Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1547 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Mauer) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wegkapelle |
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Dokumentation |
Inschriften: | 1547, 1823 (Mauerwerk) |
Würdigung: | Westlich der Stadt an einem alten Wallfahrtsort gelegene Wegkapelle, deren Geschichte bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreicht. Die einst mit Wandmalereien, Votivbildern und einer Kreuzigungsgruppe reich ausgestattete Andachtsstätte präsentiert sich heute als nüchterner Teilbau in vollständig purifiziertem Zustand. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Hohkeuzkapelle geht auf einen alten Wallfahrtsort für das Fricktal und den Südschwarzwald zurück. An der Weggabelung nach Kaisten und Sisseln stand auf einer kleinen Anhöhe einst ein Wegkreuz, "Hohes Kreuz" genannt. Gemäss einer Überlieferung schoss während einer Kriegsinvasion ein übermütiger Soldat in der Stadtkirche auf eine Heiligenfigur. Beim Abzug der Truppen brach der Soldat an der Stelle des Kreuzes tot zusammen. Fromme Menschen errichteten darauf eine Gedenkstätte. Diese wurde zum beliebten Wallfahrtsort, wo manche Andachten abgehalten wurden. Zahlreiche Votivbilder zeugten früher von der volksnahen Bedeutung dieses Ortes. Es wird erzählt, dass vor allem schwangere Frauen zur Kapelle pilgerten, mit Vorliebe an einem Sonntagnachmittag. Eine weitere Geschichte schildert, dass in der Hohkreuzkapelle die zum Henkertod Verurteilten den letzten kirchlichen Trost empfangen hätten. Das Todesurteil wurde dann in der Nähe, am Galgenrain vollstreckt [1]. Gemäss einer Jahrzahlinschrift "1547" könnten die ältesten Teile des Mauerwerks aus der Mitte des 16. Jh. stammen. Eine zweite, in die Stirnseite eingekerbte Jahreszahl "1823" dürfte auf einen Umbau verweisen. Eine weitere Renovation wurde 1891/92 durchgeführt. 1929 entfernte man die Votivbilder und 1985 wurde die Kreuzigungsgruppe in die Stadtkirche überführt. Heute zeigt sich die Hohkreuzkapelle in schmucklosem, purifiziertem Zustand. |
Beschreibung: | Die südwestlich der Altstadt gelegene Hohkreuzkapelle nimmt heute einen unspektakulären Standort, eingeklemmt zwischen Baslerstrasse und rückwärtigem Bahngeleise, ein. Über rechteckigem Grundriss erhebt sich das kleine Gebäude als dreiseitig geschlossener Mauerbau unter einem Teilwalmdach. In den südlichen Mauerflügel eingelassen sind die beiden Jahreszahlen "1547" und "1823". Den Dachfirst ziert ein filigranes Metallkreuz mit den "Arma Christi" (Lanze und Rohr mit dem Essigschwamm). Die nach Osten gerichtete offene Seite begrenzen zwei kniehohe Mauerzungen mit einem Durchgang in der Mitte. Der Andachtsraum ist bis auf ein schlichtes Holzkreuz an der Hauptwand heute ungeschmückt. Spuren von Wandmalereien an den beiden Seitenwänden lassen aber auf eine ehemals bunte Bemalung schliessen. Auf einer historischen Aufnahme ist noch ein früherer Zustand mit Kreuzigungsgruppe und aufgehängten Votivbildern dokumentiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Die Angaben zur Geschichte der Hohkreuzkapelle stammen aus Berichten und Notizen im Pfarrarchiv von Laufenburg. |
Literatur: | - Jehle, Fridolin, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd.1, laufenburg, 1979, S.122 (Abb.). - Fricktaler Anzeiger, Bericht über Kapelle, Sept. 1984. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2543 |
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