SAK-RTT001 Rottenschwil, Katholische Kapelle Bruder Klaus, 1968-1969 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-RTT001
Signatur Archivplan:SAK-RTT001
Titel:Rottenschwil, Katholische Kapelle Bruder Klaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Muri
Gemeinde:Rottenschwil
Adresse:Hauptstrasse 23
Parzellen-Nr.:122
Grundbuch-Nr.:149
Koordinate N:1240736
Koordinate E:2669857
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2669857&y=1240736
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kapelle
Entstehungszeitraum:1968 - 1969
Autorschaft:Gustav Pilgrim, Muri
Bau- und Nutzungsgeschichte:1945 wird ein Kapellenbauverein gegründet. 1957 plant die politische Gemeinde den Bau eines Ortszentrum mit Schulhaus. In den Wettbewerb für dieses Zentrum wird auch die Kapelle integriert. Entworfen wird der Bau vom Architekten Gustav Pilgrim aus Muri. Ca. 2004 kommt eine Orgel in die Kapelle [1]. Im Frühjahr 2009 wird der Bau von aussen renoviert [2].
Beschreibung:Die schlichte Kapelle auf quadratischen Grundriss wird über ein breites Sichtbetonvordach mit dem nebenstehenden, offenen Glockenturm verbunden. Der Bau ist in Mischbauweise errichtet: Über dem sichtbaren Betonfundament stehen verputzte Wände, darüber liegt ein Ringanker aus Sichtbeton, der im Eingangsbereich das breite Vordach ausbildet. Darauf liegt ein flachgeneigtes, mit Eternit gedecktes Zeltdach mit Oberlichtfuge, das im ingenieurmässigen Holzbau errichtet ist. Der seitliche Glockenturm besteht aus zwei schlanken Sichtbetonstreifen, die im oberen Bereich durch eine horizontale Querplatte verbunden sind; unter der Platte hängen die beiden Glocken der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [3]. Das Vordach spannt sich von der rechterhand liegenden Sakristei über den Eingang linkerhand bis zum weiter links stehenden Glockenturm; zwischen Sakristei und Eingang sind Lichtschlitze in das Vordach eingelassen.
Während der Bau im Äusseren parallel zu seinen Aussenkanten strukturiert ist, wird die Kapelle im Inneren in der Diagonale vom Eingang zum Altarbereich erschlossen; diese Erschliessungsachse ist zugleich Spiegelachse für die Decke. Der Boden, bestehend aus in Kunstharz gebundenem, sehr feinem Kies, fällt zum Altarbereich hin leicht ab. Der Raum wird bestimmt von der holzverkleideten Deckenkonstruktion, die die äussere Dachform abbildet: Die Decke wird geteilt durch eine Glasfuge, die in einem Winkel vor dem Altar von Raumecke zu -ecke verläuft. Dabei teilt sie das Dach in einen niedrigeren, rautenförmigen Bereich in Richtung Eingang und einen höheren, winkelförmigen Bereich beim Altar, der den rautenförmigen Dachbereich an zwei Seiten umschliesst. Durch die Höhendifferenz der beiden Dachteile ergibt sich ein nahezu vertikales Oberlicht, das den Altarbereich beleuchtet und zugleich in seiner Ausdehnung begrenzt. Beide Dachbereiche steigen zur Erschliessungs- bzw. Spiegelachse und zur Glasfuge hin an. Der Dachbinder des niedrigeren, rautenförmigen Daches ist mit Zugstangen am oberen Dachabschnitt befestigt. Über dem Eingang ist der umlaufende Sichtbetonanker sichtbar.
Ausser durch die Glasfuge im Dach wird der Raum von wandhohen, schmalen Glasfenstern mit Metallrahmen belichtet, die sich vor allem in der Seitenwand links neben dem Eingang befinden. Diese Glasfenster mit aufgeklebten roten Glastropfen stammen von A. Rajsek, Boswil [4]. Auf der gegenüberliegenden Seite steht eine Bruder-Klaus-Skulptur in einer Nische, die seitlich belichtet wird. Das liturgische Mobiliar auf dem um zwei, bzw. beim Tabernakel um drei Stufen erhöhten Altarbereich ist vom Bildhauer R. Galizia aus Muri geschaffen [5].
Würdigung:Die 1968-69 von G. Pilgrim, Muri, erstellte Kapelle ist ein schlichter Bau in Mauerwerk und Sichtbeton. Der Wechsel der Bezugsachsen im Inneren und Äusseren zwischen Quadrat und Raute, die aufwendige Holzdachkonstruktion sowie die liturgische Ausstattung zeigen seine gestalterische Qualität. Von der Aussenrenovierung abgesehen, bei der die ursprünglich wahrscheinlich in Sichtbeton ausgeführten Bauteile überstrichen wurden, zeigt der Bau im Inneren grösstenteils seine originale Ausstattung.
Anmerkungen:[1] André Widmer: Ein Gotteshaus im eigenen Dorf, in: Bremgarter Bezirks-Anzeiger vom 24.07.2009, S. 1, 6.; Angaben von Richard Denier, Präsident des Kapellenverein, Telefonat vom 12.8.2009.
[2] Angaben von Herrn Hoppler, Rottenschwil, Gespräch vom 28.07.2009.
[3] André Widmer: Ein Gotteshaus im eigenen Dorf, in: Bremgarter Bezirks-Anzeiger vom 24.07.2009, S. 6.
[4] Angaben von Richard Denier, Präsident des Kapellenverein, Telefonat vom 12.8.2009.
[5] Ebd. Der Bildhauer ist entweder Rico (1921-1985) oder Romano (1922-2005) Galizia (http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 13.8.2009).
Literatur:André Widmer: Ein Gotteshaus im eigenen Dorf, in: Bremgarter Bezirks-Anzeiger vom 24.07.2009, S. 1,6
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128334
 

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