Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1909 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (unter Kellertreppe); Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | Angestelltenhäuser (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918) Direktorenhäuser (Bauinventar LAU910, LAU915) Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912) |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Emil Faesch (1865-1915) |
Inschriften: | 1909 (unter Kellertreppe) |
Würdigung: | Die vier Gebäude der Werksiedlung am Galgenrain (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918) bilden zusammen mit der Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912) und den östlich gelegenen Direktorenhäusern (Bauinventar LAU910, LAU915) ein Ensemble von hoher siedlungs- und industriegeschichtlicher Bedeutung. Das Haus Galgenweg Nr. 2 wurde 1909 als erstes Gebäude des Ensembles erbaut. Grundrisslich, stilistisch und in seiner Materialisierung ist es nah mit dem Nachbarbau Galgenrain Nr. 4 (Bauinventar LAU916) verwandt. Seine dem Heimatstil verpflichtete malerische Wirkung erzielt es durch auffällige Bauteile wie das weit auskragende Dach, den konsolgestützten Balkon und die dreilichtige Zierlukarne am Gerschild. Das Wohnhaus steht als Einfamilienhaus in der Hierarchie zwischen den Angestelltenhäusern und den Direktorenvillen und bringt dies mit seiner sorgfältigen und detailreichen Ausführung zum Ausdruck. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Kraftwerk Laufenburg liess durch den Basler Architekten Emil Faesch ab 1909 gleichzeitig zum Kraftwerkbau auch Angestelltenhäuser und zwei Direktorenvillen erstellen. Während die Villen in einiger Entfernung vom Kraftwerk rheinaufwärts zu stehen kamen, wurden die Angestelltenhäuser auf dem Plateau direkt oberhalb der Anlage errichtet und mit dieser durch einen Fussweg verbunden. Die vier Baukörper – zwei identische Doppelwohnhäuser für die Angestellten und zwei Solitärbauten wohl für die höhergestellten Meister – bilden mit ihren rückwärtigen Gärten eine homogene Häuserzeile. Sie wurden im letzten Jahrzehnt sukzessive an Private verkauft. Das äussere Erscheinungsbild der Zeile ist gut erhalten. In ihrer Detaillierung zeigen die Häuser aber teilweise banalisierende Veränderungen aus verschiedenen Sanierungsphasen. Zeitweilig diente das Erdgeschoss des Hauses als Büro für das Kraftwerk und hat daher eine von den übrigen Wohnbauten etwas abweichende Ausstattung mit einer Schrankwand im Herrenzimmer bewahrt. Das Innere ist unter Wahrung der wesentlichen Ausstattungsteile (Türblätter/Türgewände, Wandschränke, Treppenlauf mit gedrehten Geländerstäben) weitgehend modernisiert. |
Beschreibung: | Vom Gebäude ist ein Baubeschrieb erhalten, der hier summarisch wiedergegeben werden soll: Fundamente und Kellerwände aus Portlandzementbeton. Kellerboden aus gewalztem Zementbeton. Sockelflächen mit gelblichem Kalkbruchstein verblendet. Fensterbänke aus Sandstein. Stufen der Eingangstreppe und Schwelle aus Granit. Verputz mit hydraulischem Kalkmörtel. Giebel und Kniestock in Fachwerk (Tanne). Treppe mit Wange und Tritten aus Eiche, Stossbretter aus Kiefer. Geländer mit gedrehten Stäben und Hartholzhandlauf. Vierfüllungstüren [1]. Der weiss verputzte Mauerbau über quadratischem Grundriss setzt sich aus einem Kalksteinsockel, dem darüberliegenden Hochparterre und einem ausgebauten Dachgeschoss zusammen. Seine Strassenfront wird vom stark auskragenden Walmdach beherrscht, welches mit der Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses und dem davorliegenden hölzernen Balkon eine konstruktive Einheit bildet. Ihren Abschluss findet die Komposition in einer kleinen dreilichtigen Firstlukarne am Gerschild. Die Ostfassade ist der Erschliessung gewidmet. Ein zeittypisch von der Strassenfront zurückversetzter Eingang unter Dachabschleppung führt in den Treppenhausrisaliten, der unter eigenem Walmdach stark in Erscheinung tritt. Die Gartenseite mit Teilwalm und stichbogiger Befensterung und die Westfassade mit zwerchhausähnlicher Schlepplukarne und Kniewand in Sichtfachwerktechnik sind beide sehr schlicht gehalten. Der Hauseingang im Traufbereich führt über einige Stufen im Windfang unter der gewendelten Innentreppe hindurch in die Diele. Um die Diele sind das Wohnzimmer, das Herrenzimmer, das Esszimmer und die Küche in der Nordostecke des Hauses angeordnet. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Archiv Bauverwaltung Laufenburg. |
Literatur: | - Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986. - Laufenburg in Bildern (Ausstellungsschrift des Museumsvereins Laufenburg), Laufenburg 1993. - Architektenlexikon der Schweiz, Hsg. Dorothee Huber, Isabelle Rucki, 1998. - Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Jahrgang 1985. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2541 |
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