Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1867 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | MUH913 |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Fabrikgebäude, Manufakturgebäude |
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Dokumentation |
Würdigung: | In zwei Etappen 1867 und 1906 entstandenes Fabrikgebäude der ehemaligen Bandweberei Matter, deren imposante, vom Heimatstil beeinflusste Sheddach-Halle den südlichen Dorfeingang markiert. Die äusserlich intakte Anlage bildet mit dem auf der anderen Strassenseite gelegenen Fabrikantenwohnhaus von 1911 (Bauinventarobjekt MUH913) ein bauliches Ensemble von erheblichem industrie- und lokalgeschichtlichem Stellenwert. Nach der Betriebsaufgabe wurde der Gebäudekomplex sorgfältig renoviert und verschiedenen Gewerbebetrieben zur Verfügung gestellt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Ursprünge der ehemaligen Textilfabrik Matter reichen in die Zeit um 1780 zurück, als der Kölliker Lehrer Rudolf Matter mit der Herstellung und dem Färben von Strumpfwaren begann [1]. 1802 gründeten seine Söhne Rudolf und Daniel die Firma R. & D. Matter, welche sich im Verlauf des 19. Jh. von der handwerklichen Produktionsstätte zu einem eigentlichen Fabrikbetrieb entwickelte. 1867 entstand in Muhen als Filialbetrieb eine Buntweberei mit 60 Webstühlen. Hier wurden Buntgewebe "Kölsch" für Schürzen und Bettanzüge, ab 1895 auch Litzen für Schuhriemen und Korsetts produziert. 1906 fand mit dem Anbau der südlichen Shedhalle eine erhebliche Vergrösserung des Fabrikbetriebs statt. Nach der 1989 erfolgten Verlegung der Firma ins solothurnische Laupersdorf wurde die industrielle Produktion in Muhen eingestellt. Im Gefolge dieser Umstrukturierung fanden umfassende Bauarbeiten an den Fabrikgebäuden statt, wobei das Äussere schonend renoviert und das originale Stützensystem im Innern beibehalten wurde. Heute werden die Räumlichkeiten durch verschiedene Gewerbebetriebe genutzt. |
Beschreibung: | Beim älteren, nördlichen Gebäudetrakt von 1867 handelt sich um einen zweigeschossigen, entlang dem Suhrenlauf errichteten Massivbau mit acht regelmässig angelegten Fensterachsen und schwach geneigtem Satteldach. Ein flussparallel geführter Kanal, der später zugeschüttet wurde, speiste ehemals ein Wasserrad. Den Antrieb der Webmaschinen besorgten später eine Wasserturbine und ein Generator. Zur Anlage gehörten früher ein Hochkamin und ein zweiter, nördlich anschliessender Gebäudetrakt, welche im Rahmen der Umstrukturierung abgegangen sind (vgl. historische Aufnahme in der Bilddokumentation). Das Innere des erhalten gebliebenen Kernbaus ist mit Stahlträgern dreischiffig gegliedert. Die Dachkonstruktion ruht auf einer mit Bügen versehenen Stützenreihe. Die jüngere, nördlich angefügte Sheddachhalle von 1906 ist ein verputzter Mauerbau, der sich an der strassenseitigen Fassade mit sieben aufgereihten Giebeln präsentiert, während das Sheddach selbst auf die mittlere Raumzone begrenzt ist. Besonders malerisch erscheint dieser jüngere Gebäudeteil durch die Sichtbackstein-Rahmung der Giebel und die grossen, ebenfalls mit Sichtbackstein gerahmten Bogenfenster. Auf der südlichen Schmalseite schliesst ein kleiner, sorgfältig gestalteter Annexbau unter Walmdach an. Das Sheddach wird von vier Stahlstützenreihen getragen. |
Anmerkungen: | [1] Zur Geschichte der Textilfabrik Gebrüder Matter AG vgl. www.vamus.ch/industriekultur Laufnummer 129 und 160. |
Literatur: | - Heinz Baumann/Walter Widmer, Weisch no? Alte Photographien aus dem Uerken-, Suhren- und Ruedertal, Schöftland 1981, S. 123. |
Quellen: | - www.vamus.ch/industriekultur Laufnummer 129 und 160. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42240 |
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