INV-ARN901 Altes Schulhaus, 1872 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-ARN901
Signatur Archivplan:ARN901
Titel:Altes Schulhaus
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Arni (AG)
Adresse:Alte Lunkhoferstrasse 20
Versicherungs-Nr.:5
Parzellen-Nr.:376
Koordinate E:2674005
Koordinate N:1241240

Chronologie

Entstehungszeitraum:1872
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Würdigung:1811 errichtetes erstes Schulhaus von Arni, das sein heutiges Erscheinungsbild mit einer Aufstockung im Jahr 1872 erhalten hat. Es zeigt somit eine ähnliche Gestalt wie das fast gleichzeitig errichtete Schulgebäude des damals noch zugehörigen Ortsteils Islisberg (Bauinventarobjekt ISL902). Der zweigeschossige Mauerbau spätklassizistischen Zuschnitts verfügt über einen markanten Dachreiter mit Uhr, der heute noch an die frühere Zweckbestimmung als Schulhaus erinnert. Nach Inbetriebnahme der neuen Schulanlage im Bühl wurde das alte Schulhaus 1976 in ein Dreifamilienhaus umgewandelt, wobei es sein äusseres Erscheinungsbild bewahrt hat. Das weithin sichtbare Gebäude steht prominent in einem Strassenzwickel am westlichen Dorfeingang, weshalb ihm eine grosse ortsbauliche Bedeutung zukommt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bis ins frühe 19. Jh. wurde der Schulunterricht in Arni wie auch andernorts im Privathaus des Lehrers abgehalten. 1809 beschloss die Gemeinde die Errichtung eines Schulhauses und gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass für die 20 Kinder im entfernten Ortsteil Islisberg eigens eine geräumige und beheizbare Schulstube bereitgestellt würde, damit bei schlechter Witterung im Winter lange Schulwege vermieden werden könnten [1].
Das erste Schulhaus von Arni wurde 1811 als einstöckiges Gebäude am heutigen Standort realisiert. Dank Fronarbeiten der Bevölkerung und tiefen Holzpreisen konnten die Baukosten mit 1280 Franken niedrig gehalten werden. Infolge der wachsenden Schülerzahlen liess die bis zur Trennung im Jahr 1984 existierende Doppelgemeinde Arni-Islisberg um 1870 in den beiden Ortsteilen zwei fast identische neue Schulhäuser errichten. Dasjenige in Arni entstand 1872 unter Einbezug von Mauerwerk des ersten, eingeschossigen Schulhauses. Die Baukosten betrugen 7700 Franken, wobei der Staat einen Beitrag von 600 Franken leistete. 1888 folgte der Anbau eines Aborttürmchens, in dessen Obergeschoss eine vergitterte Arrestzelle eingerichtet wurde. Etwa gleichzeitig spendete Leonz Stutz das Schulhaustürmchen mitsamt der Glocke. Im Parterre war die Primarschule eingerichtet, während im Obergeschoss die Arbeitsschule und der Religionsunterricht abgehalten wurden. Bis zur Errichtung des Gemeindehauses fanden auch die Gemeindeversammlungen im alten Schulhaus stat.
Nach dem 1964 erfolgten Bezug des neuen Schulhauses im Bühl blieb das Schicksal des Altbaus vorerst im Ungewissen. 1976 fand dann der Umbau in ein Dreifamilienhaus statt.
Beschreibung:Im Zwickel zwischen der Alten Lunkhoferstrasse und der Kelleramtstrasse nimmt das alte Schulhaus von Arni eine überaus prominente Stellung am westlichen Ortseingang ein. Der zweigeschossige, von einem Dachreiter bekrönte Baukörper ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Mit dem mittelsteilen, ungeknickten Satteldach und den symmetrisch angelegten Fensterachsen zeigt es ein spätklassizistisches Erscheinungsbild, welches wohl vollumfänglich aus der Ausbauphase von 1872 stammt. Die schmalseitige Eingangsfront mit doppelläufiger Freitreppe ist nach Nordwesten auf die Alte Lunkhoferstrasse ausgerichtet und lediglich mit einer Fensterachse besetzt. Demgegenüber wurden die nach Südwesten und Südosten ausgerichteten ehemaligen Schulräume mit 4 x 3 Achsen wesentlich grosszügiger belichtet. An der nordöstlichen, zum Dorf gewandten Traufseite schliesst ein schmaler Quergiebeltrakt von 1888 an, welcher die WC-Anlagen und eine alte Arrestzelle enthält. Der als Uhrenturm dienende Dachreiter ist mit Eternitschindeln verschalt und von einem kupferverkleideten Spitzhelm und geschweiften Giebeln bekrönt. Hausinneres anlässlich der 1976 erfolgten Wohnungseinbauten erheblich verändert.
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte in Arni vgl. Rütimann 1991, S. 139-141.
Literatur:- Walter Rütimann, Dorfchronik Arni, Arni 1991.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28734
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds