INV-ENN914C Sonnenbergstrasse 45, 1897-1899 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ENN914C
Signatur Archivplan:ENN914C
Titel:Sonnenbergstrasse 45
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ennetbaden
Adresse:Sonnenbergstrasse 45
Versicherungs-Nr.:99
Parzellen-Nr.:1085
Koordinate E:2665773
Koordinate N:1258636
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665773&y=1258636

Chronologie

Entstehungszeitraum:1897 - 1899
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:ENN914A, B, D, E
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mehrfamilienhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Autorschaft:Louis Mäder, Baumeister, Ennetbaden
Würdigung:Integraler Bestandteil einer Reihe von fünf Mehrfamilienhäusern, die vom Ennetbadener Baumeister Louis Mäder 1897-99 errichtet wurden. Mit ihrer gepflegten historistischen Gestaltung und den subtil differenzierten Einzelformen bilden die Gebäude zusammen ein qualitätvolles und städtisch anmutendes Ensemble, welches auch für den Aufschwung Ennetbadens als Wohnort um 1900 steht. Als kompakte Baugruppe im Zipfel zwischen der Sonnenbergstrasse und der Schlösslistrasse setzen die Häuser zusammen einen wichtigen städtebaulichen Akzent am südlichen Ortseingang von Ennetbaden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Reihe von fünf Mehrfamilienhäusern wurde in den Jahren 1897-99 durch die „Schlössligutbaugesellschaft“ von Baumeister Louis Mäder erbaut, der um und nach 1900 in Baden und Ennetbaden zahlreiche Bauten realisieren konnte [1]. Die Häuser kamen, wie der Name der Baugesellschaft besagt, auf das damals noch unbebaute Grundstück des sogenannten „Schlössli“ (Kantonales Denkmalschutzobjekt ENN002) zu liegen, welches Mäder kurz zuvor als Wohnsitz erworben hatte [2].
Beschreibung:Die fünf Mehrfamilienhäuser nehmen den Spickel zwischen der Sonnenbergstrasse und der zur Entstehungszeit nur als privater Zufahrtsweg dienenden Schlösslistrasse ein. Durch eine ähnliche historistische Formensprache gekennzeichnet und mit Ausnahme des etwas höheren Kopfbaus durchgehend dreigeschossig, erscheinen die Bauten als eine zusammengehörende Baugruppe von städtischem Gepräge, während sie mit unterschiedlichen Putzgliederungen und der wahlweisen Verwendung von Walm- und Mansarddächern gleichzeitig individuell ausformuliert sind.
Das hier beschriebene Haus Sonnenbergstrasse 45 wird wie seine beiden unmittelbaren Nachbarhäuser von drei auf drei Fensterachsen gegliedert und wendet sich mit einem überhöhten Mittelrisalit zur Strasse. Auch die dekorative Instrumentierung entspricht weitgehend jener am Haus Nr. 43. Das Sockelgeschoss ist durch eine einfache Putzbänderung ausgezeichnet, während die Obergeschosse glatt verputzt sind. Im ersten Obergeschoss ist die Brüstungszone durch das kräftige Gurt- und ein Sohlbankgesimse betont; einen weiteren horizontalen Akzent bildet ein Sohlbankgesimse im zweiten Obergeschoss. Auf eine Eckquaderung ist im Unterschied zum nördlichen Nachbarhaus verzichtet. Der Mittelrisalit ist durch seine speziell ausgeformten dreiteiligen Fensteröffnungen besonders aufwendig instrumentiert. Diese gliedern sich in ein breiteres Mittellicht und flankierende schmalere Öffnungen. In den Obergeschossen werden sie von kannelierten Pilastern gefasst und von einem wuchtigen Gebälk abgeschlossen, das im ersten Obergeschoss in einer giebelförmigen Verdachung mit Muschelfüllung gipfelt. Die wohl schon ursprünglich vorhandenen Rolläden sind erneuert. Mit einer regelmässigen Reihung von Einzelfenstern einfacher gestaltet sind die übrigen Fassaden.
Die rückwärtige Ostfassade zeigt die versetzten Fenster des in der Nordostecke des Gebäudes gelegenen Treppenhauses. Die Nordfassade nimmt axial den Hauseingang (Türblatt erneuert) auf, der über eine kurze zweiläufige Freitreppe mit Schmiedeeisengeländer erreicht wird. Das steile Mansardwalmdach mit Biberschwanzeindeckung wurde dem Gebäude in der Zeit um 1910/20 aufgesetzt.
Im Inneren haben sich die Raumstruktur und Teile der einfachen ursprünglichen Ausstattung bewahrt. Die mit einem jüngeren Kunststoffbelag versehene Holztreppe hat wohl um 1950/60 ein eisernes Staketengeländer erhalten. Die Dachwohnung besitzt noch ihren ursprünglichen Wohnungsabschluss, der im Zug des Dachausbaus um 1910/20 entstand und entsprechende Formen zeigt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Datierung nach Hartmann / Seiler / Steigmeier 1994, S. 85 u. 97 (Bildlegenden). Zu Louis Mäder vgl. Stadt Baden. Baudenkmäler, S. 14; Stadt Baden. Inventarobjekte, S. 31f., 40, 64, 100, 110, 190, 209.
[2] Vgl. zum „Schlössli“ Hoegger Kdm AG VI 1976, S. 354-357 u. Kurzinventarobjekt ENN918.
Literatur:- Martin Hartmann / Christophe Seiler / Andreas Steigmeier, Ennetbaden. Dorf, Bäder, städtische Siedlung, Ennetbaden 1994, S. 85, 97 (jeweils Abb.).
Quellen:- Stadt Baden. Verzeichnis der Baudenkmäler [bearbeitet von Fabian Furter und Patrick Schoeck, 2013], S. 14 (Vergleichsobjekt).
- Stadt Baden. Verzeichnis der Inventarobjekte [bearbeitet von Fabian Furter und Patrick Schoeck, 2013], S. S. 31f., 40, 64, 100, 110, 190, 209 (Vergleichsobjekte).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33996
 

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