INV-BED921 Reppischbrücke Holenstrasse, 1920 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-BED921
Signatur Archivplan:BED921
Titel:Reppischbrücke Holenstrasse
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2019)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Bergdietikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Holenstrasse
Adresse:Holenstrasse
Parzellen-Nr.:1583
Koordinate E:2672328
Koordinate N:1247819

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1920
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Brücke

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2019

Dokumentation

Würdigung:Um 1920 entstandene kleine Stampfbetonbrücke, die in der Holenstrasse über die Reppisch führt. Das kleinformatige Bauwerk, das hälftig auf zürcherischem und aargauischem Gebiet liegt, besitzt ein segmentbogiges Brückengewölbe mit den für die Bauweise charakteristischen horizontalen Stampffugen; seine Längsseiten setzen sich nahtlos in zwei die Fahrbahn begleitenden Brüstungsmauern fort. Als Vertreter einer heute nur noch selten anzutreffenden Konstruktionsweise aus der Frühzeit des Betonbaus kommt der Brücke erheblicher konstruktionsgeschichtlicher Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Brücke muss zwischen 1921 und 1923 entstanden sein, zumal sie auf einem Übersichtsplan der Gemeinde Dietikon von 1921 noch nicht, auf der 1923 nachgeführten Siegfriedkarte hingegen erstmals eingezeichnet ist [1]. Dies scheint angesichts der Stampfbetonkonstruktion plausibel. Zur Entstehungszeit erschloss die Brücke lediglich das zur zürcherischen Gemeinde Dietikon gehörende Fischerhölzli sowie das zu Bergdietikon gehörende Landwirtschaftsland auf dem jenseitigen Reppischufer. Welche der beiden Gemeinden als Bauherrin auftrat, ist nicht bekannt. Die Dietiker Schiessanlage entstand erst deutlich später um 1970.
Ausser Belagserneuerungen scheinen seit der Entstehungszeit kaum Baumassnahmen stattgefunden zu haben. Zur Zeit (2019) werden durch die Stadt Dietikon in Koordination mit der Gemeinde Bergdietikon Möglichkeiten für Sanierung oder Ersatz der Brücke geprüft.
Beschreibung:Die Brücke führt bei der Holenstrasse, einer kleinen Ansiedlung im Reppischtal, über den Fluss, welcher hier die Kantonsgrenze zu Zürich und die Gemeindegrenze zur Stadt Dietikon bildet. Das kleinformatige Bauwerk dient einer Nebenstrasse, welche heute die Zufahrt zum Dietiker Schiessplatz bildet, zur Entstehungszeit aber als Stichstrasse lediglich Landwirtschafts- und Waldland auf dem rechten Reppischufer erschloss. Es muss sich nach der Gewölbeform und der charakteristischen horizontalen Oberflächenstruktur um eine Stampfbetonkonstruktion handeln. Da diese in der Frühzeit des Betonbaus verbreitete, nicht armierte Bauweise in ihren statischen Eigenschaften dem Massivbau näher steht als dem Stahlbeton, bot sich für solche Bauwerke auch die von Mauerwerksbrücken vertraute Gewölbeform an. Bei der horizontalen Oberflächenstruktur handelt es sich demnach nicht um Abdrücke von Schalbrettern, wie man sie von Stahlbetonbauten kennt, sondern um die Stampffugen zwischen den sukzessive betonierten horizontalen Schichten. Durch das Fehlen einer Armierung und die damit bei älteren Bauwerken oft verbundenen Korrosionsschäden sind Stampfbetonbauten ausgesprochen unterhaltsarm [2].
Das massiv betonierte segmentbogige Gewölbe spannt sich mit einer Scheitelhöhe von etwa zwei Metern über den hier sehr ruhigen Flusslauf. Als Widerlager dienen die Erdböschungen auf den beiden Reppischufern. Die Fahrbahn wird beidseitig von zwei massiv betonierten Brüstungsmauern begleitet, die aussen mit dem Brückengewölbe fluchten und nahtlos in dieses übergehen.
Anmerkungen:[1] Übersichtsplan der Gemeinde Dietikon, 1921, im Ortsmuseum Dietikon sowie Siegfriedkarte 1923, auf: https://map.geo.admin.ch (Zugriff 31.10.2019), gemäss freundl. Mitteilung von Hans Heinrich Bachofen, Dietikon.
[2] Einen guten Überblick zum Thema bietet anhand von Beispielen aus Bayern Karen Veihelmann, Frühe Betonbrücken in Bayern, in: Denkmalpflege Informationen (Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege), 2015, S. 46-50.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=135857
 

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