SAK-REI001 Reinach, Reformiertes Kirchgemeindehaus, 1938 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:SAK-REI001
Signatur Archivplan:SAK-REI001
Titel:Reinach, Reformiertes Kirchgemeindehaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Kulm
Gemeinde:Reinach (AG)
Adresse:Neudorfstrasse 5, Mitteldorf
Parzellen-Nr.:1022
Versicherungs-Nr.:1085
Koordinate N:1233944
Koordinate E:2656429
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656429&y=1233944
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchgemeindehaus
Entstehungszeitraum:1938
Autorschaft:Hans Hauri (1938) / Büronachfolge Hauri [1] (1982-83)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Dem 1938 von Hans Hauri erbauten Kirchgemeindehaus wird 1982-83 im rechten Winkel ein zweiter, grösserer Saal angebaut. Bei Renovierungen 1984 und 2007 werden u.a. die Fenster im Altbau ausgetauscht [2].
Beschreibung:Der zweigeschossige, (wohl nachträglich) gestrichene Sichtbetonbau auf rechteckigem Grundriss mit flachem Walmdach hat glatt in die Wand eingeschnittene Holzfenstern. Die Querfassade zur Strasse mit einem mittigen, stark eingenischten, zweiflügligen Holzportal hat im Obergeschoss links ein asymmetrisch platziertes grosses Feld aus sieben, durch schmale Wandstreifen getrennte, hochrechteckige Fenstern. Die Westfassade zur Bahn ist ruhig gestaltet: Das UG belichtet eine hoch liegende Fensterreihe. Im EG sind 13 hochrechteckige, ebenfalls von schmalen Wandstreifen getrennte Fenster aneinandergereiht; ein breiter Wandstreifen bildet eine Zäsur in etwa 2/3 der Fassade. Die darüberliegende Etage mit gleich breiten, aber deutlich höheren Fenstern nimmt die Zäsur auf. Die Fensterreihe im OG endet jedoch links zwei Achsen früher als im EG, ein kleines, hoch liegendes Fenster bildet den Abschluss. Die gegenüberliegende Gartenfassade ist weniger einheitlich gestaltet. Im EG liegen links zwei grosse Fenster, dann folgen zur Mitte vier hoch liegende Fenster mit liegenden Formaten, weiter rechts geht vor der Treppenanlage ein Fenster über beide Stockwerke durch, ganz rechts zur Ecke hin schliessen sich jeweils im OG und EG ein weiteres Fenster an. Im OG findet sich eine ähnliche Fensterreihung wie auf der gegenüberliegenden Fassade.
Im Inneren liegt im EG rechts das zentrale Foyer mit Betonrippendecke und grosszügiger, einläufiger, nach einem Podest abgewinkelter Treppe zum Saal im OG. Links liegen Seminarräume mit bunt gestrichenen Einbauschränken. 2007 ist der ursprüngliche Bodenbelag aus rotem Klinker gegen graue Fliesen ausgetauscht worden. Das Metalltreppengeländer mit hölzernem Handlauf ist bauzeitlich. Im offenen Saalfoyer im OG steht entlang der Aussenwand eine schmale Holzbank. Von hier aus wird ausser dem Saal ein schmaler Raum erschlossen. Der Saal hat Holzboden, holzsichtigen Einbauschränken und verputzten Wänden. Seine Aussenwand besteht oberhalb einer niedrigen Brüstung aus deckenhohen Holzfenstern, deren von aussen sichtbare Trennung durch schmale Wandstreifen im Inneren nicht in Erscheinung tritt. Die Decke ist mit aufgesetztem Holzleisten in quadratische Felder unterteilt. Statt der ursprünglichen Faltwand zum anschliessenden Raum ist nachträglich eine dauerhafte Wand eingebaut worden, die den Saal um wenige Achsen verkleinert. Ebenso ist die Bühne nachträglich mit einer Leichtbauwand verschlossen worden. Im UG des Altbaus befindet sich die Sigristenwohnung.
Der zweigeschossige Anbau auf rechteckigem Grundriss ist rechtwinklig an den Altbau angebaut. Er hat ebenfalls gestrichene Betonfassaden und ein Walmdach. Sein Eingang auf der Schmalseite ist durch einen auf zwei Betonscheiben aufgeständerten Betonkubus im OG betont. Der Anbau ist an den Altbau über ein Treppenhaus aus Beton im EG und einer Glasfront im OG angeschlossen; durch den Geländeversatz wird die Ebene des EGs im Altbaus zum OG im Anbau. An der Nordfassade sind die annähernd quadratischen Fensterformate des Anbaus im EG mit einer durchgehenden Linie am unteren, im OG mit zwei Linien an ihrem oberen und an ihrem unteren Rand stockwerksweise verbunden.
Im Inneren liegen im EG Seminarräume, ein Kaminzimmer und ein schmaler Eingangsbereich. Das OG füllt ein grosser Saal mit offenem hölzernen Dachstuhl, seitlicher Belichtung und grosser Bühne aus.
Würdigung:Das Kirchgemeindehaus von Hans Hauri von 1938 ist ein qualitätvolles Beispiel für die zeitgenössische Architektur, bei der neue Ansätze gemäss dem Neuen Bauen - hier die Betonfassade sowie die im Inneren durchgehenden Fensterelemente - problemlos mit traditionellen Anklängen - hier die stehenden Fensterformaten sowie die Dachform im Äusseren - verbunden werden. Durch den Anbau von 1982-83 wird die Grundstruktur des Baus nicht verändert, wohl aber das Erscheinungsbild und die Flexibilität der Nutzung im Saal.
Anmerkungen:[1] Angaben von Paul Misteli, Sigrist, Gespräch vom 15.6.2009.
[2] Angaben von Paul Misteli, Sigrist, Gespräch vom 15.6.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 51
- NBA Lenzburg/Kulm Dokument Nr. 550
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128317
 

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