DSI-HOR002 Hauptstrasse 46, 1596 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-HOR002
Signatur Archivplan:HOR002
Titel:Hauptstrasse 46
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Böztal
Ehem. Gemeinde:Hornussen (bis 31.12.2021)
Adresse:Hauptstrasse 46
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hornussen
Versicherungs-Nr.:46 ABC
Parzellen-Nr.:212
Koordinate E:2647096
Koordinate N:1261228
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647096&y=1261228

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ländlicher Oberschichtbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1596
Grundlage Datierung:Inschrift (Staffelfenster 1. OG, Türgewände Südwestzimmer, Fensterpfosten südliche Stube)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das dreigeschossige spätgotische Wohnhaus ist ins Jahr 1596 datiert. Im «Feuersozietäts Beschrieb» von 1786 sind drei Eigentümer aufgeführt, die sich das Gebäude vermutlich stockwerkweise teilten; gegen Ende des 19. Jh. waren es nach der Halbierung des obersten Geschosses gar deren vier Parteien. Die Erschliessung des 1. Obergeschosses erfolgt seit 1961 über die östlich angrenzende, 1961 zu einem Wohnhaus ausgebauten Stallscheune (Hauptstrasse 47). An Fenster- und Portalgewände der Strassenfassade sind baugeschichtliche Veränderungen abzulesen: Im Erdgeschoss sind beidseits des Hauseingangs Einzelfenster des 19. Jh. zu erkennen; das rundbogige Portalgewände hingegen geht auf die Bauzeit 1596 zurück. Dies gilt auch für die auf einem umlaufenden Sohlbankgesims sitzende Befensterung des 1. Obergeschosses. Rechts stehen zwei gekoppelte dreiteilige Staffelfenster, wovon eines im Sturz die Jahreszahl 1596 trägt. Im 2. Obergeschoss schliesslich finden sich die jüngsten Veränderungen mit Fenstergewänden des 20. Jh.
Beschreibung:Das spätgotische Wohnhaus von 1596 steht traufständig in der nördlichen Häuserzeile und zum Strassenverlauf leicht zurückversetzt. Es überragt die giebelseitig angrenzenden Bauten. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite steht das Gasthaus zum Schwert (Hauptstrasse 77, HOR007).
Das dreigeschossige Wohnhaus aus verputztem Mauerwerk besitzt ein Satteldach mit vorspringender Dachtraufe. Aus der Bauzeit von 1596 stammen das rundbogige Portalgewände des Eingangs samt vergittertem Oberlicht und die Befensterung des 1. Obergeschosses. Der rechte traufseitige Fassadenteil (SW) ist gekennzeichnet durch zwei gekoppelte dreiteilige Staffelfenster mit feinen, in den Anläufen blattartig gestalteten Kehlprofilen und der Jahreszahl 1596 im Sturz; der linke Fassadenteil (SO) besitzt ein Kreuzstockfenster. Im Erdgeschoss sind beidseits des ungefähr mittigen Hauseingangs rechteckige Einzelfenster mit schlichten Sandsteingewänden des 19. Jh. zu erkennen. Im 2. Obergeschoss schliesslich finden sich einzelne und paarweise gruppierte Fenster mit Zementgussgewänden des 20. Jh. – Im Inneren bewahrt vornehmlich das 1. Obergeschoss originale Bauteile. In der zur Strasse ausgerichteten grossen Stube stellt der Fensterpfosten, der die Mauerlast über dem Fensterwagen (Reihe von Fenstern) abfängt, eine qualitätsvolle Steinmetzarbeit dar. Ein volutenartig aufgerolltes Kapitell vermittelt zwischen dem Pfosten und dem Kämpfer, der mit einem Allianzwappen und den Initialen(?) «A» und «O» geschmückt ist. Darüber trägt eine Banderole die Jahreszahl «15/96» und das Steinmetzzeichen. Die gleiche Jahreszahl findet sich auch am steinernen Türgewände zum Südwestzimmer (kleine Stube) unter einem blinden Kielbogen am Sturz eingemeisselt. Auf die ehemalige Küche im Nordwesten öffnet sich eine Tür mit sandsteinernem Segmentbogengewände, dessen Fase aus volutenförmigen Anläufen wächst. Das bauzeitliche Dachgebälk zeigt die Konstruktion eines Sparrendaches auf doppelt liegendem Stuhl und ist, wie bei allen spätgotischen Wohnhäusern Hornussens, russgeschwärzt. Dies belegt, dass die Gebäude Hornussens über Jahrhunderte keine Schornsteine aufwiesen. Der Rauch der Herdfeuer wurde im 1. Obergeschoss in einem trichterförmigen Rauchfang gesammelt, in die darüber liegende Küche geleitet und gelangte von dort in den über Jahrhunderte kaminlos belassenen Dachraum.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 349–351.
Inschriften:1596 (Staffelfenster 1. OG.); 1596 (Türgewände Südwestzimmer); 1596 (Fensterpfosten südliche Stube)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22740
 

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