INV-RUP912 Speicher Alter Schulweg, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-RUP912
Signatur Archivplan:RUP912
Titel:Speicher Alter Schulweg
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht Eingangsfront (2016)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Rupperswil
Adresse:Alter Schulweg (beim Ortsmuseum)
Versicherungs-Nr.:68
Parzellen-Nr.:367
Koordinate E:2652205
Koordinate N:1250256
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652205&y=1250256

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:RUP910
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Aus dem späten 17. Jahrhundert stammender Ständerbauspeicher, der trotz zweimaliger Versetzung einen grossen Anteil an originaler Bausubstanz bewahrt hat. Der wohlproportionierte zweigeschossige Bohlenständerbau vertritt mit seinem kräftigen, mehrheitlich aus Eichenholz gefügten Wandgerüst, dem umlaufenden Laubengang und der Dachform mit Fusswalm, Firstpfette und Mantelstüden den Typus eines älteren Speichergebäudes, das früher womöglich noch mit Stroh eingedeckt war.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Überlieferung dürfte der Speicher aus dem späten 17. Jh. stammen [1]. Mit dieser Datierung gehört er zu den ältesten bestehenden Ständerbauspeichern im Aargau [2]. Sein ursprünglicher Standort soll sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite befunden haben. 1962 wurde das Gebäude dem Verschönerungsverein Rupperswil überlassen, welcher ihn an einen Platz südlich des Ortsmuseums versetzen und restaurieren liess. Nach 1997 folgte eine abermalige Versetzung an den heutigen Standort nördlich des Dorfmuseums.
Beschreibung:Der ausserordentlich gut erhaltene Speicher ist ein zweigeschossiger Bohlenständerbau mit leicht geknicktem Giebeldach und umlaufender Obergeschosslaube, welche von einem Fusswalm beschirmt wird. Das Ständergerüst erhebt sich auf nahezu quadratischer Grundfläche von 4,9 auf 4,8 m. Die kräftig ausgebildeten Schwellen wie auch die Wandständer und Türgewände sind aus Eichenholz gefertigt, während die liegenden Wandfüllungen (Bohlen) aus Nadelholz bestehen. Breite verblattete Kopfhölzer tragen im Obergeschoss zur Aussteifung der Wandflächen bei. Die Grundschwellen sind im Eckverband doppelt verzapft und mit Holznägeln gesichert. Der Laubenkranz ruht auf den ausladenden Vorstössen der Geschossrähme und Deckenbalken, welche den horizontalen Abschluss des unteren Speichergeschosses bilden. Dank der erheblichen Anzahl und kräftigen Ausbildung der Balkenvorstösse konnte auf Büge als zusätzliche Abstützung des Laubengangs verzichtet werden. Die Brüstungshölzer der Laube sind profiliert, die vertikalen Brüstungsbretter mit einem gängigen Kerbschnittmuster versehen. Als zeittypisches Zierelement bei Speicherbauten des 17. und frühen 18. Jh. ist die Kielbogenfase ("Eselsrücken") am Sturz des unteren Speichereingangs zu nennen. Der seitliche Laubenaufgang ist als altertümlich wirkende Blockstufentreppe ausgeführt.
Das leicht geknickte Giebeldach ist als Sparrenkonstruktion mit über die Laube gezogenen Aufschieblingen ausgebildet. Namentlich für ältere Speicherbauten des 16./17. Jh. charakteristisch ist die Version mit zusätzlicher Firstpfette, welche auf kräftige Mantelstüde im Giebelfeld abgestützt ist. Wie ein gut dokumentiertes Vergleichsbeispiel eines 1705 datierten Speichers in Wittwil (Gde. Staffelbach) zeigt, könnte der Speicher von Rupperswil ursprünglich auch eine Stroheindeckung besessen haben könnte [3].
Anmerkungen:[1] Bei Pfister 1968, S. 317 (Nr. 2) ist ein Baudatum von 1691 angeführt.
[2] Vgl. Räber 2002, S.394.
[3] Der denkmalgeschützte Speicher Vers.-Nr. 131 in Wittwil war nachweislich einst mit Stroh eingedeckt (vgl. Räber 2002, S. 392).
Literatur:- Willy Pfister, Rupperswil, Vom alten zum neuen Dorf seit 1800 (Ortsgeschichte Band III), Rupperswil 1968.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 29.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0437-0441: Brandkataster Gemeinde Rupperswil, 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-RUP839.002 Holzspeicher Berner (=RUP912), 1691 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132020
 

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