DSI-OLS001 Kloster, Stiftskirche, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-OLS001
Signatur Archivplan:OLS001
Titel:Kloster, Stiftskirche
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Olsberg
Versicherungs-Nr.:7
Parzellen-Nr.:6
Koordinate E:2625272
Koordinate N:1263755
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2625272&y=1263755

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Klosterkirche, Stiftskirche

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:4/27/1967
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Zisterzienserinnenkloster Olsberg wurde um 1236 nordwestlich vom Dorfkern errichtet, nachdem dieses bereits an einem anderen, unbekannten Ort kurz existiert hatte. Die Baugeschichte unterscheidet drei Bauten. Von der Gründungskirche (Bau I), die vermutlich 1236 begonnen wurde, konnten Fundamentreste festgemacht werden. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Bau II errichtet, nachdem der erste Bau vollständig niedergelegt worden war. Abgesehen von der im 18. Jahrhundert abgebrochenen Westpartie sind die Umfassungsmauern von Bau II fast vollumfänglich in Bau III – der heutigen Kirche – übernommen worden. 1427 kam es zu einem Grossbrand und sowohl das Dach wie Aussen- und Innenverputze wurden erneuert und die Kirche 1434 neu geweiht. Weitere Schäden folgten während dem Schwedenkrieg (1632 - 1635). 1662 wurde eine marmorierte Holzdecke angebracht und die Wände mit Grisaillefresken geschmückt. 1659 kamen Glocken von Hans Bernhard Schuri hinzu. Der gänzlich zerstörte Hochaltar wurde 1672/73 erneuert. Weitgreifende architektonische Änderungen folgten 1715 (Bau III): das hinterste, den Konversenbezirk umfassende Gebäudeviertel wurde abgebrochen und vor dem verkürzten Langhaus eine Front „mit annectiertem glokenthurn gantz neu von dem fundament aus“ errichtet. Anstoss zu dieser Massnahme gaben einerseits der seit langem eingetretene Niedergang des Konversenwesens, der eine eigenständige Konversenzone in der Kirche entbehrlich machte, anderseits das Bedürfnis nach einer zeitgemässen Schaufassade. Die Trennmauer zum Altarhaus wurde beseitigt, den Lettnerchor ersetzte man durch eine westseitige Chorempore mit Zugang vom Obergeschoss des Kreuzgangs hinter der Kirchensüdwand. Mitte 18. Jh. entstanden der Tabernakel sowie ergänzende Bildwerke für den Hochaltar von der Hand des Rheinfelder Bildschnitzers Hans Isaak Freitag, ferner die Retabel der Zwillingsaltäre auf der Stufe zum Presbyterium. Vermutlich in den Jahren 1737/38 wurde an der Südwand des Schiffs der Altar für die Gebeine des Katakombenheiligen Viktor errichtet, die das Kloster 50 Jahre zuvor von Bischof Josephus Aquilanus in Rom erhalten hatte.
Nach der Klosteraufhebung 1790 erfuhr die Kirche über die Dauer von 180 Jahren fast nur noch sporadische Ausbesserungen und Renovationen: 1828 weisser Wandputz im Innern, 1830/31 Stabilisierung des Dachwerks durch Hängesäulen, 1901/02 Aussenrenovation. 1864 neue Orgel von Eduard Stadtmüller in Hugstetten i. Br. 1972–1981 durchgreifende Restaurierung: Im Innern Freilegung und Restaurierung der Wandmalereien des 16. und 17. Jahrhunderts; Rekonstruierung der Holzdecke des 17. Jahrhunderts; Wiederherstellung der Orgel durch Kuhn AG, Männedorf.
Beschreibung:Die Klosteranlage liegt etwas unterhalb von Olsberg in der rechtsufrigen Talhalde.
Bis zum 18. Jahrhundert bildeten Kirche und Konventgebäude ein Geviert, seit 1864 steht sie frei und ohne Verbindung zum Konventtrakt.
Während die barocke Turmfassade ein klares Konzept verrät, zeigen das gotische Schiff und das polygonal geschlossene Presbyterium manche formale Zufälligkeiten wie differierende Fensterintervalle, ungleich breite Polygonseiten und wild wechselnde Masswerkmuster. Der eingestellte Frontturm kommt bis auf Höhe der Giebelspitze als zweikantiger Risalit zur Geltung, verjüngt sich danach zu einem achteckigen Glockengeschoss und gipfelt in einer Dachhaube mit vierbeiniger Zwiebellaterne.
Der Raumorganisation im Inneren folgend, teilt sich die Nordflanke der Kirche in zwei ungleiche Abschnitte. Die drei westlichen Fensterachsen vor der Empore sind seit 1715 doppelzonig angelegt. Die zweibahnigen Masswerklichter des Ostabschnitts zählen noch zum Originalbestand des 14. Jahrhunderts. Sie setzen sich am Polygon des Presbyteriums fort und enden an der südöstlichen Gebäudekante, da wo sich ein gestufter, originaler Strebepfeiler dem Baukörper bis zur Höhe des Kranzgesimses entgegenstemmt. Die seit den baulichen Eingriffen von 1864 und 1966 entblösst und gestelzt wirkende Kirchensüdflanke öffnet sich in einer schmalen Lanzette am Presbyterium und in kleinen rundbogigen Schifffenstern, die zur Zeit der Aufstockung des Nordkreuzgangs im 18. Jahrhundert vermauert wurden und 1972 ihre Form des 14. Jahrhunderts zurückerhielten. Das 1428 konstruierte Sparrendach zeigt drei wechselnd angewandte Bindersysteme: dreifache, stehende Stühle; Stühle mit liegender Säule im untersten Joch und stehenden Säulen in den oberen Jochen sowie Stühle in Form von dreifachen Kehlbalkenkonstruktionen.
Wer von Westen in die Kirche tritt, findet sich zunächst in einer dreischiffigen, dreijochtiefen Pfeilerhalle, die dem hintersten Drittel der Kirche einbezogen ist und die Orgelbühne trägt. Sie öffnet sich in drei Bögen nach dem grossen Schiff – einem flach gedeckten, kastenhaften Gehäuse, das sich ohne vermittelnden Triumphbogen direkt mit dem gleich breiten Presbyterium verbindet. Die räumliche Gliederung erzeugen im Wesentlichen zwei podestartige Bodenerhöhungen und die kulissenhaft platzierten Altäre. Der Johann Scharpf zugeschriebene, satt ins Polygon gesetzte Hochaltar von 1673 bildet eine mächtige Schauwand mit vier gewundenen Säulen und einem volutengefassten Aufsatzgiebel. Die Seitenaltäre mit Regence-Aufbauten entstanden bald nach 1732. Von den Grisaillefresken an den Wänden, die ab 1660 das Interieur ergänzten, sind grössere Partien, vor allem in Form von Fenstereinfassungen, freigelegt.
Literatur:- Schweizerische Kunstführer Ehemaliges Kloster Olsberg, 1984, S. 1ff. - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 383-397.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24984
 

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