INV-LEU901 Reformierte Pfarrkirche, 13. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LEU901
Signatur Archivplan:LEU901
Titel:Reformierte Pfarrkirche
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Leutwil
Adresse:Dorfstrasse
Versicherungs-Nr.:55
Parzellen-Nr.:134
Koordinate E:2655598
Koordinate N:1240098
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655598&y=1240098

Chronologie

Entstehungszeitraum:13th cent.
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)

Dokumentation

Würdigung:Die in prominenter Lager leicht erhöht beim Dorfzentrum stehende reformierte Pfarrkirche St. Stephanius weist eine lange, vielschichtige Baugeschichte mit spätmittelalterlichem Kern aus dem 13. Jahrhundert und zwei längsseitigen Erweiterungen von 1615 und 1897 auf. Von besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung sind die anlässlich einer Renovation von 1937 freigelegten Wandfresken in den Laibungen der romanischen Rundbogenöffnungen sowie als Flächenmalerei der ehemaligen Nordwand (Kantonales Denkmalschutzobjekt LEU001). Mit zur hochwertigen Ausstattung gehören kunstvolle Glasmalereien aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die erste urkundliche Erwähnung eines Kirchenbaus in Leutwil stammt von 1273. In diese Zeit zurückgehen dürfte ein romanischer Kernbau, von dem an der nördlichen Längswand noch rundbogige Öffnungen erhalten sind (zwischenzeitlich zugemauert; anlässlich der Renovation von 2001 wieder freigelegt). Der Einbezug von Dürrenäsch in die Kirchgemeinde Leutwil machte eine Vergrösserung der Kirche notwendig, welche um 1615 nach Westen hin vorgenommen wurde. 1761 musste die Westmauer wegen Einsturzgefahr neu aufgeführt werden; aus dieser Zeit stammen das westliche und auch das nördliche Vorzeichen. 1897-99 erfolgte im Zuge einer östlichen Erweiterung der Abbruch des romanischen Chors. Gleichen Alters ist der südseitig anschliessende Kirchturm. 1937 wurden anlässlich einer grösseren Renovation spätmittelalterliche Wandfresken freigelegt (Fresken unter kantonalem Schutz LEU001). Anlässlich einer Gesamtrenovation von 1961-63 hat man diese von der Südwand abgelöst und auf die Nordseite versetzt. 2001 fand eine neuerliche Renovation der Kirche statt.
Beschreibung:Die Kirche steht leicht erhöht auf einer dreiseitig abfallenden Moränenzunge. Als Folge der sukzessiven Erweiterungen von 1615 und 1897 tritt sie als schmaler, langgestreckter Baukörper mit geostetem Chor in Erscheinung. Auf der Südseite schliesst ein hoch aufragender Turm mit Spitzhelm an. Der östliche Haupteingang wie auch der nördliche Seiteneingang sind mit einem Vorzeichen ausgestattet. Im Innern geht das flachgedeckte Schiff ohne Einzug in den um zwei Stufen erhöhten Chor über.
Die anlässlich der Renovation von 1961-63 an die Nordwand versetzten Fresken sind verschiedenen Epochen zuzuschreiben (Malereien unter kantonalem Denkmalschutz LEU001): Die Laibungen von zwei romanischen Rundbogenöffnungen in der Nordwand sind mit figürlichen Malereien aus dem 13. Jh. geschmückt: das westliche mit der Darstellung der hl. Jungfrau (Dorothea?) und eines Bischofs, das östliche mit der Opferszene Kain und Abel. Zwischen den Fenstern finden sich die von der Südwand abgelösten Wandbilder aus dem 14. Jh.: ein Passionszyklus und rechts anschliessend eine etwas grössere, fragmentarische Dreiergruppe von Heiligen. darüber zwei Klatschweiber, denen der Teufel im Nacken sitzt (vermutlich 15. Jh.).
Ergänzt wird die Kirchenausstattung durch qualitativ hochwertige Glasmalereien: Fragmente zweier Hallwilscheiben aus dem 15. und 17. Jh.; zwei Wappenscheiben vermutlich von 1616 sowie eine bernische Ämterscheibe, welche anlässlich der Kirchenerweiterung von 1615 gestiftet wurde.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Gemeinde Leutwil, 4138-2.
Literatur:- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948, S. 202-209.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 54.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=39582
 

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