INV-OFT906 Ortsmuseum, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT906
Signatur Archivplan:OFT906
Titel:Ortsmuseum
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Dorfstrasse 29
Versicherungs-Nr.:270
Parzellen-Nr.:1594
Koordinate E:2636489
Koordinate N:1241023

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OFT002
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Unmittelbar nördlich des "Alten Löwen" (Kantonales Denkmalschutzobjekt OFT002) stehendes ehemaliges Strohdachhaus, das aufgrund der konstruktiven Details in die Zeit um 1700 einzuschätzen ist. Das mehrfach veränderte Gebäude erhielt 1989 durch eine Teilrekonstruktion von Dach und Fensterdetails sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurück. Heute dient es als Ortsmuseum, in dem das bäuerliche Alltagsleben dokumentiert wird. Mit seiner charakteristisch abgewalmten Dachform, der teils originalen hölzernen Wandkonstruktion, der traditionellen inneren Raumteilung und der durch Sammelgegenstände angereicherten historischen Ausstattung vermittelt das Gebäude ein anschauliches Bild des bäuerlichen Alltagslebens im traditionellen Ackerbaugebiet des schweizerischen Mittellandes.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Unmittelbar nördlich des "Alten Löwen" (Kantonales Denkmalschutzobjekt OFT002) stehendes ehemaliges Strohdachhaus, das aufgrund der konstruktiven Details in die Zeit um 1700 einzuschätzen ist. Das mehrfach veränderte Gebäude erhielt 1989 durch eine Teilrekonstruktion von Dach und Fensterdetails sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurück. Heute dient es als Ortsmuseum, in dem das bäuerliche Alltagsleben dokumentiert wird. Mit seiner charakteristisch abgewalmten Dachform, der teils originalen hölzernen Wandkonstruktion, der traditionellen inneren Raumteilung und der durch Sammelgegenstände angereicherten historischen Ausstattung vermittelt das Gebäude ein anschauliches Bild des bäuerlichen Alltagslebens im traditionellen Ackerbaugebiet des schweizerischen Mittellandes.
Beschreibung:In seinem äusseren Erscheinungsbild mit den hölzernen Wänden und dem charakteristisch abgewalmten Dach (1989 rekonstruiert) ist das Gebäude unschwer als ehemaliges Strohdachhaus zu erkennen. Insbesondere am Wohnteil hat sich die ursprüngliche Bohlenständerbauweise noch in wesentlichen Teilen erhalten. Das Ständerwerk mit der partiell rekonstruierten Reihenbefensterung ist in einen mächtigen eichenen Schwellenkranz eingezäpft, der seinerseits einem Mauersockel aus gemörtelten Bruchsteinen aufliegt. Am Obergeschoss sind die zur Aussteifung des Ständergerüsts angebrachten Kopfhölzer noch im Originalzustand vorhanden. Anhand der steilen, mehrfach gezahnten Blattsassen kann das Alter der Konstruktion in die Zeit vor 1700 eingeschätzt werden.
Das Hausinnere zeigt noch weitgehend die bauzeitlichen Raumverhältnisse.
Auf der östlichen Hofseite gelangt man über einen ebenerdigen Hauseingang in einen kleinen Stichgang, welcher die ebenfalls sehr kleinräumige Küche und eine seitlich anschliessende Vorratskammer erschliesst. Stube und Nebenstube (heute zusammengelegt) nehmen die westliche Haushälfte ein, darüber liegen die ehemaligen Schlaf- und Vorratskammern. Als überaus wertvolles historisches Ausstattungselement hat sich in der Küche über der Herdstelle ein aus lehmverstrichenem Flechtwerk gefertigter Rauchfang ("Chemihurd") erhalten. Von diesem auch als Räuchergewölbe genutzten Funkenfang aus gelangte der Rauch in den offenen, kaminlosen Dachraum, dessen altes Gebälk aus diesem Grund vollständig russgeschwärzt ist. In der Stube findet sich nebst weiteren gesammelten Einrichtungsgegenständen ein aus dem Seetal stammender grüner Kastenofen samt Sitzkunst mit bemalten weissgrundigen Frieskacheln.
Das ehemalige Kleinbauernhaus zeigt in seinem Kern die Nutzungsabfolge Wohnteil-Tenn-Stall (Mittertennhaus). Während der südlich angefügte Remisenteil bei der Rekonstruktion von 1989 in das wiederhergestellte Vollwalmdach einbezogen wurde, hat man die nördliche, strassenseitige Stallerweiterung wieder entfernt. Am Ökonomietrakt wurden erhebliche Teile der Wandkonstruktion in Ständerbauweise rekonstruiert. Vom historischen Bestand erhalten geblieben ist das östliche Tenntor mit den charakteristischen holzgenagelten Brettern.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
[2] Bigler 1997, S. 20-55.
Literatur:- Walter Bigler, Oftringer Dorfbachgeschichten 1997.
- Hochstudhaus beim "Alten Löwen" restaurieren, in: Aargauer Tagblatt vom 4. Februar 1988.
- Hochstudhaus knapp der Spitzhacke entronnen, in: Aargauer Tagblatt vom 21. August 1989.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 40.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44568
 

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