Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Obrist, Fidel (1782-1866) |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (röm.-kath.) |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Klassizismus |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 10/25/1976 |
| 11/4/2013 |
| 10/24/2020 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral ab 2013 / Missionskreuz integral ab 2020 |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1821 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die dendrochronologische Bestimmung der Bauhölzer ergab, dass der Glockenturm 1427/28 errichtet wurde und 1454/55 seine heutige Dachkonstruktion erhielt. Im Dreissigjährigen Krieg erlitt das Gotteshaus Verwüstungen. Eine 1751 anvisierte Vergrösserung des als eng und baufällig eingeschätzten Gotteshauses blieb aus. 1819 war der Zustand derart unhaltbar geworden, dass ein Neubau nicht mehr aufgeschoben werden konnte. 1820 beauftragte die Kirchengemeinde den Baumeister Fidel Obrist (1782-1866) aus Gansingen mit dem Bauprojekt. Die alte Kirche wurde mit Ausnahme des Glockenturms vollständig abgetragen. Bereits am 25. November 1821 konnte im Neubau der erste Gottesdient abgehalten werden; die Weihe erfolgte erst am 23. September 1830. 1861 renovierte Mauermeister Moritz Herzog das Kircheninnere. Damals dürfte auch die Pilastergleiderung an den Chorwänden entstanden sein. Gleichzeitig scheint die heutige Chordecke eingebaut worden zu sein. 1871 erhielt der Turm einen neuen Aussenzugang sowie eine neue Treppe. 1899 verlängerte Baumeister Hermann Suter-Mösch, Frick, die Kirche um eine Fensterachse nach Westen. Das bestehende Portal wurde in die neue Westfassade übertragen. Der Aarauer Kunstmaler Eugen Steimer schuf 1901 für den Innenraum eine an den Jugendstil anklingende Farbfassung. 1934 wurde der Putz und die Dachhaut erneuert. Parallel zur Innenrenovierung durch Karl Haaga, Rorschach, wurden 1941 die heutigen Bänke, Beichtstühle sowie die Emporentreppe angeschafft. 1963 erfolgten Sakristeiumbau und Turmrenovierung. Die Gesamtrenovierung 1971/72 unter Alois und Walter Moser, Baden setzte auf Erhalt des Bestehenden und behutsame Annäherung an den Zustand der Erbauungszeit. An den Fenstern wurden die schadhaften Sandsteingewände durch Kunststein ersetzt und ein Naturschieferboden eingebracht. Das Geläut, die Zifferblätter sowie die Empore für eine neue Orgel wurden erneuert. Bei der Innenrestaurierung von 2014 wurden die 1972 eingelagerten Chorglasmalereien von 1894 wieder eingebaut, die farbige Raumfassung in Anlehnung an historische Befunde teilweise erneuert und das liturgische Mobiliar aus Kirschbaumholz neu angefertigt. |
Beschreibung: | Die röm.-kath. Pfarrkirche St. Mauritius sitzt auf einem ausgedehnten Hügelsporn und überragt die Dächer von Wölflinswil. Die klassizistische Saalkirche unter steilem Giebeldach besitzt einen eingezogenen Rundchor, an den sich südseitig der spätgotische Kasbissenturm und nordseitig die zweigeschossige Sakristei anschliessen. Der Aussenbau kommt bis auf den umlaufenden Sockel aus Kornbergstein, das einfache Traufgesims und die Putzquaderlisenen an der Schiffsverlängerung ohne architektonische Gliederung aus. Der gedrungene, knapp 20 m hohe Turm, an dessen südlichem Schallfenster sich Masswerkreste eines spätgotischen Dreipassgewändes erhalten haben, überragt den Langhausfirst nur um die Höhe seines Giebeldreiecks. Im Innern erhellen hohe Segmentbogenfenster das Schiff und den Chor. Gesimse und knappe Hohlkehlen vermitteln in beiden Raumteilen zu den Flachdecken, die je einen leeren Deckenspiegel mit feingliedrigen Blumengirlanden tragen. Der Chor ist mit kannelierten Stuckpilastern gegliedert und ein verkröpftes, reich profiliertes Gesims fasst die Decke ein. Während die Chorfenster eine florale Scheitelbekrönung besitzen, befindet sich am Scheitel des Chorbogens eine Stuckkartusche mit dem Auge Gottes, das von geflügelten Engelsköpfchen und Füllhörnern umkränzt ist. Über dem Westteil des Schiffs zieht sich die säulengeschützte Empore mit geschwungener Brüstung. Am Chorbogen finden sich farbig gefasste, teilvergoldete Lindenholz-Statuen der Hl. Barbara und der Hl. Katharina. Diese ältesten erhaltenen Plastiken der Kirche sind Werke der im 1. Drittel des 17. Jh. tätigen Gebrüdern Heinrich und Melchior Fischer aus Laufenburg. Der Hochaltar im Chorscheitel und die beiden Seitenaltäre seitlich des Chorbogens vermitteln trotz ihrer uneinheitlichen Entstehungszeit und mehrfachen späteren Veränderungen ein geschlossenes Bild. Sie gleichen einander nicht nur in ihrer Anlage als Freisäulenretabel mit Gebälk und ovalem Oberbild, sondern besitzen auch ähnliche Stuckmarmorierungen. Der klassizistische Hochaltar von 1822 kann dem Stuckateur Anton Feuerstein zugesprochen werden, wobei das Hauptblatt mit dem Gekreuzigten ein spanisches Werk aus dem 18. Jh. ist und erst 1972 eingesetzt wurde. Die Seitenaltäre sind klassizistische Neugestaltung, welche die barocken Altartische integrieren und weiterverwenden. Zum Zugehör der Pfarrkirche gehört auch das aus Kornbergstein gefertigte Missionskreuz von 1880 auf dem Kirchhof. Am schlichten Prankenkreuz hängt ein gegossener, vergoldeter Metallkorpus. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 443–450. - Patrick Bircher, Wölflinswil Oberhof. Zwei Dörfer – ein Tal. Eine heimatkundliche Betrachtung, hrsg. von den Gemeinden Wölflinswil u. Oberhof, 1991, S. 75–84. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 159. |
Inschriften: | Bauinschrift über dem Türsturz an der Westfassade: DOMUS MEA DOMUS ORATIONIS EST LUC. XIX 46 MDCCCXXI (Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein, Lk 19,46, 1821) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: INV-WWI919A Missionskreuz im Kirchhof (DS integral 2020), 1880 (Dossier (Bauinventar))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=27306 |
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