INV-OBD910 Ehem. Restaurant "Zur Frohburg", 1893 (ca.)-1895 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBD910
Signatur Archivplan:OBD910
Titel:Ehem. Restaurant "Zur Frohburg"
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ehrendingen
Ehem. Gemeinde:Oberehrendingen (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberehrendingen
Adresse:Gipsstrasse 56
Versicherungs-Nr.:130
Parzellen-Nr.:1439
Koordinate E:2668228
Koordinate N:1260430
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668228&y=1260430

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1893 - approx. 1895
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wirtschaft, Restaurant
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Würdigung:Ehemaliges Restaurant mit dem Namen „zur Frohburg“, das im Zusammenhang mit dem Bau der Zementfabrik 1893-95 eröffnet wurde und ebenso schnell wie diese wieder einging. Der renovationsbedürftige spätklassizistische Putzbau ist in seinen wesentlichen Details intakt erhalten. Mit seiner auf die Belegschaft der Fabrik ausgerichteten Lage am Anfang der Strasse zum Fabrikareal bildet das heute noch ausserhalb des Dorfs stehende Gebäude einen aussagekräftigen baulichen Zeugen dieses „missglückten, aber historisch denkwürdigen Indsutrialisierungsversuchs“ [1].
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine kurze Episode bildet in der Geschichte von Ehrendingen die Zementfabrikation. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach Baumaterialien in den 1880/90er Jahren wurde 1892/93 die Zementfabrik Reinhard Frei & Co. Oberehrendingen gegründet, welche die reichen Gipsvorkommen an der Lägern ausbeuten wollte. Nach einer prosperierenden und euphorischen Anfangsphase, in der man gar eine Seilbahn zum Bahnhof Niederweningen baute, wurde die 1894 in Zementfabrik Lägern umbenannte Firma durch Kampfmassnahmen des Zementkartells in den Ruin getrieben und musste 1902 Konkurs anmelden. Mit dem Ziel ihrer Ausschaltung wurde sie von der Konkurrenz übernommen, weshalb man beim Kauf des Fabrikareals mit der Eintragung einer Dienstbarkeit die Zementherstellung fortan verbieten liess [2].
Aus der florierenden Frühzeit des Unternehmens 1893-95 sind an der zur Zementfabrik führenden Gipsstrasse einige Bauten erhalten. Am nächsten beim Dorf entstand ein Arbeiterwohnhaus (Gipsstrasse 44), etwas weiter hangaufwärts gefolgt von zwei Restaurants für die Belegschaft, der hier besprochenen „Frohburg“ und der etwas kleineren „Eintracht“ (Gipsstrasse 53). Von der Zementfabrik besteht noch der Bürotrakt (Bauinventarobjekt OBD911), während die Fabrikationsgebäude selbst 1909 in einer Militärübung gesprengt wurden.
Beschreibung:Die ehemalige Wirtschaft „zur Frohburg“ steht am Eingang zum Tälchen des Gipsbachs, längs der zur ehemaligen Zementfabrik führenden Strasse. Sie präsentiert sich als traufständiger Mauerbau in spätklassizistischen Formen. Der axialsymmetrisch angelegte, zweigeschossige Baukörper trägt über dem Kniestock ein knappes, ungebrochenes Rafendach. Auf der Strassenseite zählt er fünf Fensterachsen, stirnseitig deren drei. Die schlichten, gefalzten Obergeschossfenster sind durch dünne Konsolen markiert und sitzen auf einem umlaufenden Gurtgesims. Etwas aufwendiger gestaltet sind die Erdgeschossfenster mit stark vorkragenden Bänken und Wulstkonsolen. Die beiden Eingänge in der Mitte der Strassenfront und an der nördlichen Giebelseite sind durch profilierte Verdachungen ausgezeichnet und geben zu erkennen, dass das Haus nebst der Wirtschaft auch Wohnungen beherbergte. Bei sämtlichen Fenster- und Türrahmungen sowie den Gliederungselementen und dem schmückenden Beiwerk handelt es sich um zeittypische, industriell gefertigte Zementgussteile. Der strassenseitige Hauseingang bewahrt noch das ursprüngliche Türblatt mit gusseiserner Vergitterung.
Inneres nicht begangen.
Anmerkungen:[1] Oberehrendingen Unterehrendingen 1990, S. 150.
[2] Zur Geschichte der Zementfabrik vgl. Oberehrendingen Unterehrendingen 1990, S. 148-150 und Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 76.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 76, 86.
- Oberehrendingen, Unterehrendingen. Aus Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von den Gemeinden Oberehrendingen und Unterehrendingen sowie der Katholischen Kirchgemeinde Ehrendingen, Baden 1990, S. 148-150.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33480
 

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