Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mühle |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 10/17/2001 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1647 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die "Mühle zu Nidingen im Wey" wird erstmals um das Jahr 1380 im grossen Zinsbuch des Klosters Muri erwähnt. Bekannte Müllergeschlechter sind die Megger, Stöckli, Widerkehr und Bachmann im 15./16. Jh., die Waltenspüel und Stierli im 17./18. Jh. Das Gebäude in seiner heutigen Form wurde 1647 von Jacob Waltenspüel neu errichtet, vermutlich unter Einbezug von älteren Bauteilen im Mühlenraum. 1882 wurde das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt und in einem Nebengebäude der Weyermühle die "Seidenwinderei Bodmer und Hürlimann" eingerichtet (Betriebsschliessung 1933). Gesamtrenovation des Gebäudes in den 1970er Jahren: Freilegung des Fachwerks, Modernisierung Hausinneres. |
Beschreibung: | Die "Weyermühle" ist ein hoch aufragenderer Stein- und Fachwerkbau aus der Mitte des 17. Jh., der in exemplarischer Weise die herrschaftliche Bauweise im Freiamt repräsentiert. Ländlicher Gerwerbebau von grosser lokalhistorischer Bedeutung, an einem der ältesten nachgewiesenen Mühlenstandorte der Region gelegen. Der Gebäudesockel aus verputztem Bruchstein-Mauerwerk beherbergt auf der Südseite zum Bach hin den geräumigen Mühlenraum, nordseits einen Trämkeller und darüber eine Bäckerei. Unregelmässig gesetzte Einzelfenster, teils mit spätgotischer Kehlung. Zwei rundbogige Mühlenportale, von denen das westliche (bergseitige) über einen reich skulpturierten Schlussstein verfügt: Wappenschild mit Mühlrad, Lothringerkreuz und Dreiberg, umrahmt von Traubenranken, darüber eine Banderole mit der Erbauerinschrift "CH IACOB WALTISPÖLL / MVLLER IN WIE ANO / 1647". Im Innern haben sich Reste des eichenen Mahlstuhls, eine Achtkant-Eichensäule und eine Backofenanlage aus dem späten 19. Jh. erhalten. Der vom Putz befreite Oberbau zeigt ein stockwerkweise abgebundenes Fachwerk mit kräftiger Riegelzeichnung. Die südgerichtete Schaufront ist sechsachsig gegliedert und mit holzgerahmten Rechteckfenstern besetzt. Über die talseitige Trauffassade zieht sich eine hölzerne Laube, vermutlich eine Zutat aus dem 19. Jh. Die nördliche Giebelfront ist bis unter den First gemauert. Der stattliche Baukörper ruht unter einem steilen, elegant geknickten Gehrschilddach, das am südlichen Schaugiebel hübsch beschnitzte Flugsparrendreiecke ("Zürivieri") zeigt. Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl. Bergseitige Erschliessung der Wohngeschosse über eine hohe Freitreppe mit beidermeierlichem Eisengeländer. In der Stube der unteren Wohnung hat sich die spätbarocke Ausstattung mit Wandtäfer, Wandkästen, Einbaubuffet (Kopie) sowie Türen mit intarsienverzierten Füllungen und reichen Beschlägen erhalten. Mit bäuerlichen Szenen und Trachtendarstellungen verzierter Kachelofen von 1932, aus der Werkstatt von Heinrich Stöckli in Muri. |
Literatur: | - Muri in den freien Ämtern, Band 1, 1983, S. 229-230. |
Inschriften: | 15.. (?) schwer lesbare Jahreszahl und Müllerwapen am Steinsockel des eichenen Mahlstuhls (ev. Spolie) 1647 Skulpturiertes Müllerwappen mit Jahreszahl am westlichen Mühleneingang 1654 Jahreszahl an Eichensäule im Mühlenraum 1932 Jahreszahl an Kachelofen in der unteren Stube |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: INV-MUR912 Weyermühle (neu MUR018), Keine Angabe (Dossier (Platzhalter))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24546 |
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