DSI-WIN010 Dorfstrasse, Ev.-ref. Pfarrkirche, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-WIN010
Signatur Archivplan:WIN010
Titel:Dorfstrasse, Ev.-ref. Pfarrkirche
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Windisch
Adresse:Dorfstrasse
Versicherungs-Nr.:85
Parzellen-Nr.:907
Koordinate E:2659267
Koordinate N:1259333
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659267&y=1259333

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:6/26/1965
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):5/7/1948
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Vindonissa war Bischofssitz, im 5./6. Jh. erwähnt; später dem Bistum Konstanz einverleibt. Aber die frühchristliche Bischofskirche befand sich nicht am Platz der heutigen Kirche, die um die Mitte de 14. Jh. auf freiem Feld erbaut wurde (Standort der frühchristliche Kirche nach wie vor nicht bekannt). Auch nach Windisch kirchgenössig: Müllingen, Hausen und Habsburg (mit der Stammburg der Habsburger). – Als Bauzeit werden vermutet die Jahre (kurz) nach dem Übergang der Kirchenherrschaft von Bischof Nikolaus von Frauenfeld auf das Kloster Königsfelden (1334/35), d.h. vermutlich Neubau im Auftrag von Königin Agnes, kurz nach Vollendung der Klosterkirche Königsfelden. Für eine Bauzeit ca. Mitte 14. Jh. spricht auch die Ähnlichkeit der Chordetailgestaltung: Kreuzrippen und Schlussstein erinnern an den 1347 geweihten Chor des Verenamünsters in Zurzach. – Stilistische Unterschiede (spätromanisches Schiff – frühgotischer Chor) wohl darin begründet, dass Baupflicht für Schiff und Turm bei den Kirchgenossen lag, während der Chor vom Kollator errichtet und unterhalten werden musste.
Baugeschichte (gesichert durch Grabungen und Bauuntersuchungen 1964). Um Mitte 14. Jh. Bau von Schiff, Chor und Turm. – Gegen Ende 15. Jh. Anbau einer Sakristei, Einbau einer spätgotischen Holzdecke mit Flachschnitzereien im Schiff. – Im Zuge der Reformation Übertünchung der Fresken. – 1642 barocke Erhöhung des Turms; wohl ebenfalls um Mitte 17. Jh. Ausbruch von breiten Spitzbogenlichtern in den gleichzeitig aufgestockten Schiffsflanken, Vermauern der Schlitzfenster
sowie Barockisierung des Kircheninneren. – Renovationen 1772, 1804 und 1897 (Entfernung barocker Zutaten, Freilegung der Fresken). – 1964-66 archäologische Untersuchung und Gesamtrestaurierung: Freilegung bzw. Rekonstruktion der ursprünglichen Befensterung, Ansenken der Dachkonstruktion, Restaurierung der Fresken, Erneuerung der Möblierung, neue Orgel.
Beschreibung:Längsrechteckiges, geostetes Schiff, kräftig eingezogener Chor über quadratnahem Grundriss, dazwischen an der Nordseite der Glockenturm. All diese Bauteile gleichzeitig erstellt, aber in unterschiedlicher stilistischer Ausprägung: spätromanische Saalkirche mit Schlitzfenstern und Dekorationsmalereien in romanischer Tradition, durch einen spitzbogigen Triumphbogen davon getrennt der kreuzgewölbte Chor mit Wand- und Deckenmalereien, der wie auch die Malereien ganz klar frühgotische Züge trägt.
Die teils freigelegten, teils rekonstruierten Schlitzfenster im Schiff dekorativ gefasst: marmorierte Quaderimitation mit figürlichen Einsprengseln (Fisch, bärtige Masken), an der Westwand Freskenrest (jüngstes Gericht), flache Holzdecke erneuert, Kanzel von 1665. Im Chor spitzbogiges Kreuzgewölbe mit Blattmaske als Schlussstein. Bemerkenswerte frühgotische Wand- und Deckenfresken, an den Wänden: Kirchenpatron Martin, Katharina mit Schwert und Rad, Magdalena mit Büchse, Jungfrau mit Palmzweig, Verena mit Kamm, hl. Georg; am Gewölbe: Evangelistensymbole; an der Ostseite des Chorbogens: Schweisstuch mit kreuznimbiertem Haupt Chrsti. Chorfresken – falls um 1350 entstanden – sehr modern; denkbar ist aber auch, das sie etwas später hinzugefügt wurden. Glasgemälde von Felix Hoffmann 1968. Sakristei mit Kreuzrippengewölbe. An der Wand ein Lavatorium (im Turmerdgeschoss ein zweites, älteres Lavatorium). Spolie mit Bauinschrift eines Bischofs Ursinos 8.–9. Jh.
Literatur:- Brugger Neujahrsblätter, 1967, S. 57-92.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26964
 

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