Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (christkath.) |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 1/18/1961 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 12/13/1963 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 13th cent. - 14th cent. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Mit dem Neubau des Kirchenschiffes der Pfarrkirche St. Gallus wurde 1749 der Voralberger Baumeister Johannes Albrecht und der Rheintaler Zimmermann Stephan Schneider betraut. Dem 1750 vollendete Kirchenschiff gingen fünf bis in die römische Zeit zurückreichende Bauten voran. Teile der fünften Bauphase aus dem 10./11. Jahrhundert sind mehrheitlich noch in der Apsis und dem Glockenturm erhalten. Mit dem Neubau des Kirchenschiffes ging die Höherlegung des Triumphbogens und die Aufstockung der Chorwände einher. Das abgebaute Dachgebälk von 1437/38 wurde geflickt und über dem aufgestockten Chor wieder aufgerichtet. Die Chorseitenwände erhielten neue Rundbogenfenster. Ein namentlich nicht erwähnter Bildhauer schuf bis 1752 mit Kanzel und Kreuzigungsgruppe die Glanzstücke der Langhausausstattung. Um 1765/1770 lieferte der Schreiner Matthias Arnold zwei Beichtstühle, die, wie auch der Taufstein, von Maler Fidel Bröchin gefasst wurden. Der Taufsteindeckel erhielt als Bekrönung einen Pelikan von Bildhauer Michael Acklin, der zudem für die Kirche einen Auferstehungschristus schuf. Die von Blasius Bernauer angefertigte neue Orgel wurde zwischen 1768 und 1773 auf der vergrösserten und mit neuen Holzsäulen verstärkten Empore aufgestellt. 1777/78 schuf Joseph Kümmerlin den Josephsaltar, den Michael Acklin 1780 analog dem nördlichen Seitenaltar marmorierte und vergoldete. Gleichzeitig besserte Acklin den Hochaltar und den nördlichen Seitenaltar aus und lieferte überdies eine Fidelisstatue. Die Stuck- und Gipsarbeiten führte Johann Martin Fröwis aus. Die zwei Bilder an der Emporenbrüstung stammen von Anton Döbelin, der auch die beiden Blätter für den neuen Seitenaltar malte. Maurermeister Johann Natterer führte 1825 Reparaturen aus, nachdem Senkungen der Schiffswände zu Schäden geführt haben. 1891/92 frischte der Rheinfelder Maler Josef Kalenbach Kanzel, Kreuzigungsgruppe und Altäre auf. 1904/05 Gesamtrenovierung durch Julius Hess, Rheinfelden: Entwässerung der Fundamente, Ersatz der Beichtstühle durch Wandschränke, Fensterverglasung der Firma Kuhn, Basel. Die im Chor wiederentdeckten spätgotischen Wandmalereien wurden 1960/61 zusammen mit der Ausstattung restauriert. Weitere Renovierungsarbeiten: Freilegung des vermauerten Nordeingangs, Erneuerung der Fenster und Türen sowie des Chor- und Kirchengestühls, neuer Sandstein-Plattenboden. 1990–1992 Aussenrestaurierung, Konservierung der Ausstattung sowie Orgelneubau. |
Beschreibung: | Die dem hl. Gallus gewidmete christkatholische Pfarrkirche erhebt sich oberhalb der steilen Rheinuferböschung in einem ehemals gänzlich ummauerten Kirchhof, der südseitig von der Kirchgasse und einer Reihe kleiner, steilgiebliger Häuser begrenzt wird. Nordöstlich des Chors steht das Pfarrhaus. Die schlichten Baukörper unter steilen Satteldächern sind leicht gestaffelt und nach Osten ausgerichtet. Die niedrigere, in der Chorachse stehende Sakristei, trägt ein Walmdach. An der Südseite ragt dominant der Glockenturm auf. Verbindend wirkt die an allen Baukörpern sichtbar belassene gezahnte Eckquaderung, die wie die übrigen Hausteinteile aus oberrheinischem Buntsandstein besteht. Das Portal in der Westfassade des spätbarocken Langhauses ist rundbogig und schliesst mit einem über seitlichen Pilastern und Schlussstein verkröpften Gebälk und einem Dreieckgiebel. Zweiflüglige Tür mit rautenförmiger Aufdoppelung (Kopie 1960). Ein mehrfach geschweiftes Gesims umspielt die Dachschräge. In den Längsseiten folgen auf ein Paar übereinander angeordneter Okuli südseitig zwei, nordseitig drei Rundbogenfenster mit verputzten Leibungen. Seiteneingänge mit flach gestuften Rechteckgewänden finden sich unter dem zweiten Fensterpaar. Das kräftige steinerne Kranzgesims besteht aus Kehle und Viertelstab. Am eingezogenen Rechteckchor kennzeichnet der unverputzte Eckverband das aufgehende gotische Mauerwerk. Aus der Zeit der Aufstockung (1749/50) stammen die Rundbogenfenster und das Traufgesims. Die polygonale Sakristei weist vergitterte Rechteckfenster mit nachgotischen Kehlgewänden auf und trägt am Scheitel des gefasten Rundbogengewändes das Baudatum 1706. An der südlichen Langhausschulter erhebt sich der Glockenturm mit markanter Eckquaderung und wenigen Schlitzfenstern in axialer Anordnung. Das weite, helle Rechteckschiff und der gleichfalls flach gedeckte Chor werden durch einen schmalen Triumphbogen verklammert. Die weiss gefassten Raumhüllen erhalten ihr festliches Gepräge durch die barocke Ausstattung. Der Übergang der Decke zu den Wänden wird durch ein Zahnschnittgesims geschmückt, die Decke wird von einem Vierpassspiegel geziert. An der Orgelempore zwei Gemälde von Anton Döbeli (1777). 1959 wurden spätgotische Fresken (um 1460) im Chor freigelegt. Die barocke Ausstattung wurde zwischen 1730 und 1780 von Fricktalern Meistern geschaffen. |
Literatur: | - Schweiz. Kunstführer Kirche Kaiseraugst, 1969. - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 294-306. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22884 |
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