INV-SHE916 Lenzburgerstrasse 14, 1801 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SHE916
Signatur Archivplan:SHE916
Titel:Lenzburgerstrasse 14
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Norden (2015)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Schafisheim
Adresse:Lenzburgerstrasse 14
Versicherungs-Nr.:55
Parzellen-Nr.:51
Koordinate E:2653333
Koordinate N:1247638
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653333&y=1247638

Chronologie

Entstehungszeitraum:1801
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Vermutlich von 1801 stammendes ehemaliges Strohdachhaus, das mit der gegenüberliegenden Pfarrkirche (Kantonales Denkmalschutzobjekt SHE002) den Auftakt der historischen Strassenbebauung am östlichen Dorfeingang bildet. Nach einem Brand um 1900 wurde das Gebäude mit einem neuen Dach versehen und in den 1930er Jahren strassenseitig mit einem Quergiebelanbau vergrössert. Der in Mischbauweise aus Stein, Fachwerk und Holz erstellte spätbarocke Wohnteil bewahrt am Obergeschoss der südlichen Stubenfront noch die originale Bohlenständerkonstruktion mit hübsch gearbeiteten Holzdetails.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine am vorderen Tenntor aufgemalte Inschrift nennt das Baujahr 1801 und Samuel Baumann als möglichen Bauherrn. Im Brandkataster von 1850 erscheint die Liegenschaft als "Wohnhaus samt Scheuer von Mauer, Rieg und Holz, mit gewölbtem Keller unter Strohdach" [1]. Zur Hälfte befand sie sich in Besitz von Jakob Baumann, alt Weibel, zur anderen Hälfte gehörte sie Hartmann Baumann.
Ursprünglich besass das Gebäude ein abgewalmtes Strohdach, welches aber bei einem Brandfall um 1900 zerstört wurde. Beim Wiederaufbau wurde es nun mit ziegeln eingedeckt und erhielt das heute bestehende Giebeldach, indem die westliche Stirnfront neu aufgemauert wurde. Der quergieblige Anbau zur Strasse hin datiert aus den 1930er Jahren; er soll anstelle einer ehemaligen Wagnerwerkstatt entstanden sein [2].
Beim 1997 erfolgten Abbruch des Bauernhauses Winkelgasse 1 (Kurzinventarobjekt SHE908) wurde das zugehörige kleine Speichergebäude von der Familie Albrecht sichergestellt und in der Südostecke ihres Grundstücks neu aufgebaut [3].
Beschreibung:Das ehemalige Bauernhaus steht unmittelbar gegenüber der Pfarrkirche (Kantonales Denkmalschutzobjekt SHE002) und leitet zusammen mit dieser die historische Strassenbebauung am östlichen Dorfrand ein. Es handelt sich um einen traufständigen Baukörper mit steilem Giebeldach sowie strassenseitigem Quergiebelanbau. Der westliche, zum Dorf gerichtete Wohnteil, welcher mit seiner Stubenfront strassenabgewandt nach Süden blickt, wurde in Mischbauweise erstellt. Nach Norden und Westen hin besteht er erdgeschossig aus massivem Bruchsteinmauerwerk, in das teilweise noch die ursprünglichen Stichbogenfenster eingelassen sind. Das Obergeschoss wurde in Fachwerk aufgeführt, welches über dem nördlichen Hauseingang heute noch als Sichtriegel existiert. Die südliche Stubenfront präsentierte sich ursprünglich in traditioneller Holzbauweise als Ständerkonstruktion mit liegenden Bohlenfüllungen. An der im ursprünglichen Zustand erhaltenen Obergadenwand sind zahlreiche Holzdetails wie zierbeschnitzte Büge, angeblattete Kopfhölzer und profilierter, durchlaufender Brüstungsbalken vorhanden. Im nachträglich verputzten Erdgeschoss musste die einstige Reihenbefensterung grösseren Einzelfenstern weichen. Die spätbarocke Formensprache der Büge, der segmentbogigen Türstürze wie auch der Stichbogenfenster im Mauerwerk stimmt gut mit dem vermuteten Baudatum von 1801 überein.
Da die Scheunenflucht nordseitig gegenüber dem Wohnteil etwas zurückgesetzt ist, kann der quer durchlaufende Hausgang seitlich betreten werden. Stube und Nebenstube (heute zusammengelegt) nehmen die Südhälfte der alten Wohnung ein, während Küche und Kammer den strassenseitigen Teil belegen. In der Stube hat sich als nennenswerte historisches Ausstattungselement ein mächtiger grüner Kachelofen samt Sitzkunst erhalten. Der nach Norden zur Strasse ausgerichtete Quergiebelanbau ist nicht von baugeschichtlicher Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938.
[2] Freundliche Auskunft Martin Albrecht (1998).
[3] Auszug aus dem Kurzinventar SHE908 vom 8. Juli 1996: Der ehemalige Kornspeicher Nr.39, der später zu einem Hühnerstall umfunktioniert wurde, steht auf einem Kellergewölbe, das von einem Vorgängerbau stammen muss. Der mit seiner Eingangsfront nach Osten gerichtete eingeschossige Kleinbau trägt ein Pfettenrafendach, das in seiner heutigen Form jüngeren Datums sein dürfte. Die mit Bohlen ausgefüllte Ständerkonstruktion ist in einen eichenen Schwellenkranz eingezapft. Eine frontale Treppe führt an der Ostseite auf eine kleine Rampe. Den Speichereingang mit segmentbogigem Sturz flankieren eichene Türpfosten. In jüngerer Zeit wurde der Speicherraum zweigeteilt und erhielt eine weitere Türöffnung sowie grosse Fenster
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130089
 

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