DSI-KIR005 Dorfstrasse 34, Speicher, 1825 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-KIR005
Signatur Archivplan:KIR005
Titel:Dorfstrasse 34, Speicher
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Kirchleerau
Adresse:Dorfstrasse 34
Versicherungs-Nr.:488
Parzellen-Nr.:906
Grundbuch-Nr.:906
Koordinate E:2647789
Koordinate N:1236263
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647789&y=1236263

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):7/13/2021
Kantonaler Schutzumfang:integral

Chronologie

Entstehungszeitraum:1825
Grundlage Datierung:Inschrift (Jahreszahl am Sturz der Giebellaubentür)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:DSI-KIR003, DSI-KIR004
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätbarock

Dokumentation

Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss der kleinen aufgemalten Jahreszahl am Sturz der Giebellaubentür datiert der Speicher aus dem Jahr 1825 und gehörte an seinem ursprünglichen Standort in Reitnau zum benachbarten Bauernhaus an der Bergstrasse 130. Der Kleinbau vereinte mehrere Funktionen in sich: Das Erdgeschoss setzte sich aus einem gemauerten Ofenhaus und einer vorgelagerten Wagenremise zusammen. Darüber lag ein von einem dreiseitigen Laubengang umgebene Stöckli, ehemals die Wohnung des Altbauernehepaars. Das Dachgeschoss dürfte als Lagerraum für Getreide- und andere Vorräte gedient haben.
2017/18 wurde der Speicher nach Kirchleerau transloziert, wobei nicht nur die Holzbauteile, sondern auch die originalen Steine der Bruchsteinmauern des Ofenhauses übernommen wurden. Zugunsten der neuen Nutzung des Kleinbaus für Anlässe inklusive Übernachtungsmöglichkeit wurden anlässlich der Translozierung einige Umbaumassnahmen vorgenommen. So wurde im Erdgeschoss die Trennwand zwischen dem gemauerten Ofenhaus und der Remise aufgegeben um einen grossen Raum zu erhalten. An der heutigen nördlichen Stirnseite wurden im Bereich der ehemaligen Remise zwei zusätzliche Fenster geschafften. Im Obergeschoss wurden die Küchenbrandmauer sowie die Trennwand zwischen der Stube und einer Kammer entfernt. Der originale Kachelofen des Stöcklis wurde durch einen anderen historischen neuaufgesetzten Kachelofen ersetzt und sein Standort verändert, so dass er gegenüber dem Eingang an die rückwärtige Traufseite anschliesst. Die sanitären Anlagen im Erdgeschoss wurden modernisiert und weitere im Dachgeschoss eingebaut.
Beschreibung:Der Speicher ist bis auf das mit Bruchsteinmauern versehene Ofenhaus als Ständerkonstruktion aufgeführt. Bedeckt wird er von einem leicht geknickten Krüppelwalmdach mit Biberschwanzziegeln. Das mittels angeblatteter Kopfhölzer verstärkte Ständergefüge ist mit eingenuteten liegenden Bohlen gefüllt. Die U-förmig ausgebildete Obergeschosslaube zieht sich um die heutige nördliche Stirnseite und um die Traufseiten. Sie ist mit profilierten Brüstungsbalken, spätbarock beschnitzten Laubenpfosten und teilweise dekorativ ausgesägten Bretterverschalungen geschmückt. Das Gehäuse des ehemaligen Wagenschopfs ragt traufseitig etwas über das Mauerwerk des Ofenhauses vor und dient der Laube teilweise als Auflager. Im Bereich der Wagenremise wurden mehrere neue Fensteröffnungen geschaffen. Das massiv aufgeführte ehemalige Ofenhaus weist an der rückwärtigen Giebelfront zwei Fensteröffnungen auf und verfügt über einen traufseitigen Zugang. Fenster- und Türrahmen sind aus Eichenholz gefügt.
Mit den Umbauten von 2017/18 hat sich die Raumstruktur des dreigeschossigen Kleinbaus verändert. Während das Ofenhaus und die Remise im Erdgeschoss einst als zwei getrennte Bereiche konzipiert waren, bilden sie heute einen grossen Raum, der durch den traufseitigen Eingang des ehemaligen Ofenhaus erschlossen wird. Das Obergeschoss kann mittels einer Treppe im Innern oder mittels einer Aussentreppe über die Obergeschosslaube betreten werden. Die dreiteilige Raumstruktur des als Stöckli genutzten Obergeschosses mit Küche, Stube und Kammer wurde ebenfalls zu einem ungeteilten Raum umgestaltet. Im hinteren Bereich führt eine Treppe ins Dachgeschoss, das mit einem modernen Badezimmer ausgestattet wurde. Die intakt erhaltene Sparrendachkonstruktion weist eine Besonderheit in der Ausbildung der Stuhljoche auf. In den drei Jochen werden die Sparrendreiecke von liegenden Stuhlstreben gestützt, zwischen die statt eines Spannriegels und eines Kehlbalkens eine Art Hahnenbalken gespannt ist, der oberhalb der Mittelpfette verläuft. Trotz der Umgestaltungen ist im Innern die wesentliche Raumfolge noch spürbar und die historischen Oberflächen sind noch mehrheitlich vorhanden.
Erwähnung in anderen Inventaren:Bauinventar, INV-RAU915
Literatur:Der ursprünglich bis 2017/18 in Reitnau stehende Speicher wurde in der Fachliteratur bisher noch nicht behandelt.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138600
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds