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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/13/2017 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1923 - 1924 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kapelle |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Heimatstil |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Betschon, Arthur (1870-1932) |
Würdigung: | Die Kapelle Mariä Heimsuchung in Freienwil ist ein charakteristisches und seltenes Beispiel für einen Sakralbau mit den Formen des späten Heimatstils der 1920er Jahre im Aargau. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Kapelle Mariä Heimsuchung in Freienwil wurde 1923/24 nach Plänen des Badener Ar-chitekten Arthur Betschon an Stelle einer baufälligen Vorgängerkapelle, die 1662 zu Ehren der Gottesmutter geweiht worden war, errichtet. Dabei wurden Elemente der Vorgängerkapelle, nämlich zwei Glocken, die beiden Säulen des Vorzeichens und die 1897 entstandenen farbigen Glasfenster des Zürcher Künstlers Karl Wehrli wiederverwendet. Den neuen Altar lieferte Ferdinand Stuflesser aus St. Ulrich im Grödner Tal, das zugehörige Blatt Ludwig Glötzle aus München. 1962/63 wurde eine umlaufende Sakristei an den Chor angebaut. |
Beschreibung: | Die kleine Kapelle fügt sich giebelständig in die südliche Häuserreihe der Dorfstrasse ein. Ihr rechteckiges Langhaus und der eingezogene, dreiseitig schliessende Chor liegen unter einem gemeinsamen Satteldach. Ein Vorzeichen mit drei Walmen und einem wiederverwendeten toskanischen Säulenpaar von 1717 schützt den rundbogig eingefassten Eingang. Die vierachsigen Fassaden des Langhauses sind durch Pilaster gegliederten, in den Feldern öffnen sich Rundbogenlichter. Auf der Stirnseite und am Chor erfolgt die Belichtung über liegende Oculi. Die Sakristei ist in Form eines niedrigen polygonalen Umgangs um das Altarhaus gezogen und wird durch rundbogige Triforien belichtet. Das Dach zeigt über der Eingangsfront ein buggestütztes Gerschild und es trägt einen sechskantigen, zwiebelbekrönten Dachreiter. Das Schiffsinnere deckt eine stuckverzierte Flachtonne in Rabitztechnik, den Chor vor dem halbkreisförmigen Triumphbogen eine Stichkappenkalotte. Im hintersten Joch befindet sich eine Holzempore mit einer kleinen Orgel von 1977. Das Gemälde im üppig verzierten Grödner Schnitzaltar zeigt die Titelheilige Maria in der Szene der Heimsuchung. Die Fenster umschliessen die Glasgemälde Wehrlis von 1897, mit Brustbildern Christi und Mariens und mit dekorativen Bordüren. Im Türmchen befinden sich zwei Glocken der alten Kapelle, eine von Jakob Keller, Zürich, aus dem Jahr 1871, eine von 1603. Im Kapellenschatz wird eine reich verzierte Régence-Monstranz um 1750 aufbewahrt. Der Sakralbau ist mit seiner bewusst schlichten Gestaltung ein charakteristisches Beispiel für die Architektur des sog. Heimatstils, in welcher zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf traditionelle Formen zurückgegriffen wurde. Die gekonnte baukünstlerische Ausformung verdankt sich dem Können von Arthur Betschon, der seinerzeit in der Region Baden ein bedeutender Architekt gewesen ist. So ist z. B. das Wohnhaus von Arthur Betschon in Baden kantonal geschützt. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Kurzinventar (Kantonale Denkmalpflege Aargau 1991-2002). |
| Die Kapelle ist im Kurzinventar der Gemeinde Freienwil (heute Bauinventar genannt) unter der Nr. 901 aufgeführt, sie hat Aufnahme in die Buchreihe "Die Kunstdenkmäler der Schweiz" (Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII, Basel 1995) gefunden und wird im 1997 publizierten Buch "Freienwil – Geschichte einer ländlichen Ge-meinde" besprochen. |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: INV-FRE901 Kapelle Mariä Heimsuchung (neu FRE001), 1923-1924 (Dossier (Platzhalter))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131350 |
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