Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Froelich, Albert (1876-1953) |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Abdankungshalle |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Jugendstil |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 3/12/2004 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1904 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1904 errichtet als Teil der neuen Friedhofanlage , die infolge der Bevölkerungszunahme in der damals über die Mauern hinauswachsenden Stadt notwendig geworden war. Planung und Ausführung stammen vom einheimischen Architekten Albert Froelich (1876–1953) und bilden in dessen Gesamtwerk die erste grössere Bauaufgabe. 1902-1905 im Büro von Architekt Hch. Seeling in Berlin tätig, eröffnete Froelich 1906 daselbst ein eigenes Büro, dem er im Folgejahr ein Zweigbüro in Brugg angliederte. 1913 verlegte er seine Tätigkeit nach Zürich, nachdem er bereits 1907 den Wettbewerb für ein neues Krematorium im Friedhof Sihlfeld gewonnen hatte. Zahlreiche private und öffentliche Bauten in Berlin, Brugg, Zürich und an andern Örtlichkeiten vor allem in der Ost- und Zentralschweiz sowie im Tessin. |
Beschreibung: | Lage und Äusseres. Die Abdankungshalle besetzt den höchsten Punkt der Friedhofanlage, die südöstlich der Altstadt am sanften Abhang zum linken Aareufer gelegen ist. Ihre gerade Hauptschauseite erhebt sich auf einer Terrasse mit grob rustizierter Stützmauer und vorgelagertem Brunnenbecken; die halbkreisförmige Rückseite wird von zwei konzentrischen Zypressenreihen umfangen, die das Gebäude um das Doppelte seiner Höhe überragen. Seitlich schliesst die Front mit zwei vierkantigen Turmstümpfen, dazwischen mit einem langen, wuchtigen Gebälk. Fünf rahmenlose, hohe Rechteckfenster stossen unmittelbar an die Frieszone, in der sich zwischen senkrechten und waagrechten Gliederungselementen ein gespanntes Kräftespiel entwickelt. Die untere Mauerpartie ist glatt belassen bis auf die Mittelachse, in der sich zwischen stämmigen, konkav anziehenden Strebepfeilern das spitzgieblige Portal öffnet. Inneres. An die rückwärtige Zylinderwand lehnt sich, unterbrochen durch das Podium des Geistlichen, eine Sitzbank für die Trauerfamilie. Der verbleibende leere Platz des Halbrunds ist Stehbereich für die Trauergemeinde (heute mit Stühlen ausgestattet und durch eine störende Empore ergänzt). Ein die Halbkreiswandung schmückender Figurenfries des Münchner Malers Sebastian Lucius versinnbildlicht in allegorisierender Art die menschliche Lebensbahn. – Die Abdankungshalle verkörpert die synkretistische Haltung des Symbolismus auf künstlerisch herausragende Weise. Die Wucht des massigen Baukörpers einerseits, das lebenspendende Wasser und das Grün der Bäume anderseits sind generelle Sinnbilder von Tod und Leben. In der Einzelausführung greift Froelich sichtbar auf konkrete Urbilder zurück: auf das antike Felsengrab (Rustika-Sockel), auf den Torbau des ägyptischen Tempels (Hauptschauseite), auf die frühchristliche Rundapsis mit den Presbytersitzen (Zylinderwand). Zu seinen geistigen Ahnen zählen Künstler wie Boecklin (Toteninsel) und die Begründer der Wiener Sezession (Ausstellungsgebäude von Joseph Olbrich). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: INV-BRU920 Abdankungshalle (neu BRU037), 1904 (Dossier (Platzhalter))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=21810 |
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