Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1966 - 1967 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (ev.-ref.) |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Mietrup Baden, Gartenbauarchitekt |
Inschriften: | 1968 (Steinbank) |
Würdigung: | 1966-67 nach einem Entwurf des Badener Gartenarchitekten Mietrup entstandene Friedhofkirche, die grösstenteils in Fronarbeit der Einwohner von Brunegg erstellt wurde. Der zeltförmige Baukörper mit freistehendem Glockenturm zeigt bei aller Schlichtheit eine differenzierte Lichtführung im Inneren zur Unterscheidung von Chor und Gemeindebereich. Das gut erhaltene Gebäude bildet mit dem vorgelagerten Friedhof eine harmonische Einheit in landschaftlich reizvoller Lage am Waldrand. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im Mittelalter war Brunegg der Pfarrei Windisch zugeteilt. Kurz nach der Reformation trat die Brunegger Bevölkerung zum reformierten Glauben über und schloss sich der neu entstandenen Kirche in Birr an. 1964 bis 1967 konnte mit einer Geldspende des in Dättwil wohnhaften Brunegger Bürgers Jakob Urech der lang gehegte Wunsch nach einer eigenen Begräbnisstätte realisiert werden. Der mit der Planung beauftragte Badener Gartenbauarchitekt Mietrup entwarf zur Friedhofanlage zusätzlich noch eine kleine Kirche. Schliesslich konnte das Projekt durch einen Sonderkredit der Gemeinde und durch zusätzliche private Spenden realisiert werden, wobei die Brunegger Bevölkerung durch Frondienste einen wesentlichen Beitrag lieferte. Der freistehende Kirchturm erhielt eine Glocke von 1416, welche bis dahin auf dem Pestalozzi-Grab in Birr gestanden hatte. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Kirche am 29. Oktober 1967 mit einem Festgottesdienst eingeweiht [1]. 1973 richtete man eine Stiftung für Kirche und Friedhof ein, 1991 wurden zwei weitere Glocken aufgezogen und eine elektrische Läutanlage installiert. 1996 hat man die Kirche innen und aussen neu gestrichen. |
Beschreibung: | Die kleine Holzkirche mit abgesetztem freistehendem Glockenturm steht am südöstlichen Rand des Friedhofs. Der zeltförmige Baukörper erhebt sich auf rechteckigem Grundriss. Er verfügt über ein tief heruntergezogenes, mit Eternitplatten gedecktes Giebeldach. Ein vertikaler Absatz mit Lichtfuge unterteilt den um drei Stufen erhöhten Chor vom geräumigeren Gemeindebereich. Das Dach über dem Chor ist rückseitig abgewalmt, während die Firstlinie über dem Gemeindebereich vom Choranschluss zum Eingang hin schräg nach oben verläuft. Die Eingangsseite wurde als grossflächige Glasfront gestaltet, in deren Mitte eine schlichte Holztür sitzt. Der stirnseitige Dachüberstand ist im Firstbereich am stärksten ausgebildet und nimmt zum Fusspunkt hin kontinuierlich ab. Die niedrigen Wände unterhalb des Daches bestehen aus gestrichenem Sichtbeton. Ebenfalls in Beton erstellt wurde das Untergeschoss, welches im abfallenden Gelände ebenerdig zugänglich ist und unter dem Chor einen Raum zur Aufbewahrung der Gartengeräte enthält. Das Innere zeigt einen offenen Kirchenraum, an den rückwärtig ein kleiner Nebenraum mit Küchenfunktion und eine von aussen zugängliche Toilettenanlage anschliessen. Die Wände sind verputzt und weiss gestrichen, die Decke in schlichter Art mit Holz verkleidet. Der Boden ist mit grauem Nadelfilz belegt. Als Folge der umlaufenden Glasfuge greift der Chor seitlich über den Gemeinderaum hinaus, wodurch eine spezielle Raumwirkung entsteht. Über die Fuge und die verglaste Eingangsfront erfährt der Kirchenraum eine grosszügige und differenzierte Belichtung. Nördlich schliesst an die Kirche ein hoher freistehender Glockenturm an. Es handelt sich um zwei Dachschrägen, welche als Holzkonstruktion erstellt und seitlich bis auf Bodenniveau mit Eternit verschalt sind. Zwei Firstspitzen und ein metallener Hahn bekrönen den schlank aufragenden Bau. Das Friedhofgelände ist mit Rasenflächen und Kieswegen grosszügig gestaltet. Zur Umgebung gehören eine steinerne Sitzbank und ein wiederverwendeter Natursteinbrunnen, welcher vom Gasthaus "Sternen" stammt (Bauinventar BEG903) [2]. Mit dem Schriftsteller Hermann Burger (1942-1989) und dem Historiker Jean Rudolf von Salis (1901-1996) haben zwei über die Region hinaus bekannte Persönlichkeiten auf dem Brunegger Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - Kurzinventar Sakralbauten ab dem 20. Jahrhundert (Kantonale Denkmalpflege Aargau 2009). |
Anmerkungen: | [1] 30 Jahre Kirche Brunegg 1997, S. 4-7. [2] Ebenda, S. 5. |
Literatur: | - 30 Jahre Kirche Brunegg, Broschüre von 1997. - Paul Urech, Die Brunegger Kirche und ihre Geschichte, in: Brunegger Lupe April/Juni 2000. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15069 |
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