INV-OFT936 Wolfbachring 21, 1857 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT936
Signatur Archivplan:OFT936
Titel:Wolfbachring 21
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Wolfbach
Adresse:Wolfbachring 21
Versicherungs-Nr.:283
Parzellen-Nr.:2055
Koordinate E:2636531
Koordinate N:1241212

Chronologie

Entstehungszeitraum:1857
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OFT935
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Fabrikgebäude, Manufakturgebäude

Dokumentation

Würdigung:Fabrikationsgebäude des Textilbetriebs im Wolfbach, das 1857, also wenige Jahrzehnte nach der Betriebsgründung errichtet wurde. Es bildet im Zusammenspiel mit dem Fabrikantenwohnhaus von 1835 (Vers.-Nr. 278; Bauinventarobjekt OFT935), der zeitgleich errichteten Scheune (Vers.-Nr. 280), einem zweiten, kleineren Wohnhaus (Vers.-Nr. 282) sowie einem später entstandenen Gebäude von 1871 (Vers.-Nr. 284) eine aussagekräftige frühindustrielle Baugruppe von hohem lokalgeschichtlichem Zeugenwert. Auch nach der jüngst erfolgten Umnutzung zu Wohnzwecken hat das Fabrikationsgebäude sein zeittypisches Erscheinungsbild als nüchterner biedermeierlicher Zweckbau bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Textilbetrieb im Wolfbach geht auf eine Handweberei mit Ferggerei (Verlagssystem) zurück, welche 1835 durch die in Oftringen wohnhafte Unternehmerfamilie Meyer gegründet wurde [1]. Vermutlich aus der Anfangszeit des Unternehmens stammen das stattliche Fabrikantenwohnhaus (Vers.-Nr. 278), die zugehörige Scheune (Vers.-Nr. 280) und ein zweites, stöckliartiges Wohnhaus mit Lager- und Speditionsräumen (Vers.-Nr. 282). Nur wenig später, 1857, kam das grosse Fabrikationsgebäude Vers.-Nr. 283 hinzu und wurde im Brandkataster als "3-stökiges Fabrikgebäude von Mauer, Weberei mit 21 Webstühlen, mit Ziegeldach" neu aufgeführt [2]. Bauherren waren die Gebrüder Meyer, Eigentümer der Fabrik. 1871 folgte ein weiterer, nordöstlich gelegener Bau von ungefähr den gleichen Ausmassen, welches im Brandkataster als "Ausrüstungsgebäude" bezeichnet ist (Vers.-Nr. 284).
Beide Gebäude wurden als Teil des Fabrikbetriebs bis zu dessen Stilllegung 1959 genutzt. Bis Ende des 20. Jh. waren sie als ländlich-gewerbliche Baugruppe, die oberhalb des Dorfes im freien Kulturland stand, noch gut sichtbar; heute sind sie in eine moderne Wohnüberbauung integriert. 2008 fand eine umfassende Renovation und Umnutzung des ehemaligen Fabrikgebäudes zu Wohnzwecken statt.
Beschreibung:Wie das Wohnhaus ist auch das ehemalige Fabrikgebäude in firstparalleler Ausrichtung zum leicht abfallenden Gelände gestellt. Der längliche Baukörper erhebt sich als dreigeschossiger biedermeierlicher Mauerbau unter mittelsteilem, nur knapp vorspringendem Giebeldach. Mit 8 x 3 regelmässig angeordneten Fensterachsen besitzt das Gebäude beachtliche Abmessungen. Die Fenster weisen schlichte hochrechteckige Falzgewände aus grau gefasstem Sandstein auf. Die Zugänge in der Mittelachse der westlichen Stirnfront und an der Hausrückseite haben ihre alten biedermeierlichen Türblätter mit gesprosstem Oblicht bewahrt. Anlässlich des Umbaus von 2008 konnte das zeittypisch schlichte Fassadenbild ohne namhafte Eingriffe beibehalten werden. Als deutlich erkennbare Zusätze hat man an den Stirnseiten Balkone und an der rückwärtigen Trauffassade einen externen Lift als schlichte Glas-Metall-Konstruktion angefügt. Das Innere umfasst sechs über drei Geschosse verteilte Wohnungen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte der Textilfabrik vgl. Mäder 1984, S. 33; Hüssy 1993, S. 201; Vamus Industriekultur Aargau.
[2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Literatur:- Annelies Hüssy, Oftringen, Die Geschichte eines Dorfes, Ofringen 1993.
- Josef Mäder, Oftringen in alten Ansichten, Zaltbommel (NL) 1984 (Nr. 33).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44748
 

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