SAK-ZOF004 Zofingen, Katholische Pfarrkirche Christ König, 1928-1930 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-ZOF004
Signatur Archivplan:SAK-ZOF004
Titel:Zofingen, Katholische Pfarrkirche Christ König
Ansichtsbild:
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Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Zofingen
Adresse:Mühlethalstrasse
Parzellen-Nr.:1795
Versicherungs-Nr.:1379A
Koordinate N:1238205
Koordinate E:2638248
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2638248&y=1238205
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1928 - 1930
Autorschaft:Adolf Gaudy, Rorschach
Bau- und Nutzungsgeschichte:1886 wird die Römisch-Katholische Genossenschaft in Zofingen [1] und 1893 der Römisch-Katholische Kirchenbauverein Zofingen mit Sitz in Altishofen gegründet, im gleichen Jahr wird das Baugrundstück erworben [2]. 1893 wird eine erste historistische Marienkapelle, entworfen von Herrn Ammann-Glutz, Hägendorf, errichtet. 1896 bekommt die Kapelle einen Dachreiter mit Glocke. Ab 1930 wird die Marienkapelle als Pfarrsaal genutzt, 1974 nach dem Neubau des Pfarreiheims abgebrochen [3]. Bereits 1912 wird ein Kirchenneubau angedacht, zu dem 1925 das Projekt des Architekten Gaudy aus Rorschach vorgestellt wird. Geplant wird der Bau in zwei Etappen: dem Zentralbau mit Unterkirche soll in einer zweiten Phase ein dreischiffiges Längsschiff mit Turm angefügt werden; dazu kommt der Neubau des Pfarrhauses. 1928 wird mit dem Bau begonnen, 1930 wird die Kirche eingeweiht [4]. Die nicht mehr erhaltene Wandmalerei in der Rotunde stammt von August Wanner (1886-1970), St. Gallen [5], die acht farbigen und erhaltenen Glasfenster in der Oberkirche sind von August Wanner entworfen und von Glasmaler W. Klotz ausgeführt. 1957 wird ein Wettbewerb zum Glockenturm und der Gestaltung des Vorplatzes ausgelobt, den Hanns Brütsch, Zug, gewinnt [6]. 1970 wird die Unterkirche durch die Architekten Moser, Baden, und Dino Cariboni, Zofingen, zum Mehrzweckraum umgebaut. Der Tabernakel wird vom Goldschmied Eugen Lang, Basel, geschaffen, ein Korpus aus der Zeit um 1600 wird angekauft. Die Glasfenster der Unterkirche sind im Chor vom Glasmaler Jacques Düblin (1901-1978), Oberwil bei Basel, die Glasfenster der Westseite von Glasmaler Edy Renggli (*1922) aus Luzern [7]. 1977 erstellt Joseph Negri-Waldmann ein Konzept zum Umbau der Kirche, das 1979 bis 1980 umgesetzt wird, wobei das liturgische Mobiliar grossenteils entfernt wird. Das neue Kreuz im Chor ist vom Bildhauer Josef Rickenbacher (1925-2004) [8].
Beschreibung:Der neobarocke Zentralbau mit vierachsigem Langchor, einachsigem Vorbau und einer Unterkirche wird aus Mauerwerk mit hölzerner Kuppel errichtet. Der freistehende Glockenturm aus inzwischen metallverkleidetem Beton definiert die vordere Ecke des Kirchenvorplatzes, seitlich wird der Platz rechts vom Pfarrhaus und links vom Pfarreizentrum begrenzt. Der Turm ist vertikal in zwei Hälften geteilt, die über Stege verbunden werden, im oberen Bereich kragen zwei Balkone aus. Das Geläut von 1960 besteht aus sechs Glocken aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [9]. An der hinteren Kante des Platzes steht die Kirche mit ihre giebelseitigen Schmalseite, den Eingang bilden unter einem modernen Vorzeichen aus Beton grosse, messingfarbene Metalltüren, die wohl wie das Vorzeichen bei der Platzgestaltung von Hanns Brütsch entstanden sind. Sowohl der Vorbau mit der Orgelempore als auch der Langchor der Kirche haben einen basilikalen Querschnitt. Vor den "Seitenschiffen" des Langchors befinden sich zur Rotunde Seitenkapellen, dahinter die Sakristei und Nebenräume mit dem Aufgang zu zwei seitlichen Emporen zum Chor. Der Chor hat einen eingezogenen 3/8 Schluss, in den diagonalen Seiten sitzt je ein Glasfenster. Den Bau dominiert die zentrale Rotunde. Sie wird belichtet über ihre erhöhte Laterne, zu-sätzliches Licht fällt durch drei Rundbogenfenstern und darüber drei Okuli auf jeder "Seite" ein. Zur künstlichen Beleuchtung hängt ein mächtiger, runder Kronleuchter mit zwölf dreiflammigen Armen unterhalb des Tambours. Im Inneren ist die Ausstattung der Kirche seit dem letzten Umbau von 1979/80 sehr reduziert; am Tambour sowie den Brüstungen der Orgel und Emporen im Chor sind wohl noch Teile der alten Ausstattung erhalten. Die Wände und Kuppel sowie die Tonnengewölbe über der Orgelempore und dem Chor haben Rauputz, auf dem Boden und auch im um vier Stufen erhöhten Chor ist ein geflammter Naturstein verlegt, auch das liturgische Mobiliar ist aus dem gleichen Material. Die Orgelempore wird seitlich vom Eingang über zwei geschweifte Treppen erschlossen, die Orgel stammt von der Firma Armin Hauser, Kleindöttingen, von 1978 [10].
Neben der rechten Seitenkapelle befindet sich der Zugang zur Unterkirche. Diese dreischiffige Kapelle hat ein sehr breites und nicht allzu tiefes Mittelschiff. Ihre flache Decke ist Holz verschalt. Die Unterkirche kann im rechten Seitenschiff von aussen betreten werden. Der Chor hat wie die Oberkirche einen 3/8 Schluss, im hinteren Bereich befindet sich ein Beichtzimmer.
Würdigung:Der neobarocke Kirchenbau mit zentraler Rotunde und Langchor von 1928-1930 ist von Adolf Gaudy, Rorschach, entworfen. Der Putzbau mit hölzerner Rotunde wird 1957 um einen Glockenturm von Hanns Brütsch ergänzt, dabei wird auch der Vorplatz umgestaltet. Bei einer weiteren Renovation 1979/80 wird das Innere der Kirche stark überformt.
Anmerkungen:[1] Werner Gresch-Kressler: 100 Jahre Römisch-katholische Pfarrei Zofingen 1887-1987, Zofingen o.J. (1987), S. 12.
[2] Ebd., S. 16, 39.
[3] Ebd., S. 44, 45.
[4] Ebd., S. 49, 57.
[5] Ebd., S. 54, http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 14.7.09.
[6] Werner Gresch-Kressler: 100 Jahre Römisch-katholische Pfarrei Zofingen 1887-1987, Zofingen o.J. (1987), S. 61-63.
[7] Ebd., S. 64, 65; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 14.7.09.
[8] Werner Gresch-Kressler: 100 Jahre Römisch-katholische Pfarrei Zofingen 1887-1987, Zofingen o.J. (1987), S. 71; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 14.7.09.
[9] Werner Gresch-Kressler: 100 Jahre Römisch-katholische Pfarrei Zofingen 1887-1987, Zofingen o.J. (1987), S. 84-86
[10] Ebd., 76-77.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 34
- NBA Aarau/Zofingen Dokument Nr. 16
- Werner Gresch-Kressler: 100 Jahre Römisch-katholische Pfarrei Zofingen 1887-1987, Zofingen o.J. (1987)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128458
 

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