DSI-LEN054 Schloss, Ritterhaus, 1350 (ca.) (Dossier (Denkmalschutzinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LEN054
Signatur Archivplan:LEN054
Titel:Schloss, Ritterhaus
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Lenzburg
Hist. Name Objekt:Ritter- oder Herzogenhaus
Versicherungs-Nr.:559, 558
Parzellen-Nr.:1834
Koordinate E:2656383
Koordinate N:1248737
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656383&y=1248737

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schloss
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:12/14/1964
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):2/12/1960
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:approx. 1350
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Lenzburg ist eine Höhenburg und wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Um 1100 begann mit der Errichtung des Palas der Ausbau der Burg in Stein. Die Burg war ursprünglich im Besitz der Grafen von Lenzburg, ging mit deren Aussterben 1173 an die Grafen von Kyburg und danach 1273 an die Habsburger über. Ab 1415 war die Burg im Besitz von Bern und diente von 1442-1798 als Sitz der bernischen Landvögte. Dem Brandfall von 1518 fielen Teile der Lenzburg zum Opfer.
1893-1910 umfassende Sanierung unter August Edward Jessup, Besitzer der Lenzburg.
1978-1986 Sanierung und archäologische Grabung durch den Kanton Aargau. Beherbergt heute die Stiftung Schloss Lenzburg, das "Stapferhaus" und das "Historische Museum Aargau".
Das Ritterhaus wurde in der ersten Hälfte des 14. Jh. als Teil eines zweiteiligen palastartigen Gebäudes errichtet. Bauherr war Herzog Friedrich von Habsburg. Nach seinem Tod 1344 blieb der Bau bis 1509 unvollendet. Ursprünglich war das Ritterhaus im Westen um einen Wohntrakt und eine kleine Kapelle (1762/63 abgetragen) ergänzt. 1509 wurde der Wohntrakt abgetragen und im Ritterhaus der heutige, auf vier Pfeilern abgestützte Dachstuhl errichtet. Ausserdem wurde der Boden des oberen Saals eingebaut, das Gebäude innen und aussen erstmals verputzt und im oberen Saal Dekorationsmalereien angebracht. Ab Mitte des 16. Jh. bis zum Ende der Berner Herrschaft diente das Ritterhaus als Kornmagazin. Ab Ende des 16. Jh. erfolgten dann schrittweise bauliche Anpassungen an die neue Nutzung. So wurden in allen Geschossen Zwischenböden eingezogen und neue Fenster in die Mauern eingebrochen. Der unterste, gegen Süden gerichtete Raum diente als Geschützstellung für mittelschwere Kanonen. Die dafür in die Aussenmauer gebrochenen Scharten haben das gotische Fensterband des 14. Jh. fast vollständig zerstört. Bei den Renovationen um 1900 wurde der Saalcharakter des Obergeschosses wieder hergestellt. Während der Gesamtrenovation des Schlosses 1982-84 wurden der Zwischenboden in mehrere Räume unterteilt und die Installationen darin untergebracht. Im unteren Rittersaal wurde das gotische Fensterband rekonstruiert und im oberen Saal die Wandmalereien wieder hergestellt.
Beschreibung:Die Gebäude sind hufeisenförmig um den inneren Hof gebaut und stehen am Rand des steil abfallenden Felsplateaus. Die ursprüngliche Kernburg wurde durch ihre verschiedenen Besitzer bis ins 18. Jahrhundert erweitert und umgebaut.

Das Ritterhaus ist ein zweigeschossiger Saalbau mit einem mächtigen Krüppelwalmdach. Das Gebäude misst 28 x 17m. Der untere Saal grenzt an einen Korridor, der obere Saal nimmt die ganze Baubreite ein.
Auf der Südseite schmückt ein zur Arkade ausgearbeitetes gotisches Fensterband aus Rundbogenarkaden mit spitzbogigen masswerkverzierten Zwillingsfenstern die gesamte Länge des kleinen Rittersaals. Das obere Geschoss wird von fünf spitzbogigen Zwillings-Masswerkfenstern durchbrochen. Diese Gliederung findet sich auch auf der Hofseite wieder. Die untere Partie der Nordwand wird von jüngeren, rechteckigen Fenstern durchbrochen, welche aus der Zeit des Gebäudes als Kornkammer stammen. Auf Höhe der zweiten Fensterachse ist ein Rundbogenportal eingefügt. Das grössere und reich profilierte originale Spitzbogenportal auf der Westseite wurde bei der Restaurierung freigelegt aber nicht zugänglich gemacht.
Der eindrückliche zweigeschossige Dachstuhl ist mit spitz zugeschnittenen Biberschwanzziegeln gedeckt.
Literatur:Hans Dürst, Hans Weber, Schloss Lenzburg und Historisches Museum Aargau, Aarau 1990.; Schloss Lenzburg: Dokumentation der baulichen Sanierung 1978-1986, hrsg. von Baudepartement des Kantons Aargau, Abteilung Hochbau, Aarau 1988.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23838
 

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