INV-NIL902 Schulhaus Rothbleicherain, 1927-1928 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-NIL902
Signatur Archivplan:NIL902
Titel:Schulhaus Rothbleicherain
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Niederlenz
Adresse:Rothbleicherain 2, Schulhausweg 1
Versicherungs-Nr.:282
Parzellen-Nr.:118
Koordinate E:2655880
Koordinate N:1250289

Chronologie

Entstehungszeitraum:1927 - 1928
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Autorschaft:Richard Hächler, Lenzburg (Architekt)
Würdigung:Das 1927/28 vom bekannten Lenzburger Architekten Richard Hächler erstellte Schulhaus Rothbleichrain ist in seinem Kern ein winkelförmiger Walmdachbau, dessen zurückhaltende, strenge Fassadengestaltung mit gewändelosen Fensteröffnungen die architektonische Aufbruchstimmung der späten 1920er Jahre dokumentiert. Die Schulhausanlage wurde in mehreren Etappen – zuletzt durch die Metron Architekten AG – erweitert, so dass sie sich heute als hofartige Anlage mit etwas heterogenem Erscheinungsbild präsentiert. Eine kommunale Schutzwürdigkeit ist dem Kernbau von 1927/28 zuzusprechen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Schulhaus Rothbleicherain entstand 1927-28 nach Plänen des bekannten Lenzburger Architekten Richard Hächler (1897-1966), einem überzeugten Vertreter des Neuen Bauens, der während fast vier Jahrzehnten im Aargau eine führende Stellung einnahm [1].
Im Laufe der Zeit wurde die Schulanlage mehrfach erweitert: 1953 kam die Turnhalle hinzu, 1964 konnte der hangseitige Erweiterungsbau bezogen werden. Der letzten Etappe, einer 1989 realisierten Stahl-Glas-Erweiterung zum Pausenplatz hin, lag ein Projekt der Metron Architekten AG, Brugg, zugrunde.
Beschreibung:Der Kernbau von 1927/28 nimmt für seine Entstehungszeit durchaus typisch eine Mittelstellung zwischen dem Neoklassizismus und der formal reduzierten Formensprache des Neuen Bauens ein. Der dreigeschossige Baukörper nimmt mit dem knapp vorstossenden Walmdach noch auf traditionelle Baugewohnheiten Rücksicht, wogegen die nüchtern-zurückhaltende Fassadengestaltung mit den gewändelos in die glatte Aussenhaut eingeschnittenen, breitrechteckigen Fensteröffnungen die innovative Architekturströmung der späten 1920er Jahre aufnimmt [2]. Der längs zum Hang gestellte Kopfbau bewahrt die originale Zugangssituation mit breiter zweiarmiger Freitreppe, flachem Vordach und von einem breit gefasten Kunststeingewände gerahmtem Rechteckportal (Türflügel erneuert). Das Treppenhaus des Kopfbaus gibt sich auf der nördlichen Schmalseite durch ein senkrechtes Fensterband zu erkennen. Die Unterrichtsräume sind mit grossflächigen, bandartig aufgereihten Fenster nach Süden geöffnet. Der nördlichen, hofseitigen Fassade wurde 1989 ein feingliedriger Stahl-Glas-Anbau vorgesetzt, welcher mit den gemauerten Fassaden des Kernbaus deutlich kontrastiert.
Die nordöstlich im rechten Winkel zum Hauptbau angeordnete Turnhalle von 1953 war zur Erstellungszeit noch ein freistehender Baukörper. Erst mit der Realisierung der südöstlichen, hangseitigen Schulhauserweiterung von 1964 und des hofseitigen Stahl-Glas-Anbaus von 1989 wurde der Anlage ihre heutige vielgliedrige Form verliehen (Turnhalle und südöstlicher Gebäudetrakt nicht Teil des Schutzumfangs).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, Basel 1996, S. 245. – Zu den bekanntesten Werken von Richard Hächler in der näheren Umgebung gehören der 1929 errichtete Silobau der Hellmühle in Möriken-Wildegg (Bauinventarobjekt MWI908), die 1930-32 realisierten Fabrikgebäude der Wisa-Gloria in Lenzburg (Bauinventarobjekt LEN928) und das Wohlfahrtsgebäude von 1957 der Hero-Fabrik in Lenzburg (Bauinventarobjekt LEN927).
[2] Hächler hatte mit dem "Zelgli-Haus" in Aarau schon 1926 ein radikal modernes Flachdachhaus errichtet (Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, Basel 1996, Abbildung S. 245).
Literatur:- Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, Basel 1996 (Hrsg. Isabelle Rucki, Dorothee Huber).
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 65.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43482
 

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