INV-OEG903 Zehntentrotte, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OEG903
Signatur Archivplan:OEG903
Titel:Zehntentrotte
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Oeschgen
Adresse:Talrain 68
Versicherungs-Nr.:68
Parzellen-Nr.:383
Koordinate E:2643576
Koordinate N:1263325
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2643576&y=1263325

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Weintrotte

Dokumentation

Würdigung:Prominent im Dorfzentrum gelegenes Trottengebäude, das mit seiner intakten äusseren Erscheinung prägender Bestandteil der historischen Bebauung von Oeschgen ist. Als einzige erhaltene Trotte im ehemaligen Weinbauerndorf kommt dem Gebäude eine erhebliche lokal- und agrargeschichtliche Bedeutung zu. Die unmittelbare Nachbarschaft zum "Schlössli" (Denkmalschutzobjekt OEG001) und zur Pfarrkirche (Bauinventar OEG901) verleiht dem markanten Baukörper einen bedeutenden Stellenwert im Ortsbild.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Zur Blütezeit des Weinbaus waren in Oeschgen drei Trotten in Betrieb. Als einzige hat die so genannte "Zehntentrotte" unmittelbar neben dem "Schlössli", dem ehemaligen Herrschaftssitz der Schönauer (Denkmalschutzobjekt OEG001), überlebt. In den Güterverzeichnissen des 18.Jh. wird sie als "gnädiger Herrschafft Trotten" bezeichnet. Im frühen 19. Jh. befand sie sich in privaten Händen, ehe sie 1857 an die Gemeinde überging. Zeitweise waren im Gebäude drei Trottbäume in Betrieb [1].
Mit dem allgemeinen Niedergang des Rebbaus zu Beginn des 20. Jh. büsste die Trotte ihre Funktion ein. 1924 beantragte der Gemeinderat den Abbruch des Gebäudes, welcher aber verhindert werden konnte. Mit der Erholung des Rebbaus in den 1970/80er Jahre hat die Trotte ihren Stellenwert wiedererlangt. So wurde darin eine moderne Kleinpresse eingerichtet. Heute dient das Gebäude der Gemeinde vorwiegend als Abstellraum.
Beschreibung:Mit dem "Schlössli" (Denkmalschutzobjekt OEG001) und der Pfarrkirche (Bauinventar OEG901) bildet die "Zehntentrotte" das um eine Strassenkreuzung gruppierte Dorfzentrum. Das talseitig auf einen hohen Sockel mit Strebpfeiler gestellte Gebäude tritt als behäbiger, flächig verputzter Mauer- und Fachwerkbau unter steilem, nur knapp vorspringendem Satteldach in Erscheinung. Rundum weist es eher spärlich und unregelmässig angeordnete Fensteröffnungen mit uneinheitlichen Formaten auf. An der südlichen Giebelfront führt von der Strasse her ein breiter, ebenerdiger Eingang in den Trottenraum, welcher mit einem eichenen Unterzug versehenen ist. Hier steht eine moderne Traubenpresse, welche gelegentlich noch in Betrieb genommen wird. Auf der Ostseite gelangt man durch eine schlichte Brettertür zum Aufgang ins Obergeschoss. Das Pressgut wurde vermutlich mittels eines Aufzugs in die obere Etage verfrachtet. Davon zeugt eine Aufzugsöffnung, die von seitlichen Fensterchen mit Holzstab-Vergitterung begleitet ist. Die vollständig erhaltene Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl und verblatteten Kopfhölzern weist auf eine Entstehungszeit des Trottengebäudes im 17. oder frühen 18. Jh. hin.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte der "Zehntentrotte" vgl. Fasolin 1997, S. 43-44.
Literatur:- Werner Fasolin, Der schönauische Besitz an Gebäulichkeiten im Dorf Oeschgen und in Gipf, in: Oeschgen 1997, S. 41-50.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Oeschgen VI-15/3.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13049
 

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