Ansichtsbild: |
|
|
Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stadtturm, Stadttor, Torhaus |
|
Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 9/10/2003 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 11/16/1951 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
|
Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1556 - 1559 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der 1556/57 errichtete Spittelturm ersetzte einen im Stadtrodel des frühen 14. Jahrhunderts als "nüwer turn zem tor" erstmals bezeugten Vorgängerbau, dessen bescheidene Ausmasse auf den zeitgenössischen Stadtansichten von Werner Schodoler und Johannes Stumpf überliefert sind. Namensgebend wurde das südliche angrenzende städtische Spital, das im Jahr 1353 erstmals erwähnt wird und 1843 bei der Strassenverlegung abgerissen wurde. Der 44 m hohe Spittelturm gehörte zur östlichen Stadtbefestigung, die quer über die engste Stelle der Reussschlinge verlief. Über den vorgelagerten Halsgraben führte eine Holzbrücke zum äusseren Torturm, der sich vor dem Platzturm befand. Von hier wurde der Verkehr durch einen von Schild- und innerer Grabenmauer gebildeten Zwinger nach links zum Spittelturm, dem eigentlichen Zugang zur Oberstadt, gelenkt. Der 1802 eingestürzte Platzturm, der wahrscheinlich mit dem im habsburgischen Erbteilungsvertrag von 1238/39 erwähnten "turn ze Bremegarten" identisch ist, war ursprünglich als Wohnturm konzipiert und besass kein Tor. |
Beschreibung: | Der Turm steht auf einem aus Sandsteinquadern gefügten, mit einer anziehenden Mauerstütze verstärkten Unterbau mit leicht schiefwinkligem Grundriss. Der Oberbau besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung und umfasst bis zum Dach sieben Geschosse, die ab dem 2. Obergeschoss durch Eichenblocktreppen erschlossen sind. Die Befensterung besteht gegen Norden und Osten aus Maul- und Schlüsselscharten, an der stadtseitigen Westfassade aus gekehlten Schmalfenstern und, im Kerkergeschoss, aus einem Rechteckigen "Heiterloch". Das steile Walmdach mit Dachreiter wird durch zwei Erkerchen untergliedert, die auf der West- und Ostseite vorkragen und mit Spitzdächern gedeckt sind. Der Repräsentationscharakter des Turmes wird durch ein qualitätvolles Sandsteinrelief unterstrichen, das 1556 über der äusseren Toreinfahrt eingebaut wurde. Es zeigt eine Wappentriade Bremgarten - Reich mit Schildhalterlöwen. Ausser einer Zeitglocke erhielt der Turm bereits 1558 eine mechanische Uhr, zu der zwei reich bemalte Zifferblätter und eine Anzeige der Mondphasen in Form einer drehbaren Kugel gehören. |
Literatur: | - Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 2000/3 (Bibliothek-Signatur: ZS MITTE 2003/3) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=21222 |
|
Social Media |
Share | |
|