INV-SAF915 Aufnahmegebäude mit Güterschuppen, 1891 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SAF915
Signatur Archivplan:SAF915
Titel:Aufnahmegebäude mit Güterschuppen
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2021)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Safenwil
Adresse:Bahnhofplatz 1
Versicherungs-Nr.:109
Parzellen-Nr.:1347
Koordinate E:2641198
Koordinate N:1241348

Chronologie

Entstehungszeitraum:1891
Grundlage Datierung:Brandkataster; SBB Inventar
Nutzungen:Erdgeschoss als Gastronomiebetrieb umgenutzt.

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bahnhof

Dokumentation

Würdigung:Aufnahmegebäude mit Güterschuppen vom Typus einer Landstation, das 1891 von der Nordostbahn (NOB) an der bereits 1877 von der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) eröffneten Strecke Zofingen-Suhr errichtet wurde. Der äusserlich weitgehend erhaltene Mauerbau mit Haustein-Eckquaderung und zeittypischen Zierelementen im Schweizer Holzstil bewahrt das originale Treppenhaus mit gedrechseltem Geländer und Zementfliesen sowie im Obergeschoss die Raumstruktur und einzelne Ausstattungselemente der ehemaligen Dienstwohnung. Das Gebäude stellt eine Einzelausführung dar, das auf der Strecke kein vergleichbares Pendant hat. Als erstem offiziellen Stationsgebäude kommt ihm eine lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1877 wurde die Strecke Zofingen–Suhr als Teilstück der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) eröffnet. Die Finanzierungsschwierigkeiten der SNB, deren Netz sich abseits der grossen Wirtschaftszentren in dünn besiedeltem Gebiet entlang der Achse Singen-Winterthur erstreckte, liessen nur den Bau von zwei gleichartigen Aufnahmegebäuden in Oberentfelden und Kölliken zu. Bereits ein Jahr später 1878 musste die SNB liquidiert werden. Da die ältesten Pläne eines Stationsgebäudes für Safenwil aus dem Jahr 1891 datieren, fand dessen Errichtung unter der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) statt [1]. Um den Bahnanschluss bereits vorher nutzen zu können, hatte davor ein privat finanzierter provisorischer Vorgängerbau gedient [2]. 1988/89 fand eine Gesamtrenovation statt. Das Erdgeschoss wurde als Gastronomiebetrieb umgenutzt.
Beschreibung:Das Safenwiler Aufnahmegebäude ist im Typus einer Landstation errichtet. Es handelt sich um einen verputzten Steinbau mit zwei Vollgeschossen unter einem schwach geneigten Pfettenrafendach. Die von einer Eckquaderung eingefassten Fassaden werden traufseitig mit einem Kranzgesims und giebelseitig mit einem im Verputz abgesetzten Rand abgeschlossen. Die axial gesetzten Fenster und Türen weisen rechteckige Gewände aus Sandstein auf. Die Trauffassaden umfassen jeweils drei, die westliche Giebelfassade zwei Fensterachsen. An der Südseite gegen den Bahnhofsplatz wurde ein Erdgeschossfenster nachträglich zugemauert. Die Dachuntersicht ist nach Art des Schweizer Holzstils mit beschnitzten Rafenköpfen und kleinen Bügen geschmückt. An die östliche Giebelseite schliesst unter einem etwas niedrigeren First ein gleichzeitig erstellter Güterschuppen mit dekorativ gestalteter Bretterverschalung und beschnitzten Bughölzern an. Traufseitig sind ihm jeweils Rampen vorgelagert.
Durch den südseitigen Eingang gelangt man in einen Gang mit Tür zum ehemaligen Wartesaal und zum Treppenaufgang ins Obergeschoss, wo sich früher die Dienstwohnung befand. Das Innere wurde anlässlich der Gesamtrenovation von 1988/89 modernisiert. Erhalten geblieben sind das originale Treppenhaus mit gedrechseltem Staketengeländer und Zementfliesen sowie im Obergeschoss die Raumstruktur und einzelne Ausstattungselemente der ehemaligen Dienstwohnung wie profilierte Stuckrahmen und Türeinfassungen. Die Wohnung wurde um eine Raumschicht in den Dachbereich des Schuppens erweitert. Im Güterschuppen, der als Werkstatt und Lager dient, wurde ein neuer Zwischenboden eingezogen. Die Steinkonsolen zur alten Balkenlage sind noch vorhanden.
Anmerkungen:[1] SBB Inventar historischer Bahnhöfe (H. P. Bärtschi 1984), B84_473. Die Pläne befinden sich gemäss SBB Inventar im Hochbauarchiv in Luzern.
[2] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0652 (1875-1898) Vers.-Nr. 193 und 226, CA.0001/0653 (1899–1938) Vers.-Nr. 109, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- SBB Inventar historischer Bahnhöfe (Bärtschi 1984), B84_473.
Literatur:- Striegel-Nachrichten, hg. v. Kulturchreis Sodhubel Safenwil, Nr. 20, Dezember 2013, S. 3.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0652 (1875-1898) Vers.-Nr. 193 und 226, CA.0001/0653 (1899–1938) Vers.-Nr. 109, Brandkataster Gemeinde Safenwil.
- SBB Historic, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=139913
 

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