Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Ländlicher Oberschichtbau |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Spätgotik |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 8/16/1995 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 11/3/1966 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1544 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das turmartig hochragende "Untervogtshaus" (HOT002) bildet mit dem wohl gleichzeitigen Speicher (HOT003), der nachträglich angebauten Trotte (Teil von HOT002) und dem benachbarten "Spittel" (HOT001) eine intakte spatgotische Baugruppe am sudwestlichen Ortseingang von Hottwil. Der 1544 erbaute "Spittel" gehört in Hottwil (heute Mettauertal) zu den repräsentativen Wohnhäusern, die sich eine wohlhabende Oberschicht im 16. Jh. erbauen liess. Möglicherweise hat der vermutete Bauherr des "Untervogthauses", Heinrich Keller, auch dieses wesentlich geräumigere Haus errichtet. Der "Spittel" war der stattliche Wohnsitz der Untervögte Jakob Keller und Samuel Geissmann. Das im 20. Jh. im Inneren mehrheitlich erneuerte Wohnhaus hat prägende spätgotische Elemente bewahrt. |
Beschreibung: | Das dreigeschossige, massiv gemauerte und verputzte Doppelwohnhaus steht in leichter Hanglage an der Strasse nach Remigen, südwestlich der Baugruppe des "Untervogtshauses". Das Satteldach zieht sich nordwestseitig über eine inkorporierte Laube hinunter. Die nördliche Giebelseite ist als Schaufassade ausgeformt. Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss zeichnen je zwei dreiteilige spätgotisch gekehlte Staffelfenster mit rot gefassten Sandsteingewänden zwei übereinanderliegende Stuben aus. Die unteren Fenstergruppen sind dekorativ unter einem Dreieckgiebel zusammengefasst. Die übrigen, spärlichen Lichtöffnungen, von denen diejenigen im 3. Obergeschoss und im Giebelfeld zur Originalsubstanz gehören, sind entsprechend der Anordnung der Räume unregelmässig über die Fassaden verteilt. Der Hauseingang mit breit gefastem Stichbogenportal liegt an der Nordwestecke des Hauses. An der Südostseite führt ein rechteckiger Zugang in den Keller mit mächtigen Eichenbalken unter der südlichen Haushälfte. Im Inneren sind die Leibungsbogen der benachbarten Stubenfenster jeweils auf einer gemeinsamen Mittelstütze abgefangen: auf einem massiven rechteckigen, gefasten Pfeiler mit Basis und Kämpferstein im Erdgeschoss, auf einer Säule mit gegenständig gerilltem Schaft im 1. Obergeschoss. Hier trägt ein mit dem Baudatum 1544 beschrifteter Unterzug die erneuerte Balkendecke. Bemerkenswert ist der vermutlich aus der Bauzeit des Hauses stammende liegende Dachstuhl mit gezäpften Holzverbindungen und rauchgeschwärzten Balken. Trotz starker Veränderung im Inneren zeugt der "Spittel" zusammen mit dem benachbarten "Untervogtshaus" (HOT002) von der hochstehenden Wohnkultur in Hottwil im 16. Jh. Die beiden Bauten bilden einen markanten Blickpunkt am südwestlichen Dorfausgang. |
Literatur: | Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 399. |
Inschriften: | Der Unterzug, der das Baudatum 1544 trägt, trägt ebenfalls ein Wappen mit Dreiberg und den Initialen "Lf" (möglicherweise Wappen Lütolf") und ein Sinnspruch wünscht dem Haus möglichst lange Lebensdauer: "Das haus stand so lang bis das ain schneck durch strich ale land". In der unteren Stube grüner Kachelofen mit Inschrift "18 HER F 62" (Initialen Heinrich Fischer). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22806 |
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