INV-GEB906 Angestelltenwohnhaus Landstrasse 114, 1840 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEB906
Signatur Archivplan:GEB906
Titel:Angestelltenwohnhaus Landstrasse 114
Bezirk:Baden
Gemeinde:Gebenstorf
Ortsteil / Weiler / Flurname:Reuss
Adresse:Landstrasse 114
Versicherungs-Nr.:173
Parzellen-Nr.:620
Koordinate E:2659724
Koordinate N:1259037
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659724&y=1259037

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1840
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:WIN018-022, WIN909-914, GEB907-909, 912
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mehrfamilienhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Wohnhaus für bessergestelltes Personal der Spinnerei Kunz, das um 1840 als eines der ersten Gebäude des Fabrikbetriebs auf Gebenstorfer Boden errichtet wurde. Das im Fassadenbild weitgehend intakte Gebäude ist in zeittypisch nüchternen, spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen gehalten und streng axialsymmetrisch gegliedert. In ortsbildprägender Stellung zwischen der Landstrasse und dem Flussübergang zur Spinnerei gelegen, bildet das Wohnhaus zusammen mit den gegenüberliegenden Kosthäusern (Bauinventarobjekte GEB907/908) eine Baugruppe, welche die Ausdehnung des rasch wachsenden Industriebetriebs dokumentiert und damit hohe historische Aussagekraft für die Gemeinde besitzt. Im weiteren Sinn ist das Gebäude zusammen mit den übrigen Gebäuden der ehemaligen Spinnerei in Windisch wie auch in Gebenstorf (Kantonale Denkmalschutzobjekte WIN018-022, Bauinventarobjekte WIN909-914, GEB907-909, 912) Teil eines eindrücklichen und einzigartigen Ensembles von hohem wirtschafts- und sozialgeschichtlichem Zeugenwert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der seit dem ausgehenden 18. Jh. in einer Flussschleife der Reuss entstandene gleichnamige Weiler wurde nach der Gründung der Spinnerei in Windisch zum Bauplatz für den rasch expandierenden Industriebetrieb [1]. Zu den ersten Gebäuden, die der Windischer „Spinnereikönig“ Heinrich Kunz in den 1830/40er Jahren auf Gebenstorfer Boden errichten liess, gehörte neben einer Fuhrhalterei (Bauinventarobjekt GEB912) und einem Wirtshaus (Vers.-Nr. 176) auch das hier beschriebene Mehrfamilienhaus, welches dem bessergestellten Fabrikpersonal als Unterkunft diente [2]. Unmittelbar gegenüber entstanden um 1875 zwei Kosthäuser (Bauinventarobjekte GEB907/908).
1998/99 wurde das Gebäude einer Gesamtrenovation unterzogen.
Beschreibung:Das Wohnhaus steht markant in der Strassengabelung zum Flussübergang der Spinnerei, wo es in traufständiger Ausrichtung zur Landstrasse das unmittelbare Gegenüber der beiden etwas jüngeren Kosthäuser auf der südlichen Strassenseite bildet. Der verputzte Mauerbau ist in zeittypisch kargen, klassizistisch-biedermeierlichen Formen gehalten und wird von einem geraden Satteldach abgeschlossen. Der besonderen Stellung des Gebäudes entsprechend zeigt der zweigeschossige Baukörper statt einer eigentlichen Schauseite sowohl nach Süden zur Landstrasse als auch nach Norden gleichwertig ausformulierte, fünfachsige Trauffronten. In deren Mittelachse liegt jeweils ein Hauseingang, der von einer kurzen Freitreppe erschlossen und von einem sorgfältig gearbeiteten Rechteckgewände samt profilierter Verdachung gerahmt wird. Die beiden schmaleren Stirnseiten werden von drei Achsen gegliedert. Die Fenster sitzen in einfachen gefalzten Rechteckgewänden, die ebenso aus Sandstein bestehen wie die Türfassungen und die Abdeckplatten des Gebäudesockels. Eine zeittypische Schmuckform zeigen die Giebellichter, die als rundbogige Zwillingsöffnungen mit dazwischenliegendem Gebälkstück gestaltet und von einer Lünette (halbkreisförmiges Fensterchen) überhöht sind.
Während sich die Fassaden weitgehend intakt zeigen, sind die gerade für die Wirkung zurückhaltend gestalteter Biedermeierbauten wichtigen Proportionen durch die Wärmedämmung des Dachs und seine Eindeckung mit Falzziegeln etwas verunklärt. Fenster, Türen und Jalousieläden sind erneuert. An der Nordfassade ist heute ein gläsernes Vordach angebracht.
(Inneres nicht gesehen.)
Anmerkungen:[1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 36f.
[2] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 47.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 47.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35118
 

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