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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 7/8/2021 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1684 |
Grundlage Datierung: | Dendrochronologische Analyse |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Barock |
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Dokumentation |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss der dendrochronologischen Untersuchung wurden die Bauhölzer im Winterhalbjahr 1683/84 geschlagen. Auf diese Entstehungszeit verweisen auch die hölzernen Konstruktionsdetails des Gebäudes. Eine deutlich erkennbare Ansatzstelle an der rauchgeschwärzten Hochstud-Dachkonstruktion lässt den Schluss zu, dass ursprünglich ein westlicher, strassenseitiger Kernbau mit nur zwei Firstständern (Hochstüden) existierte und dieser nachträglich - vermutlich bereits im 18. Jh. - ostseitig zur heutigen Grösse erweitert wurde. Im ältesten Brandkataster von 1828 ist von einem 'Wohnhaus von Holz, mit Strohdach" die Rede (Staatsarchiv Aargau, BA.05/0068, CA.0001/0225- 0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1829-1938). Damals war die Liegenschaft bereits unter drei Parteien aufgeteilt. Dazu gehörten zwei vermutlich freistehende "Scheuerlein von Holz, mit Strohdach", welche dann 1894 bzw. 1903 abgetragen wurden. Es ist also von der seltenen Konstellation eines freistehenden, möglicherweise von Beginn weg unter mehreren Parteien aufgeteilten Wohnhauses mit räumlich getrennten Ökonomiebauten auszugehen. Dies ist für die betreffende Region äusserst selten, da es sich normalerweise bei strohgedeckten Hochstudhäusern um Vielzweckbauten mit Wohn- und Ökonomiebereich unter einem Dach handelt. Im 19. /20. Jh. wurden am Äussern wie auch im Innern verschiedene bauliche Veränderungen vorgenommen, wobei hauptsächlich additiv gearbeitet wurde, so dass die bauzeitliche Substanz des Gebäudes in grossen Teilen erhalten geblieben ist. So erhielt die rückwärtige Nordfassade eine massive Ummauerung, wobei im Innern die angestammten Bohlenwände teilweise erhalten blieben. Die Umdeckung von Stroh auf Ziegel erfolgte in der Zeit nach 1900. Seit 2017 wird das Gebäude mit Rücksicht auf die aus verschiedenen Epochen stammende historische Bausubstanz renoviert. |
Beschreibung: | Der Liegenschaft Zopfstrasse 26 kommt ein hoher Situationswert zu. Das Hochstudhaus liegt exponiert an der Hangkuppe nördlich des alten Dorfkerns, oberhalb der Marienkirche. Das giebelständig zur Strasse gestellte Gebäude ist ein ortsbildprägender Bestandteil einer frühen Siedlungserweiterung im alten Ortsteil Zopf, die im Verlaufe des 17. Jh. zur charakteristischen Anreihung von stirnseitig zur Strasse gestellten Bauten geführt hat (vgl. Michaeliskarte um 1840). Der längsachsige Baukörper ist mit Firstrichtung Ost-West stirnseitig an die zum Dorfplatz führende Zopfstrasse gestellt. Das für ehemalige Strohdachhäuser charakteristische Walmdach stützt sich auf eine intakt erhaltene dreiteilige Hochstudkonstruktion. Die zwei westlichen, etwas stärker dimensionierten Firstständer (Hochstüde) gehören zum Kernbau aus dem 17. Jh., der den westlichen, strassenseitigen Bereich des bestehenden Gebäudes umfasst. Ansatzstellen am First und am Unterfirst lassen die frühere ostseitige Abwalmung und die Abmessungen des Ursprungsbaus erkennen. Daran schliesst ein dritter, bei der ostseitigen Hauserweiterung aufgerichteter Firstständer von etwas geringeren Dimensionen an. Sämtliche Konstruktionshölzer des Kernbaus wie auch der östlichen Erweiterung (Hochstüde, Firstpfetten, Unterfirst, Sperrrafen, Windstreben) und auch die fächerförmig verlegten Rafen sind noch im Originalzustand erhalten und durchgehend rauchgeschwärzt. Anlässlich der Umdeckung auf Ziegel nach 1900 wurden zur Verstärkung des Dachwerks Zwischenpfetten eingezogen, die sich durch die fehlende Rauchschwärze deutlich vom originalen Gefüge unterscheiden. Am westlichen, strassenseitigen Hausteil hat die südgerichtete Stubenfront weitgehend noch die ursprünglichen Verhältnisse mit durchlaufendem profiliertem Brustriegel und reihenartig angeordneten Fenstern bewahrt. Die Fassade des östlichen Hausteils wurde im 19./ 20. Jh. mehrfach verändert. Wesentliche Teile der alten Bohlenständerkonstruktion sind auch auf der nachträglich erweiterten und mit Bruchsteinmauerwerk ummantelten Hausrückseite noch vorhanden. Die Ständerwand ist hier mit breiten gefasten Kopfhölzern ausgesteift, und die Wandfüllungen bestehen aus kräftigen, liegend eingefüllten Bohlen. Das Hausinnere zeigt eine für kleinbäuerliche Verhältnisse typische Anlage mit kleinteiligen, verwinkelten und ineinander verschachtelten Wohneinheiten. Unter dem Erdgeschoss, das noch mehrere Bohlenständerwände bewahrt hat, befinden sich drei Balkenkeller, von denen die beiden unter der östlichen Haushälfte durch Aussenzugänge erschlossen sind. Zu demjenigen unter der südwestlichen Stube führt eine Treppe von der Küche aus. Als Relikt aus der Bauzeit hat sich im westlichen Hausteil eine zweigeschossige offene Küche mit gewölbtem Rauchfang ("Chemihurd") in ursprünglicher Form erhalten. Auch die Kammern im Obergeschoss sind mit Bohlenwänden und einfachen Balkendecken erhalten. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - Bauinventar des Kantons Aargau (Signatur INV-BIW918) - Mit der Signatur BIW918 befindet es sich auch im 2019 fertiggestellten Inventar der Hochstudbauten und Tätschdachhäuser im Kanton Aargau, das eine kantonsweite systematische Bewertung des Denkmalwerts der inventarisierten Hochstud- und Tätschdachbauten unternimmt. In diesem lnventarwird dem Hochstudhaus Zopfstrasse 26 im Hinblick auf eine kantonale Unterschutzstellung die zweithöchste Prioritätsstufe zugewiesen. - Inventar Bauernhausforschung Aargau, Bd. 2: "Fricktal und Berner Aargau" |
Literatur: | - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, BA.05/0068, CA.0001/0225-0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1829-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138523 |
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