INV-FIB909 Waldesruhstrasse 9, 11, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIB909
Signatur Archivplan:FIB909
Titel:Waldesruhstrasse 9, 11
Bezirk:Baden
Gemeinde:Fislisbach
Adresse:Waldesruhstrasse 9, 11
Versicherungs-Nr.:43 B, 43 A
Parzellen-Nr.:526, 525
Koordinate E:2664505
Koordinate N:1254470
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664505&y=1254470

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Landkarte; Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das abseits des historischen Dorfkerns gelegene und daher vom verheerenden Dorfbrand von 1848 verschont gebliebene Doppelwohnhaus ist einer der ältesten Bauzeugen von Fislisbach. Der vermutlich im 18. Jahrhundert errichtete Fachwerkbau ist an seinem steilen Vollwalmdach als ehemaliges Strohdachhaus zu erkennen. Er besitzt im Innern noch wesentliche Teile der ursprünglichen, russgeschwärzten Hochstudkonstruktion und vertritt somit als letztes Beispiel in Fislisbach diese alte, einst für die Region typische Hausform.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der abgesetzten Stellung am Buchberg ist es zu verdanken, dass das wohl aus dem 18. Jh. stammende Gebäude vom Dorfbrand von 1848 verschont blieb. Das ehemals strohgedeckte Hochstudhaus war möglicherweise von Anfang an als Doppelwohnhaus mit gemeinsamem Tenn in der Mitte konzipiert. Vom südlichen Wohnteil ist überliefert, dass einst in der rückwärtigen Ecke neben der Küche ein Kleinviehstall untergebracht war. Bei der Umdeckung auf Ziegel in der ersten Hälfte des 20. Jh. wurden die Firstpfette und die Rafenlage erneuert und ein Kniestock eingefügt, um das Dach etwas anzuheben und mehr Licht in das Obergeschoss zu führen. 1969 erfolgte im südlichen Hausteil (Waldesruhstrasse 11) ein Umbau, wobei anstelle des ehemaligen Stalls ein Bad mit WC und ein innerer Treppenaufgang eingerichtet wurden. Der nördliche Wohnteil (Waldesruhstrasse 9) ist durchgreifend erneuert [1].
Bei einer weiteren Umbauetappe zwischen 1988 und 2001 erhielt das nun der Wohnnutzung zugeführte Tenn ebenfalls Fenster. Liegende Dachfenster lassen auch auf einen Ausbau des Dachraums schliessen. Der südseitige Hauseingang wurde auf die Rückseite verlegt. Ein Teil der Eichenschwelle mit den verzapften Schwellenschlössern sowie der gefaste Brüstungsbalken unter den Stubenfenstern wurden ersetzt, wobei das neue Brüstungsholz bzw. das aufgedoppelte Brett bis unter das Fenster des benachbarten Raums greift und somit nicht mehr mit dem Wandgerüst korrespondiert.
Beschreibung:Das Gebäude liegt etwas erhöht und abseits des historischen Dorfkerns, am Weg, der von der Kirche her nach Norden in den Buchwald führt. Das Grundstück grenzt unmittelbar an den Waldrand, gegen Süden war das Haus bis ins späte 19. Jh. von Rebland umgeben. Aufgrund seiner charakteristischen, tief herabgezogenen und abgewalmten Dachform ist es von weither als Hochstudhaus zu erkennen. Der südliche Hausteil (Waldesruhstrasse 11) ist samt dem umgenutzten mittigen Tenn als sichtbar belassene Fachwerkkonstruktion erhalten, während der nördliche gemauerte Teil (Waldesruhstrasse 9) in seiner heutigen Form aus einer Totalerneuerung im 20. Jh. hervorgegangen ist. Die Riegelkonstruktion, deren Gefache mit lehmverstrichenem Rutenflechtwerk ausgefüllt sind, ruht auf einem eichenen Schwellenkranz. Der im Bereich der Stube durchlaufende Brüstungsbalken (heute durch ein schmuckloses Brett erneuert) lässt auf ein für diesen Haustypus kennzeichnendes mehrteiliges Reihenfenster ("Fensterwagen") schliessen, das später bis auf einzelne Öffnungen verschlossen wurde. Das Dach ruht auf der originalen, russgeschwärzten Hochstudkonstruktion, die sich mit Ausnahme der Firstpfette und der Rafenlage weitgehend erhalten hat und nachträglich mittels Kniestock leicht angehoben wurde. Die alten Firstständer und Sperrrafen zeigen verblattete Holzverbindungen (gemäss Bauernhausforschung 1988).
Ein gemauerter Gebäudesockel gleicht das Terrain aus und birgt unter dem südlichen Hausteil einen Keller mit Balkendecke.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-6/1, 1988.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-6/1 (1988).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34332
 

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