INV-HOT909 Hauptstrasse 61, Hottwil, 1828 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HOT909
Signatur Archivplan:HOT909
Titel:Hauptstrasse 61, Hottwil
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Mettauertal
Ehem. Gemeinde:Hottwil (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hottwil
Adresse:Hauptstrasse 61
Versicherungs-Nr.:861
Parzellen-Nr.:2062
Koordinate E:2654307
Koordinate N:1266887
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654307&y=1266887

Chronologie

Entstehungszeitraum:1828
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"IAKOB GEI MA" (Jakob Geissmann) und "1828" (Türsturz)
Würdigung:Das giebelständig unterhalb der Strasse errichtete Vielzweckgebäude ist ein gemauertes Mittertennhaus von 1828 mit zeittypisch regelmässiger Fensteranordnung am zweigeschossigen Wohnteil und teilweise erhaltener Innenausstattung in den beiden Wohnungen im Erd- und Obergeschoss. Der Ökonomieteil wurde unter dem originalen, mit Biberschwanzziegeln gedeckten Satteldach wohl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erneuert. Auf dem gepflästerten Hofplatz steht ein Brunnen mit Muschelkalktrog von 1880.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Mittertennhaus wurde laut der Türsturzinschrift 1828 für Jakob Geissmann erbaut. 1843 erfolgte der Ausbau des ersten Stocks als Wohnung für seinen Bruder Hans [1]. Im Erdgeschoss soll früher zudem eine Eigengewächswirtschaft betrieben worden sein. Eine historische Fotografie aus der Zeit um 1925 zeigt den Vielzweckbau mit der ursprünglichen Scheunenfront, die ein regionaltypisches Korbbogentor und in der Heubühnenwand querovale Lüftungsöffnungen aufwies. Der Stall wurde im 20. Jh. mit Klinkerbacksteinen neu aufgemauert. Von der alten Dachkonstruktion sind die liegenden Stuhljoche erhalten, während die Sparrenpaare und die Aufschieblinge samt der Dachhaut in den 1960er Jahren erneuert wurden. Um 2003 erfolgte der Dachausbau mit Dachflächenfenstern und die Neueindeckung des Wohnteils mit neuen Biberschwanzziegeln.
Beschreibung:Der unter einem geknickten Satteldach geborgene Vielzweckbau gliedert sich in einen tal- und bachseitigen, aus Bruchsteinen aufgemauerten Wohnteil und einen strassenseitigen Ökonomieteil mit massiver Stirnfront gegen die Strasse. Der gegen Westen orientierte zweigeschossige Wohnteil ist mit vier regelmässigen Fensterachsen gegliedert. Fenster- wie Türgewände sind in Sandstein gearbeitet, am Erdgeschoss sind sie mit Ladenfalz und profilierten Bänken ausgestattet. Der Schlusstein des schlicht gestalteten Vordereingangs ist mit der Inschrift IAKOB GEI[ss]MA[nn] und dem Baudatum 1828 verziert. Die originalen Eichentürblätter sind noch vorhanden. Die Erschliessung erfolgt mittels eines durchlaufenden Flurs entlang dem Tenn und einem rückwärtig angefügten Treppenhaus mit alter Steintreppe. In beiden Wohngeschossen traditionelle Raumaufteilung in Vorderhaus mit Stube und Nebenstube sowie Hinterhaus mit Küche und Kammer (im EG modernisiert). Beide Stube bewahren nebst schlichtem Wandtäfer mit Felderteilung grosse grüne Kastenöfen mit Sitzkunst, wobei jener im Erdgeschoss an der darüberliegenden stichbogigen Nische ins Jahr 1852 datiert ist.
Die zwei tonnengewölbten Keller liegen quer zum First und sind über einen Treppenanbgang an der Südostseite zugänglich. Zweiflüglige Brettertüren mit diagonaler Aufdoppelung verschliessen die korbbogigen Eingänge.
Zwischen dem Hauptgebäude und dem zugehörigen gemauerten Wasch- und Brennhaus im Südwesten besteht eine hübsche Hofsituation mit Kopfsteinpflästerung und Muschelkalkbrunnen mit Inschrift "18 HK 80" am Trog.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Hottwil, CA.0001/0358 1850 - 1874, CA.0001/0359 1875 - 1898, CA.0001/0360 1899 - 1938.
Literatur:- Max Baumann: Hottwil, Geschichte eines Dorfes im Aargauer Jura / [Autorenteam: Max Baumann et al.], Gemeinde Hottwil, 2007.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15599
 

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