INV-ABT915 Obackerhof, 1846 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ABT915
Signatur Archivplan:ABT915
Titel:Obackerhof
Bezirk:Muri
Gemeinde:Abtwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Obackerhof
Versicherungs-Nr.:8, 9
Parzellen-Nr.:947
Koordinate E:2669211
Koordinate N:1224968
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2669211&y=1224968

Chronologie

Entstehungszeitraum:1846
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:1846 errichteter Freiämter Ständerbau spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung mit Quergiebelanbau. Das Wohnhaus besitzt mit der axialsymmetrischen Befensterung, der Schindelverkleidung, den mit Quaderung und Brettpilastern verzierten Hausecken, dem mächtigen Treppenpodest mit Eisengeländer sowie den von Klebdächern ausgeschiedenen Giebelfeldern mit Rundbogenfenstern und lünettenförmiger Lüftungsöffnung eine wohlproportionierte und zeittypische Fassadengestaltung. Mit seinem intakten Äusseren prägt der schmucke Biedermeierbau in erhöhter Lage die Bebauung des Oberdorfs und ist somit von erheblicher Bedeutung für das Ortsbild. An historischer Ausstattung bewahrt er ein Eckbuffet aus Nussbaumholz, mehrere Füllungstüren, hölzerne Fensterrahmen, Riemenböden, Bohlenwände und Krallentäfer.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das 1846 errichtete bäuerliche Gebäude wird im Brandkataster von 1850 als ein "zweistöckiges Wohnhaus mit gewölbtem und zwei Tremkellern nebst Anbau mit Schweineställen von Holz unter Ziegeldach" beschrieben und gehörte Johann Stocker. 1866 ging es in den Besitz von L. Huwyler über. Der quergiebelige Schopfanbau barg ursprünglich einen Schweinestall und wurde später zur Garage umfunktioniert; sein Mauersockel wurde mit Backsteinen erneuert.
Beschreibung:Das regionaltypische Freiämter Wohnhaus steht im Oberdorf vom Altchileweg zurückversetzt weithin sichtbar auf einer Anhöhe. Es gliedert sich in einen traufständigen, nach Südwesten orientierten Hauptbau unter einem Satteldach und einen quergiebeligen Anbau. Der Hauptbau erhebt sich über einem annähernd quadratischen Grundriss und besitzt einen hohen verputzten Mauersockel, auf dem der zweigeschossige Oberbau als Ständerkonstruktion aufgeführt ist. Die Fassaden sind durchgehend mit regionaltypischen Rundschnittschindeln verkleidet und verfügen über regelmässig angeordnete Fenster mit Jalousieläden. Die südöstliche Stubenfront tritt dabei vierachsig, die beiden Traufseiten jeweils dreiachsig in Erscheinung. Die Hausecken sind im Bereich des Sockels mit einer Quaderung und oberhalb davon mit Brettpilastern gestaltet. Auf Traufhöhe scheiden verschalte Klebdächer die Giebelfelder aus, die mit paarweise angeordneten Rundbogenfenstern und einer halbkreisförmigen Lüftungsöffnung samt zugehörigen dekorativ gestalteten Brettläden typisch biedermeierliche Gestaltungsmotive zeigen. Gleiches gilt auch für die bauzeitliche schindelverschalte Giebellukarne über der Eingangsfront. Hier fällt die mächtige doppelläufige Aussentreppe zum Hauseingang auf, die das ursprüngliche Eisengeländer bewahrt. Dieses leitet mit einem gebauchten Gestänge zum Vordach über, das den Eingang mit der bauzeitlichen Haustür und den flankierenden schmalen Gangfenstern schützt. Unter dem Treppenpodest befindet sich der Zugang zum Kellergeschoss, in dem sich seitlich eines Ganges im Nordwesten quer zum Giebel ein Gewölbekeller und im Südosten zwei Keller mit Balkendecke befinden.
Im Hausinnern werden die einzelnen Räume in beiden Geschossen durch einen durchlaufenden Mittelgang erschlossen. In der Südosthälfte des Hochparterres hat sich die bauzeitliche Raumstruktur mit Stube und Nebenstube samt ihrer Verbindungstür bewahrt. Der westliche Raum verfügt über ein bauzeitliches Eckbuffet aus Nussbaumholz. Das gerade Satteldach trägt eine Sparrenkonstruktion über einem liegenden Stuhl, bei der die Sparren ausserhalb der Wand in die Ankerbalken eingezäpft sind.
Den Wohnbereich im Ober- und Dachgeschoss des Quergiebelanbaus erreicht man ebenfalls über den Gang des Hauptbaus. Hier sind an historischer Ausstattung mehrere Füllungstüren, hölzerne Fensterrahmen, Riemenböden und Krallentäfer erhalten. Die Dachkammer bewahrt die alten Bohlenständerwände. Der ebenerdige Schweinestall im Quergiebelanbau wurde zur Garage umfunktioniert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0462-0464, Brandkataster Gemeinde Abtwil, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung VIII-1/14.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28488
 

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