INV-WWI916 Unterdorf 66, 1783 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WWI916
Signatur Archivplan:WWI916
Titel:Unterdorf 66
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wölflinswil
Adresse:Unterdorf 66
Versicherungs-Nr.:66
Parzellen-Nr.:104
Koordinate E:2642132
Koordinate N:1257068
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2642132&y=1257068

Chronologie

Entstehungszeitraum:1783
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"1783" "LH" (Tenntor)
Würdigung:Das am Jochbalken des Tenntors ins Jahr 1783 datierte Bauernhaus ist ein am Wohnteil massiv errichtetes Mitterstallhaus unter steilem, geknicktem Giebeldach. Sein intaktes äusseres Erscheinungsbild und die historische Konstruktion und Ausstattung im Innern macht es zu einem wichtigen Zeitzeugen des ländlichen Bauens aus dem 18. Jahrhundert. Zudem ist das Haus von grosser ortsbaulicher Bedeutung für das Unterdorf, dessen historische Bebauung nur noch fragmentarisch erhalten ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus ist am Jochbalken des Tenntors ins Jahr 1783 datiert und nimmt mit eingeritzten Initialen wohl Bezug auf die damalige Bauherrschaft (LH= L Herzog?). Dem Wohnteil wurde 1860 stirnseitig gegen den Hang versetzt ein kleiner befensterter Satteldachbau angefügt, welcher im Sockelgeschoss einen teils in den Hang gebauten Gewölbekeller birgt. Die kleine Wohnung im Obergeschoss diente um 1900 als Posamenterstube [1]. 1850 wurde das Hauptgebäude von Andreas Reimann bewohnt. Spätestens 1875 diente das Haus zwei Familien als Wohnung. Arnold Gisiger vereinigte es im Jahr 1896 wieder in einer Hand.
Beschreibung:Das Mitterstallhaus fasst Wohnteil, Stall und Tenn unter einem steilen, leicht geknickten Satteldach zusammen, welches an den Giebelseiten knapp schliesst. Mit Ausnahme der hölzernen Scheunen-Trauffassade besteht das ganze Gebäude aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Die der Witterung stärker ausgesetzten Lichter der Stirnfront erhielten steinerne Gewände, wogegen die annähernd quadratischen Fenster der besser geschützten Längsseiten mit Holzrahmen ausgestattet wurden. Der grosse rückwärtige Vorschermen birgt eine Laubenfront.
Durch den stirnseitig gelegenen Hauseingang gelangt man unmittelbar in die Küche. Diese nimmt den rückwärtigen Bereich des Hauses ein, während sich die Stube auf der Gassenseite erstreckt. Vom Küchenraum mit intakter Kaminhutte kaum abgetrennt, führt eine schmale, steile Holztreppe hinauf in einen Vorraum im Obergeschoss. Über der Stube liegt ein grosses Zimmer, auf der Hangseite sind Kammern und Lagerräume angeordnet. Die Stube im Erdgeschoss bewahrt einen aus Kacheln und Ofenplatten verschiedenen Alters zusammengesetzten Kastenofen mit seitlicher Sitzkunst auf hölzernen und steinernen Füssen. Ein Fries mit Blumengirlandenkacheln (Sepia auf weissem Grund) stellt Phantasielandschaften in Medaillons dar und ist mit "Joh. Jakob Fisch Hafner in Aarau 1816" signiert. Die Stubenfenster liegen in tiefen stichbogigen Nischen. Die Stubendecke besteht aus mächtigen, parallel zur Fassade laufenden Balken, welche von einem Unterzug gestützt werden. Der Schiebboden besteht aus breiten Brettern, teilweise ohne Deckleisten.
Die Giebelfassade des Wirtschaftstrakts weist drei schlitzartige Lüftungsöffnungen auf. Der Jochbalken der Tenneinfahrt mit Baudatum "1783" und dazwischengestellten Initialen "L H" wird gestützt von in den Torpfosten verankerten Bügen. Die intakt erhaltenen Torflügel zeigen ein feines, rautenförmiges Ritzlinienmuster, dessen Schnittstellen mit roten Rhomben markiert sind (Farbfassung aufgefrischt).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0368, Brandkataster Wölflinswil 1899 - 1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0366-68, Brandkataster Wölflinswil 1850 - 1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-22/6.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15686
 

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