Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1656 - 1657 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Weintrotte |
|
Dokumentation |
Inschriften: | 1762 (angeblich ehemals am Tor) |
Würdigung: | Die 1656/57 unterhalb des Rebberges Eggli am Dorfrand errichtete Obere Trotte setzt eine bis ins 14. Jahrhundert zurückreichende Standorttradition fort. Der grossvolumige Mauerbau bezeugt die eminente Bedeutung, die der Weinbau in den vergangenen Jahrhunderten für Birmenstorf hatte. Ursprünglich mit einem strohgedeckten Vollwalmdach versehen, erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit gemauerter Stirnfront 1895 anlässlich der Umdeckung auf Ziegel. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Bereits im 14.Jh. (1363 erstmals erwähnt) befand sich am Platz der heutigen Oberen Trotte das damals einzige Trottengebäude von Birmenstorf [1]. Da der Weinertrag zinspflichtig war, hatte der jeweilige Grundherr an einem geordneten Trottenbetrieb ein grosses Interesse. So entschloss sich Bern in der Folge der Ausweitung des Rebareals zu einem Trottenneubau an der alten Stelle. 1657/58 wurde das heute in den Grundmauern noch bestehende Gebäude, das ursprünglich ein strohgedecktes Vollwalmdach trug, für ca. 500 Pfund errichtet. Drei bis vier Trottbäume verschiedener Grösse standen hier zur Verfügung. Laut Bauernhausforschung befand sich am Tor ehemals die Jahrzahlinschrift 1762 [3]. Wie umfangreich sich die damit zusammenhängenden Baumassnahmen gestalteten ist ungewiss. 1794 jedenfalls erfolgte eine Renovation unter der Leitung des Königsfelder Werkmeisters Johannes Koprio [2]. 1835 ging die Obere Trotte in Privatbesitz über. 1895 erfolgte die Umdeckung auf Ziegel unter Erneuerung der Dachkonstruktion und Anpassung des südwestlichen Giebels. 1923 wurde die Trotte durch die Gemeinde erworben, die Einrichtung entfernt und der Raum in ein Turnlokal umgewandelt. Später diente das Gebäude als Magazin. |
Beschreibung: | Der mächtige, langgestreckte Baukörper ist aus verputzten Bruchsteinmauern aufgerichtet und trägt ein knappes, ungeknicktes Rafendach mit Kniestock aus der Zeit des Umbau von 1895. Bergseitig ist teils noch die alte Walmform erhalten, während der talseitige Giebel im Zuge der Umdeckung massiv aufgeführt wurde. Unregelmässig gesetzte, steingefasste Rechtecklichter und -portale belichten das Gebäudeinnere spärlich. Der nachträglich mit einem Pultdächlein versehene Haupteingang befindet sich an der südwestlichen Stirnseite. Es handelt sich um ein gefalztes Rundbogenportal aus Muschelkalk mit Kämpfern und Schlussstein. |
Anmerkungen: | [1] Rudolf 1983, S. 396-403, S. 398 (Abb. 103). [2] Zu den Quellen vgl. Hoegger 1995, Anm.42 und 43. [3] Dokumentation Bauernhausforschung, Materialien 1968. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26. - Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S. 396-403. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/22. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30564 |
|
Social Media |
Share | |
|