INV-SUP901 Schul- und Gemeindehaus, 1843-1844 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SUP901
Signatur Archivplan:SUP901
Titel:Schul- und Gemeindehaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2021)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Schupfart
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Eikerstrasse 30
Versicherungs-Nr.:30
Parzellen-Nr.:232
Koordinate E:2639751
Koordinate N:1262694
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2639751&y=1262694

Chronologie

Entstehungszeitraum:1843 - 1844
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schul- und Gemeindehaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Autorschaft:Franz Heinrich Hemmann (1798–1849); Maurermeister Joseph Schwarb, Eiken; Zimmermeister Simon Riser, Ueken
Würdigung:1843 vom Aargauer Kantonsbaumeister Franz Heinrich Hemmann entworfenes Schulhaus, das bis 1844 von lokalen Baumeistern in leicht veränderter Form ausgeführt wurde. Der charakteristische spätklassizistische Schulhausbau zeigt eine axialsymmetrische Fassadengestaltung mit sorgfältigen Details wie dem leicht profilierten verkröpftem Gesims auf Kämpferhöhe der Gewände im Hochparterre. Mit seiner prominenten Lage im Dorfkern ist der heute als Gemeindehaus genutzte Bau ein wichtiges Element des Ortsbildes.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den 1843 bewilligten Schulhausneubau plante der damalige Kantonsbaumeister Franz Heinrich Hemmann (1798–1849) als zweigeschossigen Satteldachbau mit je fünf Fensterachsen an den Traufseiten und je drei an den Giebelseiten. Für die strassenseitige Erdgeschossfront war eine markante Bogenstellung vorgesehen. Zudem zeigen die Pläne von Hemmann eine Warmluftheizung. Der Maurermeister Joseph Schwarb, Eiken, und der Zimmermeister Simon Riser, Ueken, realisierten das Gebäude in leicht abgewandelter Form mit einer siebenachsigen Strassenfassade und einem Sockelgeschoss. Die Steinhauerarbeiten übernahmen Johann Heinrich Sutter, Hemmiken, und Johann Ackli, Ueken. Das benötigte Bauholz konnte im Kirchwald beschafft werden. Das Bruchsteinmaterial entstammte einem lokalen, Richtung Obermumpf gelegenen Steinbruch. 1935 wurde das ursprüngliche Treppenhaus ersetzt. 1956 erfolgte der Einbau eines Schulzimmers im Dachstock. 1992/93 fanden Um- und Ausbauten im Untergeschoss und im Dachstock statt. Heute dient das Gebäude als Gemeindehaus [1].
Beschreibung:Das Schul- und Gemeindehaus befindet sich im Dorfkern von Schupfart auf der Nordseite der Eikerstrasse. Der traufständige zweigeschossige Satteldachbau weist an der südlichen Hauptfassade sieben Fensterachsen auf. Am Hochparterre haben sich von den ursprünglichen sechs axialsymmetrischen Rundbogenfenstern auf der rechten Seite des Haupteingangs drei in ihrer bauzeitlichen Form erhalten. Links wurden sie anlässlich der Umnutzung für die Gemeindeverwaltung durch zwei grössere Korbbogenöffnungen ersetzt. Eine doppelläufige Treppe führt zum mittig angelegten Eingang, der ein tiefes Korbbogengewände aufweist. Ein fein profiliertes verkröpftes Gesims auf Höhe der Bogenansätze verbindet das Portalgewände mit den nebenliegenden rund- und korbbogigen Fensterrahmungen. Das Obergeschoss zeigt schlichte, regelmässig angeordnete Rechteckfenster. Die ursprünglich blinden Schmalseiten wurden infolge des Dachausbaus in den 1990er-Jahren im Giebelfeld mit Fenstern ausgestattet. Rückwärtig schliesst ein zweigeschossiger Quergiebelanbau mit Treppenhaus und Sanitäranlagen an.
Im Innern ist das Gebäude weitgehend modernisiert und den heutigen Bedürfnissen einer Gemeindeverwaltung angepasst.
Anmerkungen:[1] Baugeschichte nach Hunziker, Hoegger 2011, S. 413.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung, Einzelobjekt 1.0.1, Erhaltungsziel A.
Literatur:Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9: Der Bezirk Rheinfelden, Bern 2011, S. 413.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/057–0577, Brandkataster Gemeinde Schupfart, 1850–1938 (alte Vers.-Nrn.: 1850: 24, 1876: 30).
- Gemeinde Schupfart, Gemeindearchiv Plansammlung, Franz Heinrich Hemmann, «Plan zu einem Schulhause für die Gemeinde Schupfart», auf zwei Blättern. Feder, koloriert, wohl 1843.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=139531
 

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