INV-FIG909 Mellingerstrasse 13, 16. Jh.-17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIG909
Signatur Archivplan:FIG909
Titel:Mellingerstrasse 13
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Fischbach-Göslikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Göslikon
Adresse:Mellingerstrasse 13
Versicherungs-Nr.:14
Parzellen-Nr.:54
Koordinate E:2665413
Koordinate N:1247300
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665413&y=1247300

Chronologie

Entstehungszeitraum:16th cent. - 17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ländlicher Oberschichtbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:Stattlicher spätgotischer Mauerbau, der als Wohnhaus für eine Bauherrschaft aus der ländlichen Oberschicht noch im 16./17. Jh. entstanden sein dürfte. Der zweigeschossige Giebeldachbau, der durch seine überaus mächtigen Aussenmauern auffällt und noch einzelne, aus Muschelkalk gefertigte Kehlgewände besitzt, ist in seiner äusseren Gesamterscheinung weitgehend intakt erhalten, während das Innere in ein Mehrfamilienhaus umgebaut ist. Mit dem unmittelbar benachbarten Restaurant „Reussthal“ (Bauinventarobjekt FIG901) bildet das markante Gebäude eine reizvolle Platzsituation im alten Dorfkern von Göslikon, die durch ein Wegkreuz von 1797 (Bauinventarobjekt FIG910A) zusätzlich akzentuiert wird.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach den teilweise noch erhaltenen spätgotischen Kehlfenstern muss das Gebäude noch im 16. oder 17. Jh. entstanden sein; seine stattlichen Abmessungen verweisen auf eine Bauherrschaft aus der ländlichen Oberschicht. Im Brandkataster von 1875 wird die Liegenschaft als „Wohnhaus mit 2 Trämkellern aus Stein, mit Ziegeldach“ bezeichnet [1].
Um 1980/90 wurde das Gebäude unter weitgehender Wahrung des äusseren Erscheinungsbilds in ein Mehrfamilienhaus umgebaut.
Beschreibung:Das Gebäude steht, deutlich von der Mellingerstrasse abgesetzt, südlich des Restaurants „Reussthal“ (Bauinventarobjekt FIG901). Mit seiner Traufseite bildet es die südwestliche Begrenzung einer reizvollen Platzsituation, zu der nordwestlich das Restaurant sowie ein heute in der Vegetation weitgehend verborgenes Wegkreuz von 1797 (Bauinventarobjekt FIG910A) gehören. Es handelt sich um einen spätgotischen Mauerbau von stattlichen Abmessungen, der in seiner Gesamterscheinung dem Pfarrhaus (Kantonales Denkmalschutzobjekt FIG003) verwandt ist. Der Baukörper ragt über einem Kellersockel zweigeschossig auf und wird von einem Steilgiebeldach mit tiefliegendem Knick abgeschlossen. Dieses ist als Sparrenkonstruktion mit unterem, liegendem und oberem, stehendem Stuhl aufgeführt. In früherer Zeit wies es an den Stirnseiten einen fassadenbündigen Abschluss auf, was als zeittypisches Merkmal für spätgotische Mauerbauten zu bezeichnen ist. Das ausgesprochen mächtige, verputzte Mauerwerk ist aus Bruchsteinmaterial aufgeführt. Von den Fensteröffnungen des 16./17. Jh. sind die beidseitigen gekuppelten Giebellichter sowie ein Einzellicht an der südwestlichen Traufseite erhalten, die alle Muschelkalkgewände mit spätgotischer Kehlung und Ladenfalz zeigen. Darüber belüften beidseitig drei schartenartige, ebenfalls ältere Öffnungen den Dachraum. Die übrigen Einzelfenster weisen teils gefalzte Steingewände aus dem 19. bzw. Zementgewände aus dem 20. Jh. auf. Der heutige Hauseingang liegt in der nordwestlichen Stirnseite und besitzt ein Pendant auf der gegenüberliegenden Südostseite. Ein weiterer, wohl im 19. Jh. zusammen mit den kleinen flankierenden Toilettenfensterchen entstandener Eingang führt mittig an der südwestlichen Traufseite ins Haus. Auf dem Dach sitzen beidseitig grosse Schlepplukarnen vom Umbau der 1980er Jahre; die Dachflächen sind mit alten Biberschwanzziegeln eingedeckt.
Das Innere war vor dem Umbau durch einen unter dem First verlaufenden Längsang erschlossen, an den beidseits die Zimmer anstiessen. Das Vorderhaus mit Stube, Küche und Kammer war nach Nordosten zur Mellingerstrasse gerichtet. Ein Quergang mit dem Treppenlauf ins Obergeschoss war von der südwestlichen Traufseite her erschlossen (vgl. Grundrissaufnahme 1968). Heute ist das Innere vollständig modernisiert. Die alte Dachkonstruktion soll noch erhalten sein [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemäss Bauernhausforschung 1988.
[2] Freundl. Auskunft der Eigentümer (2017).
Literatur:- Peter Felder, Der Bezirk Bremgarten (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IV), Basel 1967, S. 209.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Fischbach-Göslikon III-7/12.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen um 1960, Mappe 57b2-3.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34470
 

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