DOK-RUA839.004 Denkmal der 5. Division (= RUA917), 1940 (Dossier (Dokumentationsobjekte))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DOK-RUA839.004
Signatur Archivplan:RUA839.004
Titel:Denkmal der 5. Division (= RUA917)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Rüfenach
Adresse:Villigerfeld, abseits der Reinerstrasse (zwischen Lauffohr und Rüfenach, linksseitig)

Chronologie

Entstehungszeitraum:1940

Dokumentation

Autorschaft:Ernst Leu (1913-1994), Kunstmaler
Inschriften:5. DIVISION AKTIVDIENST 1939-45.
Würdigung:Das Denkmal weist aufgrund seinem bereits währen den Ereignissen terminiertem Entstehungszeitpunkt und seiner direkten Verbundenheit zur 5. Division eine Einzigartigkeit auf. Als Erinnerung und Zeitzeuge der 5. Division und des Aktivdienstes im Allgemeinen kommt ihm nebst dem historischen Wert durch seine gestalterische und maltechnische Ausführung auch ein erheblicher künstlerischer Wert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Beim Soldatendenkmal im Villigerfeld, geschaffen als Anerkennung der treuen Pflichterfüllung der Soldaten der 5. Division während des Aktivdienstes von 1939-1940, handelt es sich um eines der wenigen eigentlichen Denkmäler in der Schweiz, welches an den Einsatz und die Entbehrungen zahlreicher Soldaten während dieser unsicheren Zeit erinnert. Initiator des Denkmals war der damalige Divisionskommandant, Eugen Bircher. Auslöser war die damalige, nach der Kapitulation der Franzosen durch die Armeeführung entwickelte Strategie, die Grenztruppen in ihren Stellungen zu belassen, die dahinterliegende, gegen Norden liegende Hauptverteidigungslinie aber auszudünnen und in die Voralpen und Alpen (Reduit) zurückzuziehen. Nachdem nun die im Aargau zwischen Aare und Rhein stationierten Soldaten der Division 5 während Monaten hunderte von Kampfständen, Panzersperren und Stacheldrahthindernissen befestigt hatten, mussten Sie aufgrund der geänderten Taktik ihre selbst erstellten Verteidigungslinien unmittelbar verlassen. Veranlasst durch diesen Umstand wollte Eugen Bircher den bisher geleisteten Truppeneinsatz würdigen und die Moral seiner Division dadurch hoch halten. Bemerkenswert ist, dass es sich somit kein zeitlich rückwärts gerichtetes Denkmal sondern im Gegenteil um ein zur Stärkung der Moral erstelltes Mahnmal handelt, welches auch künftige Generationen an das damals geleistete erinnern soll.
Beschreibung:Gemalt hat das Denkmal der Gefreite Ernst Leu, der damals selbst in der 5. Division wirkte. Leu war ausgebildeter Kunstmaler und bezeichnete die Schaffung des Soldatendenkmals als die schwierigste seiner bisherigen Aufgaben. So wählte er im weitläufigen Villigerfeld weniger die Form eines traditionellen plastischen Denkmals in Stein oder Bronze, sondern bildete eine leicht gebogene 12 m lange und 3 m hohe Mauer, die er rein malerisch bearbeitete. Das gewählte Motiv war nicht heroisch, sondern typisch schweizerisch bodenständig und bescheiden. So zeigt das Denkmal zehn arbeitende Wehrmänner im Vordergrund, die sich auf den Bau eines Befestigungswerks konzentrieren. Flankiert werden sie von einem Soldaten mit Gewehr. Rechts im Hintergrund eine Schweizer Frau mit Kind im Arm, die schutzbedürftige Familie symbolisierend, links im Hintergrund der pflügende Bauer, der für die Ernährung der Bevölkerung sorgt. Gemeinsam manifestieren sie den Wehrwillen, die Grenzen des Landes und seine Bevölkerung bis zuletzt zu verteidigen. Ursprünglich in Freskotechnik auf den frischen Verputz gemalt, wurde das Wandgemälde vom selben Künstler 1958 mit einer farbigen Putztechnik komplett überarbeitet, wobei das Motiv weitgehend unverändert blieb. Diese Zweitfassung des Künstlers zeigt sich mittlerweile restaurierungsbedürftig und droht an Substanz und Erscheinung zu verlieren.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131276
 

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