Ansichtsbild: |
|
Identifikation |
Signatur: | INV-LEN915 |
Signatur Archivplan: | LEN915 |
Titel: | Villa Angelrainstrasse 6 |
Bezirk: | Lenzburg |
Gemeinde: | Lenzburg |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Angelrain |
Hist. Name Objekt: | Villa Häusler |
Adresse: | Angelrainstrasse 6 |
Versicherungs-Nr.: | 743 |
Parzellen-Nr.: | 520 |
Koordinate E: | 2655553 |
Koordinate N: | 1248879 |
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1902 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Historismus |
|
Dokumentation |
Inschriften: | "1902" (ehem. am Treppenhausrisalit) |
Würdigung: | Späthistoristische Villa mit markantem Eckturm, die 1902 für Wilhelm Häusler-Hemmann erbaut wurde. Der wuchtige Mauerbau, der von einem weit herabgezogenen Walmdach abgeschlossen wird, ist durch einen über Eck gestellten Turm und verschiedene Risalitvorbauten in zeittypischer Weise lebhaft gegliedert. Er wurde nach einem Brand des Dachgeschosses im Jahr 2007 in weitgehender Übereinstimmung mit dem früheren Zustand wiederhergestellt. Zusammen mit den nordseitigen Nachbarhäusern (Bauinventarobjekte LEN913, 914, 923) bildet das Gebäude eine wertvolle Baugruppe aus insgesamt vier stattlichen Villen an der Angelrainstrasse, von denen die beiden nördlichen von den damaligen Direktoren der Hero errichtet wurden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Villa wurde gemäss Angabe im Brandkataster 1902 für Wilhelm Häusler-Hemmann erbaut [1]. 1984 erfolgte eine sanfte Gesamtrenovation, wobei das Gebäude in zwei Wohnungen unterteilt wurde. 2007 wurde das Dachgeschoss samt der Dachkonstruktion durch einen Brand vollständig zerstört, während die beiden Hauptgeschosse weitgehend verschont blieben. Nach dem Verkauf des zuvor im Eigentum der Stadt befindlichen Liegenschaft erfolgten 2008 der Wiederaufbau sowie eine Gesamtrenovation des Hauses; an der Südseite erstellte man dabei einen Garagenanbau mit grosser Gartenterrasse [2]. |
Beschreibung: | Das Gebäude gehört zur Reihe von insgesamt vier stattlichen Villen (Bauinventarobjekte LEN913-915, 923), welche die quer von der Bahnhofstrasse nach Süden abzweigende Angelrainstrasse säumen und von denen die beiden nördlichen durch die damaligen Direktoren der „Hero“ erbaut wurden. Wie die Nachbarhäuser erhebt sich die Villa etwas zurückversetzt in einem grosszügigen Garten, der heute allerdings vollständig umgestaltet ist. Der wuchtige, in späthistoristischen Formen gehaltene Mauerbau ist durch einen Eckturm und mehrere Risalite in zeittypischer Weise lebhaft gegliedert. Er umfasst über einem hohen Gebäudesockel zwei Vollgeschosse sowie ein weiteres, seit jeher voll ausgebautes Wohngeschoss, das ganz in das Volumen des weit herabgezogenen Walmdachs einbezogen ist. Die Fassaden sind mit breit proportionierten Rechteckfenstern besetzt, die von Gewänden aus Kunststein bzw. Zementguss gerahmt werden. Sie sind am Sturz mit aufgeblendeten Vorhangbögen verziert, die entsprechend auch an der Oberkante der hölzernen Jalousieläden wiederholt sind. Einen Blickfang bildet von der Angelrainstrasse her der an der Südostecke gelegene Turm, dessen Übereckstellung wohl kaum zufällig mit der Situation an der wenig älteren Villa Henckell-Zeiler übereinstimmt. Er besitzt im Obergeschoss einen Balkon mit Schmiedeeisengeländer und wird von einem spitzen Ziegelhelm mit stark geknicktem Fuss abgeschlossen. Vor der westlichen Gartenfront erhebt sich seitlich eine Korbbogenveranda mit Terrasse im Obergeschoss. Die schmalseitig nach Norden ausgerichtete Eingangsfront akzentuiert ein breiter dreiachsiger axialsymmetrischer Risalit. Über beide Obergeschosse springt hier eine Veranda mit zierbeschnitztem Holzwerk in das Volumen des Baukörpers ein. Der Hauseingang wird durch eine verglaste Vorhalle mit einseitiger Freitreppe und Walmdach beschirmt. Das Treppenhaus in der nordwestlichen Gebäudeecke gibt sich in der halbgeschossig verschobenen Befensterung zu erkennen, die noch die originalen, filigran sprossierten Fenster mit teilweise farbiger Verglasung aufweist. Auf dem gerahmten Fassadenfeld am Obergeschoss war bis zur jüngsten Renovation das Baujahr 1902 aufgemalt. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Beim Wiederaufbau nach dem Brand von 2007 wurden die schmucken Dachfensterrahmungen und die beschnitzten Pfetten- und Rafenköpfe der Dachuntersicht nicht wiederhergestellt. Gleiches gilt für Firstknäufe und Blitzableiter. An der Südseite schliesst seither eine halb in das Terrain eingetiefte Garage an, deren Dach als grosse Gartenterrasse ausgebildet ist. Das Innere wird über das Treppenhaus in der Nordwestecke und einen jeweils winkelförmig anschliessenden Vorplatz erschlossen. Von den südseitig gelegenen Wohnräumen bezieht der östliche auch die Grundfläche des Turms mit ein. Nordseitig lagen ursprünglich im Erdgeschoss die Küche, im Obergeschoss Zimmer (Hausinneres nicht gesehen; Beschreibung nach Umbauplänen). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Stadt Lenzburg. Inventar der kommunal schutzwürdigen Gebäude, 1997 (BNO 1997, Anhang 1, Inventarliste), Nr. 7. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, ZwA 1940.0007/4463, Brandkataster Gemeinde Lenzburg, 1829-1850; CA.0001/0413-0417, Brandkataster Gemeinde Lenzburg, 1850-1938. [2] Pläne und weitere Unterlagen im Baugesuchsarchiv. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, ZwA 1940.0007/4463, Brandkataster Gemeinde Lenzburg, 1829-1850; CA.0001/0413-0417, Brandkataster Gemeinde Lenzburg, 1850-1938. - Stadt Lenzburg, Baugesuchsarchiv: Brandfall und Verkaufsunterlagen 2007; Gesamtrenovation 2008. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=39396 |
|
Social Media |
Share | |
|