INV-BIR905 Bäuerlicher Vielzweckbau, 1834 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BIR905
Signatur Archivplan:BIR905
Titel:Bäuerlicher Vielzweckbau
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Birr
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Zentralstrasse 1
Versicherungs-Nr.:64
Parzellen-Nr.:168
Koordinate E:2657693
Koordinate N:1254169
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657693&y=1254169

Chronologie

Entstehungszeitraum:1834
Grundlage Datierung:Auskunft Eigentümer (gemäss Kurzinventar 1998)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Der mit der Stirnseite zur Pestalozzistrasse gerichtete bäuerliche Vielzweckbau von 1834 nimmt zwischen zwei Abzweigungen an der Südostecke des historischen Dorfkerns eine markante Stellung ein. Der stattliche spätklassizistisch-biedermeierliche Bau besticht durch den zeittypisch gestalteten Wohnteil und die grosse ungestörte Dachfläche, welche diesen mit einem grosszügigen Ökonomieteil vereint. Von der biedermeierlichen Fassadengestaltung haben sich die Hausteingewände aus Muschelkalk an Fenstern und Türen sowie zwei qualitätsvoll beschnitzte Eichentürblätter erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus wurde 1834 von den Vorfahren des heutigen Eigentümers errichtet (gemäss Kurzinventar 1998). 1875 gehörte das ziegelgedeckte "Wohnhaus von Stein und Holz, [mit] gewölbtem Keller, Wagenschopf und Schopfanbau mit Schweineställen" Johann Seeberger, Jakobs, und 1891 dem Gemeinderat und Dragoner Jakob Müller [1]. Im Gegensatz zu den meisten historischen Häusern der ringförmigen Strassenbebauung nahm es eine giebelständige Stellung zur Pestalozzistrasse ein und markierte damals den südöstlichen Abschluss des Dorfkerns. Mit dem Anlegen der Zentralstrasse erlangte das Bauernhaus eine prominente Eckstellung. Im Verlauf des 20. Jh. wurde der Ökonomietrakt im Stallbereich neu aufgemauert (teilweise in Kalksandstein). In Firstrichtung schliesst östlich ein jüngerer Ökonomiebau an. Auf der Liegenschaft wird heute noch Landwirtschaft betrieben.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau nimmt zwischen zwei Abzweigungen an der Pestalozzistrasse (Zentral- und der Vorderdorfstrasse) eine exponierte Stellung ein und prägt mit seiner Giebelseite und dem baumbestandenen Vorplatz den Strassenraum. Unter dem geraden Satteldach (Pfetten-Rafenkonstruktion), das eine grosse ungestörte Fläche bildet, erstrecken sich ein aus Bruchsteinen gefügter und verputzter Wohnteil sowie ein langer Ökonomietrakt mit gemauerter Stirnfront.
Der stattliche zweigeschossige Wohnteil zeigt an der südöstlichen Vorderfront sechs regelmässige Fensterachsen. Die Stirnseite zählt zwei Fensterachsen, die im Dachraum etwas kleiner dimensionierte Rechteckfenster aufweisen. Eine grosse Lünette besetzt das Giebelfeld unter dem First. Die rückwärtige Trauffassade wird von einer erneuerten und teilweise ummauerten Laubenfront eingenommen. Die bauzeitlichen Fenstergewände sind aus Muschelkalk gehauen und mit Ladenfalz und Blockgesims versehen. Aus dem gleichen Material sind die beiden Haustürrahmungen gearbeitet, von welchen die vordere mit einem Scheitelstein und einer profilierten Gesimsbekrönung ausgezeichnet ist. Von aussergewöhnlicher Qualität sind die beiden zugehörigen Türblätter aus Eichenholz, welche jeweils eine vierteilige Gliederung aufweisen, im Detail aber unterschiedlich gestaltet sind. Sie sind aufwändig und kunstvoll mit Empire- und Biedermeiermotiven beschnitzt und bewahren noch die originalen zierlichen Messingbeschläge. Das Türblatt zum Vordereingang wird im Haus verwahrt (gemäss Kurzinventar von 1998).
Der für eine geschossweise Nutzung durch zwei Parteien eingerichtete Wohnteil ist mittels eines dem Tenn entlang durchlaufenden Gangs mit Treppenhaus im hinteren Bereich erschlossen. Die Wohnfläche zeigt erdgeschossig die übliche vierteilige Raumstruktur mit Stube und Nebenstube/Schlafzimmer im Vorderhaus sowie Küche und Hinterstube im Hinterhaus. Hausinneres unter Beibehaltung der Raumeinteilung etwas modernisiert. Der querliegende Gewölbekeller ist über eine Innentreppe vom Flur aus zugänglich.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0119: Brandkataster Gemeinde Birr 1899-1937; Staatsarchiv Aargau, ZwA 1942.0001 Birr, Akten Bezirksamt: Brandkataster 1875.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0119: Brandkataster Gemeinde Birr 1899-1937.
- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1942.0001 Birr, Akten Bezirksamt: Brandkataster 1875.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30384
 

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