INV-BRI911 Speicher bei Dorfstrasse 17, 1789 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRI911
Signatur Archivplan:BRI911
Titel:Speicher bei Dorfstrasse 17
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Brittnau
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:bei Dorfstrasse 17
Versicherungs-Nr.:132
Parzellen-Nr.:2488
Koordinate E:2638376
Koordinate N:1234478

Chronologie

Entstehungszeitraum:1789
Grundlage Datierung:Inschrift (Speichereingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:BRI910
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Inschriften:1789 (Speichereingang)
Würdigung:Zu einer alten Hofanlage mit ehemaligem Strohdachhaus gehörender Speicher von 1789, welcher 1997 innerhalb des Grundstückes versetzt und fachgerecht restauriert wurde. Es handelt sich um einen eingeschossigen Bohlenständerbau mit Giebellaube und zurückhaltenden spätbarocken Zierformen. Mit seinen betont kleinmassstäblichen Dimensionen kommt dem Gebäude ein typologischer Seltenheitswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am Eingang wurde der Kleinbau 1789 erstellt. Er war Bestandteil einer älteren Hofanlage mit grossvolumigem Strohdachhaus, welches etwas weiter südlich gestanden hatte und 1846 durch die heutige Liegenschaft Dorfstrasse 17 (Bauinventarobjekt BRI910) ersetzt wurde.
Als 1996/97 der Scheunentrakt des Bauernhauses von 1846 abgebrochen und an gleicher Stelle ein Mehrfamilienhaus errichtet wurde, hat man den auf dem Hofareal stehenden, stark baufälligen Speicher von störenden Anbauten befreit, fachgerecht instand gestellt und an seinen heutigen Standort südlich des verbliebenen Wohnteils versetzt.
Für die Restaurierung war Zimmermann Hans Fuchs von Brittnau zuständig (gemäss Kurzinventar 1996). Am neuen Standort wurde der Kleinbau auf Betonfüsse gestellt, und er erhielt seine ursprüngliche steile Dachform zurück. Das Ständerwerk mitsamt den Schwellen blieb weitgehend in der Originalkonstruktion erhalten, während an den beiden Giebelfronten einige rekonstruierende Ergänzungen vorgenommen werden mussten.
Beschreibung:Der eingeschossige Bohlenständerbau dürfte in seiner ursprünglichen Gestalt ein geknicktes Giebeldach und an der Eingangsfront eine Giebellaube sowie eine Abstellrampe besessen haben, welche später teilweise entfernt und anlässlich der jüngsten Renovation wiederhergestellt wurden. Das Speichergehäuse, welches eine minimale Grundfläche von ca. 4 x 4 m aufweist, verfügt über einen kräftigen eichenen Unterbau. Die traufseitigen Schwellen ragen auf der Eingangsseite um ca. 1 m vor und bilden dort eine schmale Eingangslaube. In den Schwellenkranz eingelassen ist ein eingeschossiges Ständergerüst, das durch Bundbalken zusammengehalten wird und mit liegenden Bohlen ausgefacht ist. Über Eck verblattete Kopfhölzer tragen zur Aussteifung des Wandgefüges bei. Die giebelseitigen Bundbalkenvorstösse (teilweise rekonstruiert), auf denen das Fluggespärre ruht, werden von karniesartig beschnitzten Bügen gestützt.
Bei der Dachkonstruktion handelt es sich um ein stuhlloses Sparrendach mit Firstpfette, welche durch zwei in die Giebelwände integrierte Ständer gestützt wird. Den traufseitigen Dachvorsprung bilden auf Flugpfetten abgestützte Aufschieblinge (rekonstruiert), welche der Dachfläche ihren charakteristischen Knick verleihen. An der rückwärtigen Giebelfront stützt ein sorgfältig beschnitzter Eichenbug die geringfügig vorstossende Firstpfette. Am unteren, aus Eichenholz gezimmerten Speichereingang findet sich ein profiliertes Sturzholz, worin das Baudatum 1789 eingekerbt ist. Das zugehörige Türblatt ist mit einem aufgedoppelten Rahmenwerk und die sorgfältig gearbeiteten Zierkehlen verleihen dem Holzbau eine spätbarocke Note. Stirnseitig gelangt man über eine schmale Wangentreppe in den oberen, das Dachgeschoss umfassenden Speicherraum.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 35.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002, Abb. 746.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31596
 

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