INV-OBB901 Trotte Oberbözberg, 1859 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBB901
Signatur Archivplan:OBB901
Titel:Trotte Oberbözberg
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Bözberg
Ehem. Gemeinde:Oberbözberg (bis 31.12.2012)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberbözberg
Adresse:bei Dorfstrasse 24
Versicherungs-Nr.:551 (alt 51)
Parzellen-Nr.:1152
Koordinate E:2654030
Koordinate N:1261019

Chronologie

Entstehungszeitraum:1859
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:BZB908
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Landwirtschaftliches Nebengebäude

Dokumentation

Würdigung:Zu einem stattlichen Bauernhaus von 1822 (Bauinventarobjekt BZB908) gehörendes Nebengebäude, das 1859 als Trotte erbaut und später als Speicher und Remise für landwirtschaftliche Geräte genutzt wurde. Der längliche, massiv gemauerte Baukörper mit einseitig offener Flugsparrenkonstruktion steht abgewinkelt auf der Rückseite des Bauernhauses. Er weist ein leicht angehobenes Hauptgeschoss und einen grossen, halbgeschossig eingetieften Gewölbekeller auf. Als einem der wenigen gut erhaltenen bäuerlichen Nebenbauten in Oberbözberg kommt dem Gebäude ein erheblicher bau- und nutzungsgeschichtlicher Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1859 als "1-stökige Trotte mit gewölbtem Keller von Stein unter Ziegeldach" erstellt [1]. Bauherr war Johannes Müller, der Besitzer der bäuerlichen Liegenschaft Dorfstrasse 24 (Bauinventarobjekt BZB908).
Tatsächlich kam dem Weinbau auf dem Bözberg im 18. und 19. Jh. eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung zu. Auf der Michaeliskarte von 1840 wie auch auf der Siegfriedkarte von 1880 ist südöstlich von Oberbözberg-Bächle ein grösseres Rebareal eingezeichnet (vgl. Bilddokumentation). Nach dem Loskauf des Weinzehnten im 19. Jh. war es für die Bauern nun möglich, das Rebgut in eigenen Anlagen zu keltern [2]. Vor diesem Hintergrund ist die Entstehung des Trottengebäudes einige Jahrzehnte nach der Errichtung des Bauernhauses zu verstehen.
Als Folge des Mehltaus und des Reblausbefalls büsste der Rebbau im ausgehenden 19. Jh. erheblich an Bedeutung ein. Fortan wurde das Trottengebäude als Speicher, für die Obsteinlagerung und als Abstellraum für landwirtschaftliche Geräte genutzt.
Beschreibung:Das Nebengebäude schliesst hofseitig im rechten Winkel an den bäuerlichen Vielzweckbau von 1822 (Bauinventarobjekt BZB908) an. Der eingeschossige längliche Baukörper ist in massivem Bruchsteinmauerwerk aus Jurakalk aufgeführt und schliesst mit einem steilen, geknickten Giebeldach. An der südlichen, zum Hauptgebäude gewandten Stirnseite hat sich ein offenes Fluggespärre mit schlichten, unbeschnitzten Bügen erhalten. Den grossen, halbgeschossig eingetieften Gewölbekeller betritt man südseitig durch ein breites Rechteckportal mit Gewänden aus Muschelkalk und zweiflügliger Brettertür. Zur Erschliessung des Hauptgeschosses diente früher ein Zugang an der östlichen Trauffront. Erhalten geblieben ist das aus Muschelkalk gefertigte Türgewände samt der zweiflügligen Brettertür, wogegen die zugehörige Aussentreppe später entfernt wurde.
Das heute als Remise genutzte Hauptgeschoss besitzt eine vermutlich jüngere stirnseitige Auffahrt, über die man in den offenen, nicht weiter unterteilten Abstellraum gelangt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv, Brandkataster Oberbözberg.
[2] Zur Geschichte des Weinbaus auf dem Bözberg vgl. Baumann 1998, S. 509–513.
Literatur:- Max Baumann, Leben auf dem Bözberg, Die Geschichte der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Ober- und Unterbözberg, Stilli 1998.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0164-0165: Brandkataster Gemeinde Oberbözberg 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1850: 197; 1875: 40; 1899: 51).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Oberbözberg, IV-17/4.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43854
 

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