INV-OFT902 Reformiertes Pfarrhaus, 1923-1924 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT902
Signatur Archivplan:OFT902
Titel:Reformiertes Pfarrhaus
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Pfaffenäcker
Adresse:Kirchstrasse 11
Versicherungs-Nr.:758
Parzellen-Nr.:838
Koordinate E:2637229
Koordinate N:1240099

Chronologie

Entstehungszeitraum:1923 - 1924
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OFT901
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Autorschaft:Otto Senn, Zofingen (Architekt)
Würdigung:Nach Plänen des Zofinger Architekten Otto Senn erstelltes Pfarrhaus von 1923/24, das bis zur Errichtung der Kirche 1933-34 (Bauinventarobjekt OFT901) allein auf freiem Feld, südlich des Schulhauses Oberfeld, stand. Der behäbige, in der Architektursprache eines bernischen Landhauses gehaltene neubarocke Walmdachbau ist ein später Vertreter des Heimatstils, welcher sich an heimischem Formengut inspiriert hat. Das äusserlich intakte Gebäude ist eingebettet in eine parkartig mit Bäumen und Grünflächen gestaltete Umgebung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bisher nach Zofingen kirchgenössige Oftringen konnte 1920 eine selbständige Kirchgemeinde gründen. Noch vor dem Bau der Kirche 1933/34 (Bauinventarobjekt OFT901) wurde 1922 die Errichtung eines Pfarrhauses bewilligt. Der auf drei Teilnehmer beschränkte Wettbewerb verlangte eine "klare, kubische Form unter Weglassung unnötiger Gebäudevorsprünge". Den Auftrag erhielt der Zofinger Architekt Otto Senn [1]. Das Pfarrhaus kam südlich des Schulhauses Oberdorf (Bauinventarobjekt OFT904) zu stehen, wo seit 1913 der Gottesdienst in einem an die Turnhalle angefügten Predigtsaal mit Kanzel, Orgel und Abendmahlstisch abgehalten worden war. Ende 1924 zog der erste Oftringer Pfarrer Oskar Hürsch ins fertiggestellte Pfarrhaus ein [2]. Auf einer alten Flugaufnahme von Walter Mittelholzer aus den späten 1920er Jahren kommen die Verhältnisse mit dem allein auf freiem Feld stehenden Pfarrhaus anschaulich zum Ausdruck (vgl. Fotodokumentation).
Beschreibung:Etwas von der Strasse abgerückt, erhebt das im neubarocken Stil gehaltene Pfarrhaus inmitten einer grosszügigen, mit Rasenflächen, Büschen und Einzelbäumen gestalteten Umgebung. Der kompakte zweigeschossige Mauerbau besitzt ein elegant geknicktes Walmdach, das mit Biberschwanzziegeln eingedeckt und beidseits von zwei markanten Kaminhüten begrenzt ist. Die Fassaden sind rundum streng symmetrisch durchgebildet, mit Ecklisenen gefasst und in der Horizontalen mit einem durchlaufenden Gurtgesims gegliedert. Die exakt nach Süden ausgerichtete Stubenfront zählt vier Fensterachsen, die restlichen Seiten sind dreiachsig ausgebildet sind. Die der barocken Formensprache entliehenen Stichbogenlichter weisen kräftig profilierte Gesimse auf. Das obere Mittelfenster der strassenseitigen Westfassade öffnet sich auf einen von Volutenkonsolen getragenen Balkon mit gebauchtem Schmiedeeisengeländer. Über den Mittelachsen der beiden Längsfronten sitzen grosse zweiachsige Walmdachlukarnen, welche von einem Firstknauf mit Krone bekrönt sind. Der nordseitige Hauseingang liegt ebenfalls in der Mittelachse; er ist mit einem verglasten Windfang mit Walmdachabschluss versehen. Auf der Ostseite findet sich ein nachträglich angelegter Gartenausgang. Hausinneres nicht gesehen.
Zur Anlage des Pfarrhauses gehören ein bauzeitliches Holzhaus und ein vermutlich etwas jüngeres Nebengebäude mit Garagen und Waschküche, welche mit charakteristischen Walmdächern versehen und somit dem Hauptgebäude formal angepasst sind.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Otto Senn (1879-1963) hat verschiedene öffentliche Bauten in Zofingen und Umgebung projektiert, unter anderem das Schulhaus "Dörfli" in Rothrist (1913/14), das Schul- und Gemeindehaus in Zetzwil (1923-25), das Stadthaus am Kichplatz in Zofingen (1929), die Aargauische Ersparniskasse in Zofingen (1932), das Postgebäude in Zofingen (1932/33). Auch das reformierte Kirchgemeindehaus von Schöftland (1937) und das Schulhaus mit Turnhalle in Villmergen (1939-40) stammen von Otto Senn.
[2] Zur Geschichte des Pfarrhauses vgl. Spring 1970, S. 7.
Literatur:- Paul Spring, 50 Jahre reformierte Kirchgemeinde Oftringen (1920-1970), 1970.
- Josef Mäder, Oftringen in alten Ansichten, Zaltbommel (NL) 1984 (Nr. 13).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44544
 

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