Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1564 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Fenstersturz OG) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mühle |
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Dokumentation |
Würdigung: | Alte Mühle mit spätgotischem Kern von 1564. Der hangparallel ins Gelände gestellte Baukörper tritt als Vielzweckbau mit Wohn- und Ökonomieteil in Erscheinung. Aus der Erbauungszeit sind ein datiertes Zwillingsfenster im Obergeschoss und ein gekehlter Rundbogendurchgang im Hausinnern erhalten. Ausstattungsteile wie Nischen und eingelassene Wandschränke sowie der grün glasierte Kachelofen mit Inschrift an der Sockelplatte dürften aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Als wohl ältestem Profanbau in Mettau kommt der "Alten Mühle" eine besondere architektur- und lokalhistorische Bedeutung zu. Die Klärung der vielschichtigen Baugeschichte bleibt einer näheren Untersuchung vorbehalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der spätgotische Kernbau ist mit einer Inschrift am Sturz des gekehlten Zwillingsfensters ins Jahr 1564 datiert. Die massive Binnentrennmauer auf der Ostseite des Eingangkorridors gehört - möglicherweise als ehemalige Aussenfront - zum Mauergeviert des Kernbaus in der östlichen Haushälfte. Sie birgt im hinteren Teil den gekehlten Rundbogendurchgang und nimmt innerhalb ihrer Mauerstärke auch einen Schrankeinbau auf. Auffällig ist die schräg zu den Längsseiten stehende westliche Giebelfront, die an der Giebelinnenseite noch Spuren eines älteren Kaminzugs und verschiedene Umbauspuren am Mauerverband aufweist. Der Mühlenkanal verlief entlang der talseitigen Längsfront. Das Mahlwerk soll sich im südwestlichen Eckzimmer befunden haben. Die Nische neben dem Kachelofen soll als Wandöffnung für Seilzüge die Steuerung des Mahlwerks von der Küche aus erlaubt haben [1]. Mit dem Einbau des Kachelofens - vermutlich im späteren 18. Jh. - wurde der Mühlenraum zu Wohnzwecken umgenutzt. In der Mitte des 19. Jh. ist das Haus in zwei Einheiten aufgeteilt, von welchen eine einem Müller Unterkunft bietet und von diesem auch kurz in den Besitz von Kaspar Müller, dem Müller auf der neuen Mühle, gelangt. Ab 1877 werden beide Wohnungen von Mitgliedern der Familie Zumsteg bewohnt, der obere Teil von Johann Zumsteg, Schuster, die untere Wohnung ab 1898 von Leopold Zumsteg, Schmied [2]. |
Beschreibung: | Die Alte Mühle in Mettau liegt etwas bachaufwärts versetzt oberhalb der "Neuen Mühle" von 1836. Von der Dorfstrasse führt eine Zufahrt durch einen Garten zur nördlichen Traufseite des Gebäudes. Dem Wohnteil ist eine durchlaufende offene Laube vorgelagert, die mit einer integrierten Aussentreppe das Obergeschoss erschliesst. Der Ökonomieteil schliesst mit dem Tenntor ans Wohnhaus an. Beide Hausteile werden von einem jüngeren Sparrendach mit liegendem Stuhl und gerader Dachfläche überfangen, welche über der Laube angehoben ist. Während die mit Bruchsteinen homogen errichtete Giebelmauer des Ökonomieteils aus dem 19. Jh. stammen dürfte, weist die Giebelmauer des Wohnteils verschiedene Umbauspuren auf und dürfte auch aufgrund ihrer Verrussung älteren Datums sein. Das Innere des Wohnteils ist im wesentlichen vierteilig. Östlich des Eingangs verläuft eine kräftig dimensionierte Trennmauer in nord-südlicher Richtung durch das Gebäude und teilt den Grundriss in zwei Hälften mit leicht versetzten Bodenniveaus. In die Mauer sind ein Wandschrank und im Hinterhaus ein rundbogiger, am Bogen gekehlter und an den Leibungen gefaster Durchgang aus Sandstein eingelassen. Dessen Bogenscheitel ist mit einem Andreaskreuz in der Hohlkehle geschmückt. Im selben Raum wie dieses Türgewände befindet sich eine grüne Sitzkunst wohl aus dem späten 18. Jh. mit konisch zulaufenden Eichenfüssen. Ihre Bodenplatte aus Sandstein ist mit einem Rhombenband aus Sandstein geschmückt und zeigt in erhabener Schrift eine Zeichenfolge, die mit "JOS & HMU" interpretiert werden könnte. In die östliche Mauer des Wohnteils ist ein Wandschränkchen mit Rahmentür und hübsch gearbeiteten Beschläge eingelassen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Freundliche Mitteilung Alain und Joana Bardet, Mieter (2010). [2] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Mettau, CA.0001/0329: 1850 - 1874, CA.0001/0330: 1875 - 1898, CA.0001/0331: 1899 - 1937. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15610 |
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