DSI-SRU002 Schlosshügel, Schloss Rued, 1792-1796 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-SRU002
Signatur Archivplan:SRU002
Titel:Schlosshügel, Schloss Rued
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schlossrued
Adresse:Schlosshügel
Versicherungs-Nr.:34
Parzellen-Nr.:940
Koordinate E:2649206
Koordinate N:1238188
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2649206&y=1238188

Objekt-Infos

Autorschaft:Sinner, Carl Ahasver (1754-1821)

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schloss
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:12/7/2015
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):5/5/1950
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1792 - 1796
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Schloss Rued ist aus einer 1347 erstmals erwähnten Burg hervorgegangen, die 1775 einem verheerenden Brand zum Opfer fiel. Der heutige Bau wurde 1792-96 an der Stelle des abgebrannten Schlosses, auf einem nördlich des Dorfes gegen das Tal vorspringenden Geländesporn erbaut. Vorerst fand nur der notdürftigste Wiederaufbau von Hauptmauern und Dachstuhl statt. Die Schlossbewohner quartierten sich im sogenannten Neuhaus nordöstlich vom Schloss ein. 1791 brachte der Schlossherr Carl Friedrich von May den französischen Baumeister C. J. M. Vivenel, der in Bern den von J. D. Antoine entworfenen Bau der Münz ausführte, nach Rued, um einen Plan für den vorzunehmenden Schlossbau entwerfen zu lassen. Doch dieser wurde vom Bauherrn nicht akzeptiert, so dass er seinen Vetter, den Architekten C. A. von Sinner mit Projekt und Bauleitung betraute. Die Hauptmauern des alten Schlosses wurden mit Ausnahme der südöstlichen Mauer bis auf den Unterbau niedergerissen und neu aufgebaut. Die letztere erhielt den neuen Fassaden entsprechende Fenster. Den Bauschutt verwendete man zur Auffüllugn des Grabens vor dem Schloss, über den ehemals eine Zugbrücke führte und bepflanzte den neu entstandenen Vorplatz mit Platanen. Das Schloss bildet mit den ebenfalls kantonal geschützten Objekten Knappenhaus und Waschhaus sowie den beiden Kurzinventar-Objekten Schlossschneune und Pächterhaus ein Ensemble. 2015-2019 wurde das Schloss von der neuen Eigentümerschaft restauriert und wird seither als Seminarzentrum genutzt.
Beschreibung:Das Schloss steht als geschlossener kubischer Baukörper überragend auf einer ins Ruedertal vorspringenden Hügelkuppe, die ehemals durch einen Graben vom Berg abgetrennt war. Eine untere Terrasse umgibt konzentrisch das Schloss und die vorgelagerte obere Terrasse; beide wurden vom älteren Schloss übernommen. Der viergeschossige Bau mit hohem Walmdach und talseitig turmartig vorspringendem Mittelrisalit wird über eine Zufahrt aus dem Dorf erschlossen. Eine breite Freitreppe führt zum Eingang, dessen zwei Türen ein darübergelegter Balkon auf Louis XVI-Konsolen zusammenfasst. Am Schmiedeeisengeländer befindet sich das Monogramm des Bauherrn Friedrich May, darüber - vom älteren Schloss stammend - eine barock skulptierte Wappentafel mit der Allianz May-Mülinen. An den schlanken Rechteckfenstern kehren unter den Bänken und Gesimsbekrönigungen die für Sinner charakteristischen kannelierten Konsolen mit Tropfen wieder.
Im Innern weist das bedeutende Gebäude ebenfalls viel hochwertige Bausubstanz auf. Zahlreiche Bauteile und Oberflächen, wie zum Beispiel Türen, Wandtäfer, Einbauschränke, Parkette, Stuckaturen und Verputze sind grösstenteils bauzeitlich. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend handelt sich dabei um qualitätsvolle, schlichte Elemente, die im Zuge der Gesamtrenovation sorgfältig restauriert und fachmännisch instandgesetzt wurden.
Literatur:- Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1924, S. 228 (eigenhändiges Verzeichnis Sinners).
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948, S. 216-219.
- Peter Hoegger, Carl Ahasver von Sinner, Lizenziatsarbeit, Freiburg i.Ü. 1982.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26034
 

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