DSI-MLI007 J. U. Kym-Weg 1, Landhaus Johann Urban Kym, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-MLI007
Signatur Archivplan:MLI007
Titel:J. U. Kym-Weg 1, Landhaus Johann Urban Kym
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Möhlin
Hist. Name Objekt:Obere Mühle
Adresse:J. U. Kym-Weg 1
Versicherungs-Nr.:358
Parzellen-Nr.:878
Grundbuch-Nr.:626
Koordinate E:2631240
Koordinate N:1266874
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2631240&y=1266874

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:6/28/2013
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:1750 erlangte Franz Fridolin Vögelin, Betreiber einer Sägemühle in Obermöhlin, die Konzession für den Bau einer Getreidemühle gegenüber der Sägerei. Diese Mühle ist auf dem Flurplan von 1778 noch als schmaler Baukörper zwischen Möhlinbach und Mühlekanal verzeichnet. Wenig später wurde sie im Auftrag von Johann Waldmeyer um einen rechtwinklig anstossenden Ostflügel erweitert. Eine Vogelschauansicht von 1788 zeigt die Mühle als zweigeschossigen Walmdachbau mit vier Fensterachsen nach Westen gegen den Kanal und sechs Fensterachsen in der Südfassade (Ostflügel). Johann Urban Kym III. liess die Mühle 1839 zum heute noch bestehenden villenartigen Wohnsitz um- und ausbauen: Durch Verlängerung des Nordflügels um etwa 5 m erhielten West- und Südfassade fast identische Abmessungen. Im Winkel zwischen beiden Flügeln entstand ein neues Treppenhaus; die Dachgebälke wurden ersetzt. Vor der Westfassade liess Kym eine geometrische Parkanlage erstellen. Als die Erben Kyms die Liegenschaft 1889 antraten, bestanden Wuhr, Kanalanlage und Wasserrecht noch immer, Wasserräder und Mühleeinrichtung waren jedoch seit Jahren beseitigt. 1949 wurden vier Wohnungen eingebaut. 1969 Bau des Alters- und Pflegeheims Stadelbach auf einem abparzellierten Stück des Villenparks. In den Jahren 2012-2014 wurde die Villa renoviert und zu Alterswohnungen umgebaut (Architekt: Castor Huser, Baden). Dabei wurde der ehemalige Mühlekeller instand gesetzt, der nun als Mehrzweckraum dient. Gleichzeitig wurde der Mühlekanal freigelegt.
Beschreibung:Den zweigeschossigen Walmdachbau prägen das für vorindustrielle Mühlen charakteristische überhöhte Sockelgeschoss und die der Westfassade vorgelagerte Terrasse, unter welcher die ehemalige Radkammer liegt. West- und Südfassade sind von je sechs Fensterachsen durchbrochen, die auf den klassizistischen Umbau von 1839 zurückgehen. An der Südseite setzt eine zweiarmige Freitreppe aus Muschelkalkstein einen Akzent. Unter dem Podest befindet sich der Eingang zum einstigen Mühlenkeller. In das Türlichtgitter des Hauseingangs sind die Initialen "JUK" für Johann Urban Kym eingearbeitet. An der Ostfassade des Nordflügels in sekundärer Anbringung Wappen des Bauherrn von 1750, Franz Fridolin Vögelin.
Der eigenwillige L-förmige Grundriss der Villa Kym spiegelt die komplexe Baugeschichte. Unter dem Nordflügel befindet sich der einstige Mahlraum, dessen um 1900 eingebaute Hourdisdecke ein mächtiger gefaster Eichenpfosten mit Sattelholz stützt. Im Keller des Ostflügels eine balusterförmige Eichenholzstütze mit volutenartig beschnitztem Sattelholz. An Johann Ulrich Kym III. erinnert im Entrée eine 1887 von Franz Metzger geschaffene Porträtbüste aus weissem Marmor. Das in Metall gegossene Wappen Kym ist am Sockel aus grauem, geädertem Marmor ist eingelassen. Ein mit farbigen Fliesen versehener Korridor trennt die beiden Wohnungen im Erdgeschoss. In der westlichen sind an historischen Ausstattungsteilen zu nennen: Gipsdecken mit Hohlkehlen, gestemmtes Knietäfer sowie Fensterverkleidung (um 1850) in den beiden nördlichen Zimmern; Tafelparkett, gestemmtes Hüfttäfer, Stuckdecke mit reichen Profilrahmen, bemalten Zwickeln und Mittelmedaillon (spätes 19. Jh.) im Südwestzimmer. Auf dem ersten Podest des Treppenhauses ist eine biedermeierliche Eckwanduhr eingebaut, die auf dem Zifferblatt die Inschrift "Urban Kiem" trägt.
Literatur:- Geschichte des Dorfes Möhlin, 1959, S. 151 ff.- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 351-352.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24342
 

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