Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (röm.-kath.) |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 9/12/1997 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/2/1961 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1609 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Durch die Abtrennung Kaiserstuhls von der Diozöse Konstanz per 1. Januar 1815 wurde die Gemeinde 1824 faktisch von Hohentengen abgetrennt und verlor die Zugehörigkeit zur dortigen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. In der Folge wurde die bisherige Stadtkapelle St. Katharina zur Pfarrkirche. Der Kernbau der Kirche, bestehend aus Chorturm und dem grössten Teil des heutigen Langhauses, ist auf die Jahre um 1260 zu datieren und fällt somit in die Zeit der Stadtgründung. Der Turm erhielt seinen spitzen Dachreiter 1371/72. Unter Pfarrer Jakob Seitz wurde das Kirchenschiff 1607-1609 um eine Fensterachse nach Westen verlängert, aufgestockt und von Zimmermeister Hans Zimmermann mit einem neuen Dachstuhl und einer Empore versehen. Zeitgleich müssen Chor und Schiff die heutigen Spitzbogenfenster erhalten haben. 1692 lieferte ein Laufenburger Orgelbauer eine Orgel. Die Schiffsdecke und Wandgemälde wurden 1736 restauriert und die Fenster erhielten "böhmische, weisshelle Scheiben", die in Schaffhausen erworben worden waren. 1755 beauftragte die Kirchgemeinde Eustachius Gabriel mit der Renovierung von Chor und Langhaus, ein Jahr später wurde der Kaiserstuhler Bildhauer Franz Ludwig Wind mit dem Auftrag für eine neue Kanzel betraut. Derselbe schuf 1787 ein neues Taufsteinbecken. Im Zuge der Barockisierung wurde anstelle der ursprünglichen flachen Holzdecke 1755/56 ein Gewölbe eingezogen. 1851 wurde mit einer weitreichenden Renovierung begonnen. Dabei wurde die südlich der Kirche angrenzende Hangpartie terrassiert und mit einer Stützmauer versehen, der Chorbogen erhöht und 1852/53 Haupt- und Seitenaltäre erneuert. Eine umfangreiche Innenrenovation fand 1949/1950 statt: neue Bodenplatten und Holzböden wurden gelegt, Restaurierung der Deckengemälde. 1970 folgten neue Fenster und eine neue Orgel. Jüngere Innenrestaurierungen fanden 1984-86 statt, 2007/08 folgten kleinere Unterhaltsarbeiten. Eine umfangreiche Aussenrenovierung fand 1994 statt (u.a. Fundamentsanierung, Turmspitze neu eingedeckt, Fassade renoviert). |
Beschreibung: | Inmitten der Altstadt, in terrassierter Hanglage, steht die Pfarrkirche St. Katharina, ein einschiffiger verputzter Bau mit einem markanten, unverputzten Turmchor. Der Bautypus der Turmchorkirche ist typisch für die Region. Das Satteldach des Langhauses reicht bis an die Traufe des Turmdaches, auf welches 1371/72 ein spitzer Dachreiter gesetzt wurde. Die Nordfassade des Schiffes wird durch fünf spitzbogige Fenster und drei Stützpfeiler unregelmässig gegliedert. Zudem sind Spuren festzumachen, die von den Vergrösserungen des Baus zeugen: die Aufstockung des Chorturms und die Verlängerung des Schiffs an der Westseite. Die Südfassade wird durch fünf Spitzbogenfenster gegliedert, wobei die drei mittleren gleichmässige Abstände aufweisen. Zur Westseite hin befindet sich ein Strebepfeiler, so dass die Westfassade symmetrisch erscheint. Diese wird geprägt durch ein markantes Pultdach über dem spitzbogigen Eingangsportal und einem vertieften, mittigen Rundfenster. Das Spitzbogenportal mit Wulst und Kehle weist im Scheitel das Relief des Kaiserstuhler Wappens auf zwischen der durch je ein Zahlenpaar getrennten Jahreszahl 1609. Der Turm weist im Erdgeschoss gegen Norden wie Süden je zwei spitzbogige Fenster auf, deren Gewände verputzt sind. An der Südseite des Turms befindet sich die Sakristei, weshalb die unverputzten Fenster kleiner ausfallen. Ein Fenster gegen Osten wird durch die Quaderung der Steine betont. Im Inneren wird das Hauptschiff durch eine Spitzbogenöffnung vom Chorraum getrennt. Der Innenraum ist geprägt von der Barockisierung in den Jahren 1755/56 und den drei neugotischen Altären von Karl Ferdinand Rothpletz, die 1845 hinzugefügt wurden. Die holzgeschnitzte, barocke Kanzel von Franz Ludwig Wind hebt sich markant von der weissen Wand ab. Den Kanzelkorb schmücken die vier Evangelisten, während auf der Bekrönung eine lebensgrosse Statue des Guten Hirten steht. Die Gemälde wurden allesamt von Eustachius Gabriel geschaffen und sind mit goldfarbenen, gemalten Rahmen und ebenfalls gemalten Stuckaturen eingefasst. Das ikonographische Programm der Seitenwände zeigt das Leben der Hl. Katharina und biblische Szenen, die Deckengemälde zeigen den Zyklus der Kindheit Jesu. |
Literatur: | - Aarg. Heimatführer 2, 1955, S. 52-56. - Keiserstul. Geschichte und Geschichten, aus dem Nachlass von Bruno Müller, 1991. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23154 |
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